Umfrageergebnis
26. Oktober – Was am Nationalfeiertag gefeiert wird

In Österreich wird jedes Jahr am 26. Oktober der Nationalfeiertag gefeiert. Mit diesem Tag soll an einen der wichtigsten Momente der österreichischen Geschichte gedacht werden.  | Foto: Vidoni
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  • In Österreich wird jedes Jahr am 26. Oktober der Nationalfeiertag gefeiert. Mit diesem Tag soll an einen der wichtigsten Momente der österreichischen Geschichte gedacht werden.
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In Österreich wird jedes Jahr am 26. Oktober der Nationalfeiertag gefeiert. Mit diesem Tag soll an einen der wichtigsten Momente der österreichischen Geschichte gedacht werden. Heute denken viele weniger an diesen Moment sondern viel mehr daran, dass sie einen freien Tag haben.

TIROL (skn). Am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, ist bekanntlich frei – Schulen, Geschäfte, Büros und Behörden bleiben geschlossen: also ein Tag zum Genießen und Entspannen. Allerdings feiert Österreich an diesem Tag die "immerwährende Neutralität". Diese wurde am 26. Oktober vom Nationalrat beschlossen. Als Nationalfeiertag gilt der 26. Oktober aber erst seit 1965. Erst ab 1967 ist dieser Tag auch arbeitsfrei.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum Nationalfeiertag

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 871 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Nationalfeiertag teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob ihr stolz auf Österreich seid.

  • 164 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie sehr stolz auf Österreich sind
  • 271 Leserinnen und Leser sind teilweise stolz auf Österreich, in einigen Bereichen mehr in anderen weniger
  • 436 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben an, dass sie absolut nicht stolz auf Österreich sind

Bei unserer Umfrage der Woche zum Nationalfeiertag am 26. Oktober haben 871 Leserinnen und Leser teilgenommen. Die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nämlich 50,06 Prozent geben an, dass sie überhaupt nicht stolz auf Österreich sind. 31,11 Prozent finden dass es teilweise Bereiche gibt, in denen sie stolz auf Österreich sind, in anderen Bereichen sind sie es weniger. Nur 18,83 Prozent sind stolz auf Österreich.

Eine Umfrage (Umfrage des Research Affairs Insituts) aus dem Jahr 2019 zeigt ein anderes Bild, damals gaben 87 Prozent der befragten Tirolerinnen und Tiroler an, dass sie stolz auf Österreich seien. Österreichweit waren es 83 Prozent. Im Jahr 2020 waren es noch 81 Prozent, die angaben, dass sie stolz auf Österreich seien.

Darum geht's

  • 8. Mai Tag der Befreiung und Kriegsende
  • Nachkriegszeit und Besetzung Österreichs
  • Was ist eigentlich der Tag der Fahne?
  • Warum es zum Ende des Tags der Fahne kam
  • Der lange Weg zum Staatsvertrag
  • Österreich ist frei – und Unterzeichnung des Staatsvertrags
  • Nationalfeiertag und die immerwährende Neutralität

8. Mai – Tag der Befreiung

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. An diesem Tag kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingungslos. In der Nacht auf den 9. Mai wurde die Kapitulationsurkunde im Hauptquartier der Roten Armee in Berlin durch Spitzen der Wehrmacht unterzeichnet. Bereits am 7. Mai wurde im französischen Reims durch Generaloberst Alfred Jodl die erst bedingungslose Kapitulationsurkunde unterschrieben. Damit war das Ende des zweiten Weltkriegs besiedelt. Die Waffenruhe war auf den 8. Mai, 23:00 Uhr festgelegt. In vielen Ländern Europas wird an diesem Tag dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert, viele Länder haben an diesem Tag einen Feiertag. In Österreich ist der 8. Mai ein ganz normaler Arbeitstag. 

Die Nachkriegszeit

Allerdings war Österreich in den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht frei. Österreich war durch die vier Siegermächte besetzt. Diese hatten sich Österreich in vier Besatzungszonen aufgeteilt: Tirol und Vorarlberg war von den Franzosen besetzt, Salzburg und Oberösterreich von den Amerikanern, Kärnten, Osttirol, die Steiermark von den Briten sowie Niederösterreich und Burgenland von den Russen. Wien war unter den Siegermächten aufgeteilt. Die Staatsregierung übernahm die provisorische Regierung Karl Renner, die aus SPÖ, ÖVP und KPÖ bestand. Am 20. Dezember 1945 trat das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 wieder in Kraft. Am gleichen Tag wurde Renner zum Bundespräsidenten gewählt, der die Bundesregierung Leopold Figl bestellte. Gleichzeitig sollten die Besatzer noch weitere 10 Jahre in Österreich bleiben.

Befreiungsdenkmal am Innsbrucker Landhausplatz. Es wurde 1948 von der französischen Militärregierung errichtet und soll an den Widerstand Einheimischer in der NS-Zeit und an die gefallenen alliierten Soldaten erinnern.  | Foto:  Viktor Paulus
  • Befreiungsdenkmal am Innsbrucker Landhausplatz. Es wurde 1948 von der französischen Militärregierung errichtet und soll an den Widerstand Einheimischer in der NS-Zeit und an die gefallenen alliierten Soldaten erinnern.
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Der Tag der Fahne

Von 1946 bis 1954 wurde der "Tag der Befreiung" am 13. April gefeiert. Der 13. April 1945 wurde gewählt, weil dies der Tag der "Schlacht um Wien" war. An diesem Tag hatte die Rote Armee Wien von den Nationalsozialisten befreit. Zu dieser Zeit wurde im Westen aber noch gekämpft. An diesem Tag wurden auf Initiative des Wiener Gemeinderates sämtliche öffentliche Gebäude in Wien beflaggt. Private Hausbesitzer wurden zur Beflaggung aufgefordert. Mit diesem Tag der Fahne sollte mit Schulfrei, Kranzniederlegungen, Betriebsversammlungen, Aufmärschen, Ansprachen der Parteienvertreter und eine Festsitzung des Gemeinderats die "Leistungen der Roten Armee und deren Opfer gewürdigt werden. Bald dehnte sich der Tag der Fahne oder Befreiungstag auf die anderen Bundesländer aus.

Das Ende des Tags der Fahne

Allerdings war dieser Tag der Befreiung noch kein gesetzlicher Feiertag. Gleichzeitig verlor dieser Tag aber wegen der Besatzung zunehmend an Akzeptanz. Den Tiefpunkt erreichte dieser Tag im Jahr 1954 nachdem die Verhandlungen über den Staatsvertrag auf der Berliner Konferenz ohne Erfolg verlaufen waren. Daraufhin wurde die Beflaggung auf Veranlassung des Wiener Landtags nicht mehr durchgeführt. Auch in den Bundesländern wurde die Beflaggung ausgesetzt. Die Kranzniederlegungen an Heldengedenkstätten sollten jedoch aus Gründen der Pietät weiterhin erfolgen. Bundeseigene Gebäude sollten an diesem Tag nicht mehr beflaggt werden.

Der Tag der Fahne wurde durch den Nationalfeiertag abgelöst. | Foto: Bauer
  • Der Tag der Fahne wurde durch den Nationalfeiertag abgelöst.
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Der Weg zum österreichische Staatsvertrag

Der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags gingen jahrelange Verhandlungen voraus. Basis der Verhandlungen war die "Moskauer Deklaration" im Oktober 1943. Damals einigten sich Großbritannien, die Sowjetunion und die USA darauf, dass sie Österreich gegenüber besondere Verpflichtungen hätten, da Österreich das erste Opfer von Hitlers Angriffspolitik gewesen sei. Gleichzeitig hätte Österreich aber auch eine besondere Verantwortung, da es an der Seite Hitlers gekämpft hatte.

Im Jahr 1947 begannen die Verhandlungen der vier Siegermächte über die Zukunft Österreichs. Kern der Verhandlungen war die Frage, wie ein freies und unabhängiges Österreich aussehen könnte. Auch die Frage der Grenzen Österreichs war ein zentraler Punkt. Allerdings kamen die Verhandlungen mit Beginn des Kalten Kriegs, dem angespannten Verhältnis zwischen der USA und der Sowjetunion, ins Stocken. Erst mit dem Tod Stalins im Jahr 1953 wurden die Verhandlungen fortgeführt. Im Frühjahr 1954 erklärte sich die österreichische Regierung bereit, keinem militärischen Bündnis (die NATO war 1949 gegründet worden, der Warschauer Pakt folgte erst 1955) beizutreten. Man einigte sich darauf, dass Österreich wie die Schweiz eine "immerwährende Neutralität" ausüben und keinem militärischen Bündnis beitreten sollte.

"Österreich ist frei"

Nachdem alle Siegermächte sich über die Zukunft einig waren, Österreich der Neutralität zugestimmt hatte, war der Weg zum Staatsvertrag frei. Anfang Mai 1955 wurde bei einer Außenministerkonferenz der vier Siegerstaaten und Österreichs der endgültige Text des Staatsvertrags fixiert. Am 15. Mai 1955 schließlich wurde der Staatsvertrag im Schloss Belvedere in Wien unterzeichnet. Anders als viele glauben, fielen hier die berühmten Worte von Leopold Figl "Österreich ist frei". Mit 27. Juli sollte der Staatsvertrag in Kraft, die letzten Truppen sollten mit 25. Oktober Österreich verlassen. Österreich erhielt damit seine volle Souveränität zurück, war wieder frei und unabhängig.

Blick auf den Balkon des Belvedere am 15. Mai 1955: Leopold Figl mit dem Staatsvertrag. | Foto: Votava
  • <b>Blick auf den Balkon </b>des Belvedere am 15. Mai 1955: Leopold Figl mit dem Staatsvertrag.
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Vom Tag der Fahne zum Nationalfeiertag

1955 verordnete der damalige Unterrichtsminister Heinrich Drimmel (ÖVP), dass die Schulen am 25. Oktober den "Tag der Flagge" feiern sollten, denn an diesem Tag würde der letzte alliierte Soldat Österreich verlassen. Ein Jahr später wurde der 26. Oktober durch die Regierung zum Tag der Fahne erklärt, denn seit 26. Oktober 1955 sei Österreich endgültig frei gewesen. Es sollten aber noch weitere 10 Jahre bis zum Bundesgesetz über den Österreichischen Nationalfeiertag vergehen. Erst 1965 wurde der 26. Oktober als Nationalfeiertag festgesetzt. Dieser Tag wurde mit der Begründung gewählt, dass dies der Tag sei, an dem Österreich seine immerwährende Neutralität erklärt hatte. Erst zwei Jahre später wurde der Nationalfeiertag zum arbeitsfreien, gesetzlichen Feiertag.

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

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