Seniorenfreundlichkeit
Tirol benötigt Änderungen im Verkehrssystem
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- Verkehrssystem
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Letztes Jahr wurden fünf Fußgänger bei Verkehrsunfällen in Tirol tödlich verletzt. Das sind zwei weniger als im Jahr 2023, doch Änderungen im Verkehrssystem seien dennoch notwendig, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
TIROL. Da drei der fünf Todesopfer Seniorinnen und Senioren waren (davon zwei über 80 Jahre alt), wird eine Verkehrsberuhigung sowie die Einführung von Tempo 30 statt Tempo 50 im Ortsgebiet in Erwägung gezogen. Ein niedrigeres Tempo halbiere den Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt, erklärte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Dies helfe älteren Menschen, sicherer die Straße zu überqueren.
Laut Jaschinsky benötigen ältere Menschen in der Regel mehr Zeit, um eine Straße zu überqueren. Zudem sterben sie bei einem Unfall häufiger als jüngere Erwachsene, da ihr Gesundheitszustand oft schlechter ist.
Unser Verkehrssystem muss auf die Schwächsten im Verkehr mehr Rücksicht nehmen. Es braucht verstärkte Maßnahmen für ein seniorengerechtes Verkehrssystem. Dabei zählt niedrigeres Tempo des Kfz-Verkehrs zu den wirksamsten Maßnahmen, weil damit der Anhalteweg deutlich reduziert wird. (VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky)
Gefahr der Smartphones
Eine der Hauptursachen für Unfälle sind Smartphones, die von Fahrern während der Fahrt genutzt werden. Je höher die Geschwindigkeit, desto fataler können die Folgen von Ablenkung sein. Und nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen.
Der VCÖ betonte, dass bei einem Zusammenstoß mit einem Fußgänger bei 50 km/h das Risiko eines tödlichen Ausgangs vier- bis fünfmal höher ist als bei einer Geschwindigkeit von 30 km/h. Daher sollten in Österreich nicht nur die Kontrollen verschärft, sondern auch die Handy-Nutzung während der Fahrt stärker in Warnsysteme eingebunden werden.
Fehlertolerantes Verkehrssystem
Unser Verkehrssystem muss fehlertoleranter werden. Wo Menschen unterwegs sind, passieren Fehler. Wesentlich ist, das Verkehrssystem so zu gestalten, dass Fehler möglichst keine fatalen Folgen haben. (VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky)
Dazu gehören auch Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit an Straßenübergängen, wie die Beseitigung von Sichtbehinderungen. Außerdem wird empfohlen, das bestehende Halte- und Parkverbot vor Fußgängerüberwegen von derzeit fünf auf zehn Meter auszuweiten.
Der VCÖ führt aktuell eine Umfrage durch, um die Zufriedenheit von Fußgängern mit den Gehbedingungen in ihren Wohngebieten zu ermitteln. Die Teilnahme an der Umfrage ist online möglich unter www.vcoe.at
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