Psychosozialer Krisendienst
Weihnachten und Neujahr - eine Zeit mit erhöhtem Alkoholkonsum
Gerade während der Weihnachtszeit und rund um den Jahreswechseln wird in Tirol mehr als sonst Alkohol konsumiert. Für den Notfall ist der Psychosoziale Krisendienst auch über die Feiertage erreichbar.
TIROL. Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel wird in Tirol mehr getrunken als sonst. Überall wird Alkohol angeboten und getrunken: auf den Christkindlmärkten, bei Weihnachtsfeiern, aber auch zu den Feierlichkeiten zu Weihnachten und zu Neujahr. Plötzlich kann es vorkommen, dass der scheinbare Genuss Probleme bereitet.
Mehr Alkoholkonsum rund um die Feiertage
Gerade die Zeit rund um Weihnachten und Neujahr ist eine Zeit, in der es vermehrt zu anlassbezogenem, ritualisiertem Alkoholkonsum kommt. Aus diesem Grund rät Christian Häring, Obmann der Suchthilfe Tirol, zu einem verantwortungsvollem Umgang mit Alkohol während der Feiertage. Oft seien es die Erwartungen an Harmonie und Eintracht, die oft enttäuscht werden und durch übermäßigen Alkohol gestört würden, so Christian Haring.
„Gerade die Feiertage sind oft äußerst konfliktreich. Es kommt häufiger zu Auseinandersetzungen und Streit, nicht selten angefeuert durch den ritualisierten Alkoholkonsum. Auch die Einsamkeit ist für viele Menschen während der Feiertage schwerer zu ertragen.“ (Christian Haring)
Psychosozialer Krisendienst erreichbar
Der Psychosoziale Krisendienst Tirol (PKT) ist während und nach den Feiertagen unter der Telefonnummer 0800/400120 erreichbar. Hier können sich auch während der Feiertage Menschen mit Suchtproblemen oder deren Angehörige telefonisch melden. Der PKT ist eine kostenfreie, rasch verfügbare und professionelle telefonische Anlaufstelle für alle, die sich in einer akuten Krisensituation befinden. Sollte eine telefonische Hilfe nicht ausreichen, ist auch ein persönliches Gespräch möglich. Der Psychosoziale Krisendienst Tirol begleitet Menschen in akuten Krisen und psychischen Ausnahmesituationen professionell. Er nimmt eine Ersteinschätzung vor und bewertet mögliche Gefährdungssituationen.
„In der Hälfte der Gespräche mit dem Psychosozialen Krisendienst geht es um psychische Probleme, während in jedem siebten Gespräch Konflikte im sozialen Umfeld behandelte werden. Auch Einsamkeit und Kontaktschwierigkeiten stehen auffällig oft im Mittelpunkt der Gespräche. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krisendienstes können dazu beitragen, dass Betroffene schwere Zeiten überstehen und einen Ausweg aus der krisenhaften Situation finden können.“ (Manfred Deiser, Koordinator des Psychosozialen Krisendienstes Tirol)
60.000 Menschen in Tirol sind alkoholsuchtgefährdet
In Tirol sind rund 30.000 Menschen alkoholkrank, mindestens 60.000 Menschen sind alkoholsuchtgefährdet. Die Feiertage sind für diese Menschen eine besondere Herausforderung. Menschen, die ihre Alkoholsucht erkannt und akzeptiert haben, können den Alkoholkonsum während der Feiertage leichter verweigern. Sie wissen, dass sie ein Problem haben und sind sich der Folgen des Alkoholkonsums bewusst. Andere Menschen bringen aber noch nicht den Mut auf, sich dem Thema „Sucht“ zu stellen.
„Sie treffen häufig in der Familie und ihrem Umfeld auf Unverständnis. Viele Angehörige und Freunde verstehen nicht die Dimension des Alkoholproblems und laden zu einem ‚Glaserl‘ zu Weihnachten oder zum Jahreswechsel ein, ohne zu ahnen, welche Folgen dadurch bei einem alkoholkranken Menschen ausgelöst werden können.“ (Christian Haring)
Bei Suchtproblemen hilft auch die Suchthilfe Tirol. Die Beratung der Suchthilfe Tirol in den neun Beratungsstellen im ganzen Land ist kostenlos und anonym. Mehr Infos gibt es unter: www.suchthilfe.tirol und www.krisendienst.tirol.
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