Euregio
Vor 100 Jahren ging Südtirol an Italien

Der Markstein am Latzfonser Kreuz zeigt die Entfernungen zu den Außengrenzen des historischen Tirols und wurde u.a. von der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr realisiert. | Foto: Tiroler Landtag
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  • Der Markstein am Latzfonser Kreuz zeigt die Entfernungen zu den Außengrenzen des historischen Tirols und wurde u.a. von der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr realisiert.
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TIROL. Durch den Friedensvertrag von Saint-Germain kam Südtirol zu Italien. Am 10. Oktober 1920 wurde Südtirol von Italien formell annektiert.

Markstein im Mittelpunkt des historischen Tirols

Am 10. Oktober wurde in der Nähe des Schutzhauses Latzfonser Kreuz (Klausen/Südtirol) genau in der Mitte des historischen Tirol ein Markstein eingeweiht. Mit diesem Denkmal soll der Teilung Tirols am 10. Oktober 1920 gedacht werden. Der Markstein trägt die Aufschrift:

„Markstein Mitte Tirols als Denkmal für die am 10. Oktober 1920 erfolgte ungerechte Teilung des Landes Tirol und als Wegweiser für eine europäische Perspektive.“

Bei der Segnung dabei waren die drei LandtagspräsidentInnen Sonja Ledl-Rossmann, Josef Noggler (Südtirol) und Walter Kaswalder (Trentino) sowie von Schützen und Gästen aus der gesamten Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.

(Bildmitte, v.li.) LTPin Sonja Ledl-Rossmann, LTP Josef Noggler und LTP Walter Kaswalder nahmen an der Einweihung des Marksteins, der die Mitte des historischen Tirols symbolisiert, teil. | Foto: Alois Nagler
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Gedenkstein zur Teilung Tirols am 10. Oktober 1920

Der Markstein wurde vom Südtiroler Schützenbund, dem Schützenbezirk Brixen sowie der Schützenkompanie Latzfons errichtete und u.a. von der Glockengießerei Grassmayr aus Innsbruck realisiert. Damit wird der Annexion Südtirols und Welschtirols sowie anderer Gebiete durch Italien am 10. Oktober 1920 gedacht. Er symbolisiert das zerrissene historische Tirol. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino hat für das Denkmal die Schirmherrschaft übernommen.

Tiroler Schützen bekennen sich zur Tiroler Identität

Anlässlich der 100-Jahre-Teilung Tirols erinnerten die Schützen Tirols gemeinsam mit den Schützenbünden Südtirols und Welschtirols dieser Teilung.

„100 Jahre später gedenken die Schützen und Marketenderinnen Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirols dieses Unrechts, welches entlang einer nationalstaatlichen Grenzziehung quer durch unsere gemeinsame Heimat Tirol bis heute zwar schmerzt, aber uns umso mehr stärkt, die geistige und kulturelle Einheit des ganzen Landes weiterhin zu verteidigen und zu fördern.“ (Landeskommandant im BTSK, Major Thomas Saurer)

Südtirol kommt zu Italien

Nach dem ersten Weltkrieg schlossen die Siegremächte mit der neuen Republik Österreich den Friedensvertrag von Saint-Germain. Darin wurde festgelegt, dass Südtirol zu Italien kommt. Am 10. Oktober 1920 wurde Südtirol von Italien formell annektiert. „Die damalige Entscheidung war ein Unrecht und wird immer ein Unrecht bleiben. Die Südtiroler Bevölkerung hat über Jahrzehnte schwer unter der Angliederung und der mit Hochdruck vorangetriebenen Italienisierung gelitten," so der Südtirol-Sprecher der Tiroler Volkspartei LT‑Vizepräsident Anton Mattle.

Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino

Trotz der Trennung zwischen Tirol und Südtirol bestand immer eine Verbindung zwischen den beiden Gebieten. Mit der Gründung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sei eine neue, moderne Form der länderübergreifenden Zusammenarbeit gefunden worden, so Anton Mattle.

„Heute sind Tirol, Südtirol und das Trentino durch viele Kooperationsprojekte eng miteinander verbunden. Sei es beim Verkehr, im Bereich der Wissenschaft und Forschung, der Bildung, bei Kunst und Kultur oder beim Ehrenamt – die Euregio führt zusammen und stellt das Gemeinsame vor das Trennende." (Anton Mattle)

Gahr: Autonomie Südtirols ist einzigartig

„Dass Südtirol gegen den Willen der Bevölkerung an Italien angeschlossen wurde, war tragisch und schmerzhaft. Frauen und Männer wurden aus ihrer Heimat vertrieben, Familien zerrissen und Menschen zur Minderheit in Italien. Durch den hartnäckigen Widerstand der Bevölkerung und geschickter politischer Diplomatie ist es gelungen, eine Autonomie in Südtirol zu schaffen und den Minderheitenkonflikt beizulegen. Die Autonomie Südtirols ist einzigartig und Österreich wird auch in Zukunft seine Schutzfunktion für Südtirol ausüben,“ so Hermann Gahr, ÖVP-Südtirol-Sprecher im Nationalrat.

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