2020
Österreichweit die meisten Erdbeben in Tirol
TIROL. 1.465 Erdbeben wurden 2020 in Österreich lokalisiert, davon konnten 60 von der Bevölkerung verspürt werden. Die meisten Erdbeben gab es in Tirol.
Die meisten gefühlten Erdbeben gab es in Tirol
Wie schon oft in der Vergangenheit gab es auch im Jahr 2020 die meisten gefühlten Erdbeben in Tirol. 2020 fällt die Statistik besonders deutlich aus, da sich 27 Erdbeben in Tirol ereigneten, das ist beinahe die Hälfte aller inländischen Beben. Dabei ereignete sich auch das in Österreich stärkste Erdbeben in Tirol:
Wildermieming, 14. Mai 2020
- In Tirol ereignete sich am 14. Mai um 18:22 Uhr MESZ ein Erdbeben der Magnitude 2,6, dessen Epizentrum bei Wildermieming (47,31°N, 11,00°O) lag. Die Auswirkungen wurden am Mieminger Plateau deutlich verspürt und auch aus Telfs sind zahlreiche Wahrnehmungsberichte eingelangt. Die Intensität erreichte 4 Grad auf der EMS-98.
Inzing, 29. Juli 2020
- Am 29. Juli ereignete sich um 16:24 Uhr MESZ bei Inzing in Tirol (47,28°N, 11,19°O) ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Etwa 270 Meldungen sind beim Erdbebendienst der ZAMG zu diesem Beben eingelangt, die meisten aus Seefeld, Inzing und Zirl. Auch zahlreiche Personen im Freien konnten die Erschütterungen deutlich wahrnehmen und ein lautes Grollen hören. Die Intensität betrug maximal 4 Grad (EMS-98).
Zams, 8. August 2020 (stärkstes Beben des Jahres)
- Im Tiroler Oberland ereignete sich am 8. August um 21:44 Uhr MESZ das stärkste Erdbeben des Jahres. Das Epizentrum lag 5 km nordöstlich von Zams (47,18°N, 10,65°O), die Magnitude betrug 4,1. Die Erschütterungen wurden besonders in Zams, Schönwies, Fließ, Prutz und Landeck als stark empfunden. Viele Personen erschraken und flüchteten aus den Häusern. Es wurde von umgefallenen Gegenständen und Rissen im Verputz berichtet. Auch in Vorarlberg und im Osten der Schweiz konnte das Beben verspürt werden. Die Epizentralintensität erreichte 5 Grad auf der EMS-98. Beim Erdbebendienst der ZAMG sind 1.860 Wahrnehmungsberichte über das Online-Formular eingegangen.
- Am 9. August folgte um 02:50 Uhr MESZ ein kräftiges Nachbeben der Magnitude 3,3, das viele Bewohner aus dem Schlaf weckte. Es wurde in den Orten rund um das Epizentrum bei Zams mit einer Intensität von 4 Grad verspürt. Auch in den Stunden danach wurden weitere Nachbeben wahrgenommen.
Fulpmes, 4. September 2020
- Am 4. September wurden um 07:56 Uhr MESZ deutliche Erschütterungen eines Erdbebens der Magnitude 2,8 mit Epizentrum nordöstlich von Fulpmes, Tirol (47,16°N, 11,38°O) von zahlreichen Personen verspürt. Es sind mehr als 200 Meldungen eingegangen, mit deren Hilfe die Epizentralintensität zu 4 Grad auf der EMS-98 bestimmt wurde. Etwa eine Stunde später, um 08:55 Uhr, folgte ein Nachbeben der Magnitude 2,4, das eine Intensität von 3-4 Grad erreichte. Die beiden Erdbeben wurden von einer Serie Dutzender schwacher Ereignisse begleitet, die instrumentell erfasst und lokalisiert werden konnten.
Am frühen Morgen des 17. Juli wurde um 04:50 Uhr MESZ vereinzelt in Osttirol ein Erdbeben aus Slowenien wahrgenommen. Es ereignete sich bei Bovec (46,32°N, 13,54°O) und hatte eine Magnitude von 4,3.
Information zu den Begriffen Magnitude und Intensität
Die Magnitude ist ein Maß für die im Erdbebenherd freigesetzte Energie. Sie wird aus instrumentellen Aufzeichnungen (Seismogrammen) ermittelt. Die Bestimmung der Magnitude ist unabhängig von Schäden und Fühlbarkeit und geht auf den Amerikanischen Geophysiker Charles Richter zurück.
Die Intensität beschreibt die Auswirkungen eines Bebens an der Erdoberfläche. Die meisten Länder in Europa, einschließlich Österreich, verwenden dafür die 12-stufige Europäische Makroseismische Skala 1998 (EMS-98) ( ->zur EMS-98 ).
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