Coronavirus
Entwicklung der Hospitalisierungen in Tirol – 33 Tage auf der Intensivstation
TIROL. Die Zahl der Hospitalisierung von Covid-19-PatientInnen steigt in Tirols Krankenhäusern. Bis die aktuellen Corona-Maßnahmen greifen, wird die Zahl noch rund 14 Tage lang weiter ansteigen.
Zeitverzögerte Wirkung von Corona-Maßnahmen
Aktuell, Montag, 2. November, sind in Tirol 226 Covid-19-PatientInnen in Tirols Krankenhäusern. Davon sind 39 Personen auf einer Intensivstation. Mitte Oktober waren es 59 im Krankenhaus und acht auf einer Intensivstation. Wie man schon aus dem Frühjahr weiß wirken Corona-Maßnahmen zeitverzögert.
„Die Zahlen werden auch in den kommenden 14 Tagen noch steigen, bis die neuen Maßnahmen greifen werden. Die Situation ist ernst und es ist die Aufgabe der Politik, sich mit Expertinnen und Experten zu beraten, Maßnahmen zu setzen und Entscheidungen zu treffen, damit unsere Ärzteschaft in einigen Wochen aufgrund von mangelnden Intensivbettenkapazitäten nicht zwischen Leben und Tod entscheiden muss.“ (Landeshauptmann Günther Platter)
Flatten the Curve – Die Infektionskurve abflachen
Im Moment sei das Infektionsgeschehen zum größten Teil nicht mehr nachvollziehbar, so Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe:
"‚Flatten the curve‘, also die Infektionskurve abflachen, ist das Gebot der Stunde, damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig erkranken. Das wäre eine Gefahr für unser hervorragendes Gesundheitssystem.“
Aus diesem Grund begrüßt die Tiroler Landesregierung die neuen bundesweiten Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus.
Bettenzahl, Beatmungsgeräte und Personal könnten knapp werden
Wie die vergangenen Wochen zeigen, steigen die Zahlen der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen rasch an. Aktuell müssten routinemäßige Operationen nicht verschoben werden, jedoch könnte sich das in den kommenden Tagen ändern. Grund dafür seien begrenzte Ressourcen, so Ewald Wöll, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Zams:
„Die zur Verfügung stehenden Ressourcen Betten, Beatmungsgeräte und Personal sind irgendwann beschränkt. Auch wenn Beatmungsgeräte angekauft werden können – vor allem braucht es für die Behandlung von Covid-Patientinnen und Patienten höchst qualifiziertes Personal, die Betreuung ist schwerer und belastender."
33 Tage auf der Intensivstation
Ein Problem bei der Handlung schwerer Covid-9-PatientInnen ist die langwierige Behandlungsdauer. Im Durchschnitt muss ein Covid-19-Patient 33 Tage auf der Intensivstation behandelt werden. Um die Versorgungssicherheit bei einer Ressourcenknappheit zu gewährleisten kommt es zu einer engen Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Krankenhäusern in Tirol . Teilweise ist es bereits im Frühjahr zu Transfers schwer kranker PatientInnen gekommen. In enger Abstimmung zwischen den Krankenanstalten werden im Vergleich zur ersten Welle Betten nicht explizit für Covid-Erkrankte freigehalten, sondern entsprechend dem Bedarf bereitgestellt, so Alexandra Kofler, Ärztliche Direktorin des Landeskrankenhauses Innsbruck.
Öffentlicher Verkehr und Unterstützung
Untertags fahren die Öffentlichen Verkehrsmittel in Tirol nach dem Fahrplan von Ende Oktober. Das heißt, hier bleibt eine verdichtete Taktung der Öffis. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen werden in den kommenden Wochen die Nightliner im Großraum Innsbruck eingestellt.
Weiterhin aufrecht bleibt die Hotline des psychosozialen Dienstes. Die Hotline ist unter der Telefonnummer 0800 400 120 jeweils von Montag bis Donnerstag 8 bis 20 Uhr, Freitag von 8 bis 16.30 Uhr und danach durchgehend bis Montag 8 Uhr zu erreichen.
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Interview: Limitierender Faktor wird aber nie die Zahl der Betten oder der Beatmungsgeräte sein, sondern das Personal
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