Tiroler Gesundheitsfonds fördert
Für eine Top Gesundheitsversorgung
Für die Jahre 2024 und 2025 fördert der Tiroler Gesundheitsfonds insgesamt sechs Projekte mit 142.000 Euro. Das Förderprogramm soll gezielt die Sicherheit und die Patientenversorgung verbessern. Kooperationsprojekte umfassen Bereiche wie die Sensibilisierung für Gewaltschutz und eine verbesserte Fehlerkultur an Krankenhäusern.
TIROL. Im Rahmen des Qualitätsförderungsprogramms fördern das Land Tirol und die Sozialversicherungsträger qualitätsfördernde Maßnahmen in den öffentlichen Krankenanstalten. Dafür werden Mittel aus dem Tiroler Gesundheitsfonds (TGF) verwendet. Konkret werden Projekte unterstützt, die zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität der PatientInnenversorgung beitragen. Auch für interdisziplinäre Kooperationsprojekte werden finanzielle Mittel bereitgestellt. Die Themen reichen von eigens geschulten Gewaltschutzbeauftragten über spezielle Konferenzen zur Verbesserung der Fehlerkultur bis hin zu einer digitalen Endometriose-Therapie.
„Auch den Sozialversicherungsträgern ist es ein großes Anliegen, eine hochwertige, bedarfsgerechte und patientenzentrierte Versorgung sicherzustellen. Das Qualitätsförderprogramm des TGF spielt hierbei eine wichtige Rolle, um die Versorgungsqualität laufend zu verbessern“
sagt Landesstellenausschuss-Vorsitzender Werner Salzburger.
Kooperationsprojekt fördert Fehlerkultur
Um eine offene Sicherheits- und Fehlerkultur innerhalb eines Krankenhauses zu schaffen, ist ein klinisches Risikomanagement essentiell. Eine wirksame Methode ist die Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz (M&M). Dabei sollen Komplikationen, Zwischenfälle sowie unerwartete Todesfälle strukturiert analysiert und potentielle Verbesserungsmaßnahmen erhoben werden. Im Fokus der M&M-Konferenzen steht die Sicherheit der Patientinnen und Patienten. Dabei werden vorliegende Prozesse und Systeme kontinuierlich verbessert sowie Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen.
M&m Konferenzen
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes der Tiroler Fondskrankenanstalten Hall, Innsbruck, Hochzirl-Natters, Kufstein, Schwaz und St. Johann sollen nun auch in Tirol M&M-Konferenzen etabliert werden. Wesentliche Säulen in der Durchführung dieser Konferenzen stellen wissenschaftlich fundierte Leitfäden, die Moderation sowie Weiterbildungsmöglichkeiten für medizinisches Personal über ein E-Learning-System dar. In der Pilotphase von Jänner bis April 2024 sollen erste M&M-Konferenzen an ausgewählten Abteilungen mithilfe des Leitfadens und dem E-Learning-Programm umgesetzt werden. Anschließend startet im April die Ausbildung und das Projekt wird auf alle teilnehmenden Fondskrankenanstalten ausgerollt.
Ich muss zu Dr. Viola!
Nicht nur die Fehlerkultur, auch die Früherkennung ist in Sachen Prävention wesentlich. So ist die Früherkennung gewaltbetroffener Personen nicht nur Teil des gesetzlichen Auftrages an Opferschutz- und Kinderschutzgruppen im Krankenhaus, sondern auch eine wesentliche Aufgabe in der akuten Versorgung von Betroffenen und in der Prävention. Am Landeskrankenhaus Innsbruck wurden in den vergangenen Jahren mit dem Routinescreening nach möglichen Gewalterfahrungen an der zentralen Notaufnahme sowie an der pädiatrischen Notfallambulanz effektive Initiativen zur Früherkennung von häuslicher Gewalt gesetzt. Dazu zählt auch das Projekt „Dr. Viola“, bei dem akut Gewaltbetroffene durch den Satz „Ich muss zu Dr. Viola!“ sofort Schutz und Hilfe in der Klinik erhalten. „Gerade beim Thema Gewalt stellen Gesundheitseinrichtungen eine der zentralen Anlaufstellen für betroffene Menschen dar. Deshalb sind Projekte zur Früherkennung und Prävention von Gewalt an den Krankenanstalten wesentlich, um medizinisches Personal verstärkt zu sensibilisieren. So können Anzeichen frühzeitig erkannt und rasch Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden“, so Landesrätin Hagele.
Gewaltschutzbeauftragte
Weiters sollen in einem Kooperationsprojekt der Opferschutz- und Kinderschutzgruppen der Tiroler Fondskrankenanstalten Innsbruck, Hall, Schwaz, St. Johann und St. Vinzenz Zams eigens geschulte Gewaltschutzbeauftragte an möglichst vielen Stationen eingesetzt werden. Diese werden in einem ersten Schritt darauf vorbereitet, später selbst Sensibilisierungsschulungen für das medizinische Fachpersonal ihrer Station kurz und unkompliziert durchzuführen. In geplanten halbjährlichen Treffen der Gewaltschutzbeauftragten aller teilnehmenden Krankenhäuser soll ein bedarfsorientiertes Beratungs- und Schulungsangebot ausgearbeitet werden. Insgesamt 20 Personen starten im März 2024 die Schulung zu Gewaltschutzbeauftragten.
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