Bewegung & Gesundheit
Ernährungsmythen aufgeklärt – Was trifft zu?

Macht Zucker süchtig? Hilft Cola bei Durchfall? Und sind Smoothies wirklich so gesund? Wir gehen Ernährungsmythen auf den Grund. | Foto: Pixabay/marijana1 (Symbolbild)
7Bilder
  • Macht Zucker süchtig? Hilft Cola bei Durchfall? Und sind Smoothies wirklich so gesund? Wir gehen Ernährungsmythen auf den Grund.
  • Foto: Pixabay/marijana1 (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Von allen Seiten hört man die unterschiedlichsten Ernährungstipps und Weisheiten. Manche erscheinen recht skurril andere stimmen wiederum. Doch wie soll man das unterscheiden können? Wir haben einige der bekanntesten Ernährungsmythen hinterfragt!

Die Lügen über Kaffee, Cola und Schokolade

Ein altbekannter Ernährungsmythos ist, das Kaffee dem Körper Wasser entzieht. Kaffee würde den Körper dehydrieren, so die Aussage. Doch dieser Mythos beruht tatsächlich auf falsch interpretierten Studien und ist falsch. Kaffee hat zwar einen harntreibenden Effekt und die zugeführte Flüssigkeit verlässt den Körper wieder schneller, aber das hat keinen Einfluss auf den Wasserhaushalt. Ihr könnt also ruhig weiterhin Kaffee trinken, ohne dass ihr austrocknet.

Ein anderer Ernährungsmythos dreht sich Cola und Salzstangen. Diese Kombination soll nämlich bei Durchfall helfen. Wer diesem Mythos allerdings folgt, wenn er krank ist, macht unter Umständen alles nur noch schlimmer. Denn diese "Diät" ist in Wirklichkeit kontraproduktiv. Cola enthält nämlich viel Zucker, der die Wasserausscheidung vermehrt und so den Flüssigkeitsverlust verstärkt.

Helfen sie wirklich bei Durchfall? Salzstangen können die Situation allerdings auch nicht retten. Ein weit verbreiteter Ernährungsmythos. | Foto: Pixabay/terski (Symbolbild)
  • Helfen sie wirklich bei Durchfall? Salzstangen können die Situation allerdings auch nicht retten. Ein weit verbreiteter Ernährungsmythos.
  • Foto: Pixabay/terski (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Salzstangen sind auch nicht wirklich hilfreich. Ihnen fehlen nämlich wichtige Salze wie Kalium und Citrate. Wenn es das nächste mal also Durchfall-Probleme gibt: lieber viel trinken und zermatschte Bananen essen.

Schokolade macht glücklich? Schön wär's! Schokolade enthält zwar Tryptophan, einen Eiweißbaustein, der die Serotoninausschüttung im Gehirn stimulieren und ein wohliges Gefühl erzeugen soll. Die Konzentration ist allerdings so gering, dass ein Effekt der Glücksnahrung wissenschaftlich nicht nachweisbar ist. 

Bier, Wassermengen und gefährliche Eier?

Auch der sogenannte Bierbauch ist nicht ganz korrekt. Bier macht zwar dick aber nicht primär am Bauch. Das haben Forscher zumindest anhand einer Studie mit 20.000 Teilnehmern herausgefunden. 

Viel trinken, vielleicht nicht nur Bier, wird ebenfalls sehr oft empfohlen und als gesund abgestempelt. Vor allem, dass man dadurch schlank und gesund bleibt, wird propagiert. Drei Liter am Tag zu trinken, ist allerdings eine veraltete Empfehlung. Heutzutage sollte man seinen Flüssigkeitsbedarf selbst errechnen. Dafür muss man sein Körpergewicht mal 0,03 nehmen. Wiegt ein gesunder Mensch 60 Kilo, entspricht dies einem Bedarf von 1,8 Litern. Natürlich ist das nur eine Pi mal Daumen Regelung, denn der Flüssigkeitsbedarf hängt auch von der täglichen Bewegung und den Temperaturen ab.

Foto: Pixabay/congerdesign (Symbolbild)

Wer generell oft vergisst, Wasser zu trinken kann unseren passenden App-Tipp ausprobieren

Ein anderes Thema ist das Cholesterin im Ei. Ein Eigelb enthält mit 190 mg pro Ei tatsächlich recht viel Cholesterin. Der Tagesbedarf eines Menschen liegt bei 300 mg. Allerdings reguliert der Körper die Cholesterinaufnahme und wandelt überflüssiges Cholesterin um bzw. scheidet es aus. Eier nehmen also einen sehr geringen Einfluss auf unseren Cholesterinspiegel.

Fruchtsäure, Grüner Tee und Zucker

Man möchte sich was Gutes tun und trinkt täglich ein Glas Orangensaft? Hier geben einige Leute zu bedenken, dass die Fruchtsäure den Zahnschmelz angreift. Dieser Ernährungsmythos ist tatsächlich wahr! Die Säure kann im täglichen Pensum tatsächlich Zahnerosion verursachen. Vor allem Obst, Fruchtsäfte, Essig, Sekt, Wein und Sportgetränke können den Zahnschmelz angreifen. Wer allerdings den Saft mit mit calciumhaltigen Nahrungsmitteln wie Joghurt kombiniert, kann die Säure neutralisieren. 

Zu viel Fruchtsäure kann tatsächlich den Zahnschmelz angreifen.  | Foto: Pixabay/JESHOOTS-com (Symbolbild)

Ebenso korrekt ist der Ernährungsmythos, dass grüner Tee gesund ist. Das liegt an dem Inhaltsstoff Epigallocatechingallat (EGCG). Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff das Risiko für Prostatakarzinome vermindert. Er kann das Wachstum von Tumorzellen bremsen, wirkt entzündungshemmend und scheint schädigende freie Radikale im menschlichen Körper zu blockieren. 

Anders verhält es sich bei dem Ernährungsmythos, dass Zucker süchtig macht. Forscher haben zwar entdeckt, dass Zucker im Gehirn die gleichen Areale aktiviert wie Drogen, doch von einer Sucht ließe sich laut Wissenschaftlern nicht sprechen. Zudem treten auch keine Entzugserscheinungen beim Menschen auf, wenn man auf den süßen Stoff verzichtet. 

Gesunder Salat?, schlechte Magarine?

Wer eine Diät machen will, entscheidet sich oft für einen Salat zum Mittag- oder Abendessen. Denn dieser ist ja kalorienarm, nährstoffreich und besonders gesund – so denkt man das zumindest. Salat besteht zwar hauptsächlich aus Wasser, doch welche Nährstoffe sonst noch im Salat stecken und in welchem Umfang, hängt vom Reifezustand und der Sorte des Salats ab. Wer also wirklich gesunden Salat essen möchte, sollte die jeweilige Sorte der Saison nutzen, dann stecken nämlich die meisten Nährstoffe im Salat. 
Auch von der Zubereitung eines Salats hängt ab, wie gesund er ist. Wer sich nämlich eine Caesar Salad mit Dressing, Parmesan, Croûtons und Hähnchenbrust gönnt, nimmt keine kalorienarme Mahlzeit zu sich. Vorsichtig sollte man vor allem bei fertigen Salatdressings sein. Diese enthalten meist viel Fett, Salz und Zucker. 

Ist Salat wirklich so gesund wie man denkt? Das hängt meist von der Zubereitung und der Salatsorte ab.  | Foto: Pixabay/maxmann (Symbolbild)
  • Ist Salat wirklich so gesund wie man denkt? Das hängt meist von der Zubereitung und der Salatsorte ab.
  • Foto: Pixabay/maxmann (Symbolbild)
  • hochgeladen von Lucia Königer

Margarine war oft als ungesunder Butterersatz verschrien. Sie besteht pflanzlichen Ölen, Fetten und Wasser. Ebenso wie Butter enthält sie etwa 80 Prozent Fett. Damit das Ganze schmeckt und gut aussieht, werden Salz, Säuerungsmittel und der Farbstoff Beta-Carotin zugegeben. Häufig werden Vitamine zugesetzt – beispielsweise die Vitamin E, Vitamin A und Vitamin D. Da Margarine gehärtet werden muss, entstanden dabei in früheren Zeiten die ungesunden Trans-Fettsäuren. Inzwischen haben die Margarine-Hersteller die Produktion jedoch so verändert, dass die Gehalte an Trans-Fettsäuren gering sind.

Smoothies und Light-Produkte

Viele von uns trinken ab und zu, wenn nicht sogar täglich einen Smoothie. Schließlich soll man fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag essen und mit so einem Smoothie lässt sich das schnell und lecker erledigen... oder?
Smoothies bestehen im Grunde aus püriertem Obst und Gemüse. Allerdings enthalten sie im Vergleich zum Ausgangsprodukt weniger Nährstoffe. Außerdem sättigen sie durch das geringere Volumen weniger als frisches Obst und Gemüse. Smoothies machen also weniger satt, haben aber eine höhere Energiedichte. Gekaufte Smoothies haben zudem das Problem, dass ihnen teilweise Zucker, Aromen oder andere Zusatzstoffe zugesetzt werden.

Wenn es darum geht, auf die Linie zu achten, sind Light-Produkte ebenfalls sehr beliebt. Sie sollen weniger Energie, Fett oder Zucker enthalten. Hier sollten wir allerdings bedenken: Weniger Zucker bedeutet nicht gleichzeitig weniger Kalorien. Auch wenn am Ende weniger Zucker im Produkt ist, der Energiegehalt ist oft kaum anders als beim normalen Müsli. 
Bei Light-Getränken wird der Zucker mit Süßstoffen ersetzt. Deren Nebenwirkungen sind vor allem für Kinder nicht zu empfehlen. Außerdem wirken einige Süßstoffe womöglich sogar appetitanregend.
Kartoffelchips gibt es ebenfalls als Light-Produkte. Doch der reduzierte Fettgehalt macht sich in der Kalorienmenge kaum bemerkbar. Und wenn doch, dann enthält das fettreduzierte Produkt oft mehr Wasser. Da Fett ein Geschmacksträger ist, werden Aromen und Geschmacksverstärker zugesetzt, damit das Light-Produkt schmeckt. Industriell verarbeitete Light-Produkte sind also nicht viel besser als normale Produkte.

Ist Superfood wirklich "super"?

Seit einigen Jahren machen sogenannte "Superfoods" die Runde. Sie sollen besonders gesund sein und fit machen. Doch leider müssen wir euch die Illusion nehmen: "Superfood" ist im Grunde nur ein Marketingbegriff für Lebensmittel. Diese Lebensmittel enthalten zwar alle viele Nährstoffe doch des weiteren wird ihnen nachgesagt, dass sie zum Beispiel Muskelaufbau fördern oder das Immunsystem und den Stoffwechsel unterstützen.

Die sogenannten Goji-Beeren gehören zu den beliebtesten "Superfoods". | Foto: Pixabay/ivabalk (Symbolbild)

Schädlich sind Superfoods sicher nicht, doch all die "Wunderwirkungen" sind nicht wissenschaftlich bewiesen. Letztendlich zahlt man die Hälfte des Preises für das Etikett auf dem "Superfood" steht. 

Ist Tiefkühlkost schlechter als frische Produkte?

Ist Tiefkühlkost wirklich schlechter als frische Produkte? Zumindest hört man das immer wieder. Dieser Ernährungsmythos ist nicht ganz korrekt. Für Gerichte mag das gelten, doch nicht für gefrorenes Obst und Gemüse. Dieses wird nämlich direkt nach der Ernte eingefroren.

Wohl eines der meistgekauften Tiefkühlgemüse: Spinat.  | Foto: Pixabay/No-longer-here (Symbolbild)

Dann hat das eingefrorene Obst und Gemüse sogar einen Vorteil gegenüber jenem aus der Frischeabteilung. Auf Transportwegen und unter Lichteinfluss gehen Nährstoffe wie Vitamin C mitunter teils verloren, wohingegen diese beim Schockfrosten konserviert werden. 

Mehr zum Thema auf unserem Themenmonat Bewegung&Gesundheit

Trendiger Gesundheitsdrink mit hohem Zuckeranteil
Ernährungsmythen – Wie gut kennst du dich aus?

Mehr News aus Tirol: Nachrichten Tirol

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

In unseren Gesundheits-Videos erklären österreichische Expert:innen
das Wichtigste über Krankheiten, Diagnose, Therapie & Vorbeugung
und beantworten die häufigsten Fragen.

MeinMed.at

Gesund, weil richtig informiert.

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.