Kreislaufwirtschaft
Wasserspeichergranulat für Landwirtschaft aus Hallein

- AustroCel plant, im ersten Quartal 2025 mit der industriellen Produktion eines neuartigen Hydrogel-Granulats zu beginnen. Im Bild Wolfram Kalt, CEO AustroCel Hallein.
- Foto: AustroCel
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AustroCel und das Start-up Unternehmen Agrobioge gehen mit einem neuartigen Hydrogel-Granulat zur Wasserspeicherung in Böden auf den Markt. AustroCel will damit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft beitragen.
HALLEIN. AustroCel und das Start-up Unternehmen Agrobioge gehen mit einem neuartigen Hydrogel-Granulat zur Wasserspeicherung in Böden auf den Markt. AustroCel will damit einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft beitragen. Die in Hallein ansässige AustroCel GmbH plant im ersten Quartal 2025 den Start, mit der industriellen Produktion des neuartigen Hydrogel-Granulats zu beginnen. Das Produkt wird unter dem Markennamen Retentis® vertrieben und geht auf eine zum Patent angemeldete Innovation des Start-up-Unternehmens Agrobiogel GmbH zurück, mit welchem Austrocel schon länger zusammenarbeitet. Die Produzenten erhoffen, mit dem neuen Produkt im Kampf gegen die hitzebedingte Austrocknung von Böden eine große Bedeutung erzielen zu können.
„Wir leben Kreislaufwirtschaft, indem wir den Holzeinsatz optimieren und aus allen Neben- und Abfallprodukten in unserer Bioraffinerie Wertstoffe produzieren. Das neue Hydrogel ist ein gutes Beispiel dafür, wurde doch der natürliche Rohstoff Lignin aus Braunlauge in der Vergangenheit nur thermisch genutzt. Nun erzeugen wir selbst ein Wertprodukt, von dem wir uns aufgrund aktueller klimatischer Herausforderungen und landwirtschaftlichen Studien großes Zukunftspotenzial versprechen“, erklärt Austrocel-CEO, Wolfram Kalt.
In einer ersten Phase industriellen Fertigung wird eine Kapazität von 1.000 Tonnen pro Jahr angestrebt, die bei einem Erfolg der kommerziellen Anwendung bis zu einer Kapazität von bis zu 10.000 Tonnen pro Jahr am Standort Hallein führen soll.
Zur Sache
Die AustroCel Hallein GmbH ist ein Traditionsunternehmen der österreichischen Zellstoffindustrie, das heute zu den innovativsten Produzenten der Branche zählt und als eine der führenden Bioraffinerien in Österreich angesehen wird. Das Unternehmen beschäftigt 330 Mitarbeitende, hat einen Jahresumsatz von über 150 Millionen Euro und eine Produktionskapazität von bis zu 160.000 Tonnen Zellulose und zugehörige Energieprodukte, wie reststoffbasiertes Bioethanol und Biogas, pro Jahr. In der Bio-Raffinerie werden neben dem Viskosezellstoff und Bioethanol auch Fernwärme und Grünstrom für den eigenen Betrieb und die Region hergestellt. Damit versorgt das Halleiner Unternehmen nicht nur die eigene Produktion mit sauberer Energie, sondern auch 28.000 Haushalte mit Grünstrom und 13.000 Haushalte mit Fernwärme. Die Kapazität der Bio-Ethanol Produktion reicht aus, um ein Prozent des österreichischen Benzinkraftstoffbedarfs zu decken. Mit seiner Spezialisierung auf Advanced Cellulose Produkte, produziert die Bio-Raffinerie auch zukunftsweisende Innovationen für nicht textile Marktanwendungen, wie z.B. für die Lebensmittelbranche, die Medizin oder den Bausektor, aus Holz.
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