Bretter, die die Wohnwelt bedeuten
Nachhaltige Holzböden aus Annaberg-Lungötz

- Holzbodenexperten HARALD Froschauer (Hafro) über das Naturprodukt Holzböden
- Foto: Martin Schöndorfer, 2023
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Holzböden sind nachhaltig und haben eine nachwachsende Ressource als Ausgangsmaterial: Bäume. Tennengau gilt als Holzbezirk mit erfahrenen Fachleuten und Experten. Harald Froschauer ist einer von ihnen.
ANNABERG-LUNGÖTZ: Gesund Wohnen und Nachhaltigkeit bei der Produktwahl liegt seit Langem im Trend. Bilden sie doch die Grundlage für das persönliche Wohlbefinden. Die Bezirksblätter haben mit dem Holzbodenexperten Harald Froschauer (Hafro) über das Naturprodukt Holzböden gesprochen.

- Die nachhaltige Forstwirtschaft hat im Tennengau und im gesamten Bundesgebiet Österreich eine lange Tradition und ist ein Vorbild für verantwortungsvolles Wirtschaften. Die Forstgesetze von Bund und Ländern garantieren den Walderhalt und seine nachhaltige Bewirtschaftung.
- Foto: pixabay / Symbolfoto
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BEZIRKSBLÄTTER: Das Naturprodukt Holz hat überschaubare Ressourcen. Wie nachhaltig sind Holzböden?
HARALD FROSCHAUER: Aus unserer Sicht sind Holzböden sehr nachhaltig. Laut Studien bleiben Holzböden 30 Jahre in Verwendung. Die Lebensdauer von Holzböden ist damit viel länger als bei künstlich hergestellten Böden. Neuere Böden werden auch kaum noch versiegelt, sondern geölt. Das unterstreicht die Natürlichkeit. Die Bäume die verwendet werden, sind 100 Jahre alt oder noch älter. Damit ist die Verhältnismäßigkeit gegeben.
Woher bekommt Ihr Unternehmen Hafro Altholz und welche Holzarten werden verarbeitet?FROSCHAUER: Wir selber sind der Ideengeber und lassen die Böden extern herstellen. Das Holz kommt zum Teil aus Österreich. Wobei wir hier hauptsächlich weiches Holz, wie Fichte, haben. Darum haben wir aus Bosnien und anderen südlichen Ländern Althölzer, wie zum Beispiel Ulme.
Wie hat sich der höhere Holzpreis auf die Böden ausgewirkt?
FROSCHAUER: Man muss dazu sagen, dass es in den letzten 25 Jahren nur Preisreduktionen und Vergünstigungen und kaum Erhöhungen gegeben hat. Jetzt haben wir vor allem in den letzten zwei Jahren neben der Verknappung und eines Mehrbedarfes einen Preissprung. Zum Teil war dies auch politisch so gewollt. Hätte man in diesem Zeitraum alle Jahre zwei bis drei Prozent den Preis angehoben, dann wären wir heute auf demselben Preisniveau. - Was man schon anmerken muss, ist das derzeit das Angebot wieder da ist und die Preise sich leicht entspannen. Man kann jetzt wieder kalkulieren und sagen "Im Herbst brauche ich einen Boden und was kostet dieser".

- HARALD FROSCHAUER
- Foto: Martin Schöndorfer, 2023
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Was unterscheidet Massivholzparkett von anderen Holzböden?
FROSCHAUER: Wenn wir von Massivholzparkett sprechen, reden wir von einer dreifach verleimten Schichtverleimung. Das sind drei Schichten massives Holz. In Europa haben wir jahreszeitlich bedingt unterschiedliche Temperaturen. Das bedeutet Trockenheit durch die Zentral- oder Bodenheizung. Auch hier belegen Studien von Holzforschungszentren die Vorteile einer Schichtverleimung. Man hält das Produkt dadurch formfest und stabil. Bei einem Fußboden, der Einzelbretter hat, würden sich diese verformen und Fugen sowie Spalten bilden. Man kann diesen Effekt sehr gut in Freilichtmuseen beobachten.

- Alte Holzböden aus Massivholz reagieren auf die Umwelt. Dabei zieht es sich zusammen und es entstehen Ritzen, durch die der Wind bläst.
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Wie wichtig ist Ihnen Funktionalität im Design? Sie statten neben Privatwohnungen auch Betriebe der Hotellerie aus.
FROSCHAUER: Aus unserer Sicht muss sich Design und Funktion gegenseitig befruchten und ergänzen. Die Hotellerie ist sicherlich ein Schwerpunkt. 40 bis 50 Prozent unserer Produkte landen im Hotel, wo wir in den letzten Jahren Erfahrungen gesammelt haben. Neben dem Wissen, was es braucht, um sich wohl zu fühlen, bedarf es auch der Strapazfähigkeit. Dazu zählt nicht nur, dass man sich barfuß auf dem Boden bewegen kann, sondern auch mit Schuhen. Im schlimmsten Fall mit Skischuhen. Hier haben wir uns einen Namen gemacht.
Bei Ihren Entwürfen fällt auf: Holz ist ein zentrales Element. Warum das Material Holz?
FROSCHAUER: Durch einen Zufall, aber es war Liebe auf den ersten Blick. Heute bin ich froh darüber. Ich habe gesehen, was man alles aus Holz machen kann. Es ist viel mehr, als man vor 25 bis 30 Jahren daraus gemacht hat.

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