Kunst ost

Beiträge zum Thema Kunst ost

Ein Steyr Typ 180 aus den 1940er Jahren neben einer Lotus Exige
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TIP Kirta
Boomer, Teil 4

Was gibt’s denn über einen Kirtag so lang zu quasseln? Meine Gespräche während der letzten Tage unterstreichen: Menschen brauchen Feste. Menschen brauchen Rituale. Dabei wird oft Überliefertes im alten Sinn erhalten und gepflegt. Es entstehen natürlich auch neue Formen. Oder es wird etwas Altes umgedeutet, also neu codiert. Der Kirta war als Kirchtag ursprünglich das jährliche Kirchweihfest. Davon blieb in Gleisdorf eine Mischung aus Geschäftstreiben und Unterhaltung. Es ist dann ja letztlich...

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Corona-Pandemie
Die Monolog-Liga

Wir waren zu dritt, sind näher gerückt, haben uns im Schatten eines Bäumchens auf die großen Stufen am Kirchriegel gesetzt. Dabei: Kühler Wein und kleine kantige Gläser. Ich hänge immer noch an der Vorstellung: Wir sind die Differenz. Was uns trennt, wissen wir sofort. Das ist leicht. Aber was teilen wir noch? Es gab dann einige Gesprächsansätze. Was sich stereotyp durchzieht: Jedesmal wurde es kein Dialog, sondern mein Gegenüber legte sofort los, mir seine Ansichten darzulegen. Ich fragte an...

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Mit Franz Unger kurz auf einen Drink und eine kleine Plauderei, dann verloren sich die Jungen wieder in der Nacht.
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TIP Kirta
Boomer, Teil 3

Den Titel dieser Reihe von Glossen sollte ich kurz erläutern. Das Wort „Boomer“ ist vermutlich nicht gar so geläufig. Ich entschied mich dafür, weil ich den Lebenshunger und die Freude der Youngsters bei dieser Sause so deutlich empfand. Im Kontrast zu meinem eigenen Vergnügen, das sich naturgemäß ruhiger und ohne bestimmte Erwartungen entfalten durfte. Ich war sicher nicht weniger erfreut als die Jungen, daß sich mitten in der Stadt endlich wieder so eine Veranstaltung entfalten konnte. Aber...

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Thomas Hadolt ("Laurenzibräu")
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TIP Kirta
Boomer, Teil 2

Wenn bloß kein Regen kommt, dann wird sich die Arbeit gelohnt haben. Das war von mehreren Seiten zu hören. Der Regen kam dann zwar, spät nachts, aber das ließ den Trubel längst nicht abklingen. Ich hatte noch eine Weile versucht, unter einem Schirm halbwegs trocken zu bleiben, was mißlang. Also stand ich bald mit dem nächsten vorzüglich kalten Bier da, als wäre ich eben aus einem Tauchbecken gestiegen. Immerhin hatte das Wasser - dank meiner Sandalen - kein Problem, wieder ungehindert...

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Corona-Pandemie
Die Eliten

Aber diese Eliten! Also diese Eliten! Ich sag’s ja nur. Wenn diese Eliten nicht wären. Was dann? Was genau? Und wer ist das überhaupt? Wer sind die, die Eliten. Sie merken schon, das klingt ein wenig fad und ich werde schläfrig, bevor ich den Gedanken überhaupt zu Ende gedacht habe. Gut, denken ist anstrengend, oft ermüdend. Das weiß jeder. Reden wir also über die Eliten, von denen so viel zu hören ist, seit Corona boomt. Sind das Leute, die feiner Klamotten haben als Du? Haben sie bessere...

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Ich wäre je bereit, eine kleine Schreibwerkstatt anzubieten, damit das mit den Slogans und Botschaften nicht mehr gar so holpert. (Sprache prägt unser Denken!)

Corona-Pandemie
Wie die so sind

Die Politiker. Die Wissenschaftler. Die Mainstream-Medienleute. Die Konzernherrn. Das wissen wir. Wie die so sind. Ja? Wirklich? Selbst ein Agent der Blödheit müßte nach einigen Jahren begriffen haben: Jede Verallgemeinerung ist falsch! Ausnahmslos jede. Weshalb? Na, weil die Welt viel zu groß und komplex ist. Vielleicht ging das früher noch in einem entlegenen Graben oder einem kleinen Dorf mit 80 bis 115 Seelen: „So sind die!“ Mit Gleisdorf oder Weiz klappt das schon nicht mehr. Zu viele...

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Corona-Pandemie
Bitte besser werden!

Ich versuche moderat zu bleiben. Nichts, aber auch gar nichts an der jüngsten Protestveranstaltung läßt sich zitieren. Der Nachrichtenwert der Verlautbarungen ist bei Null angelangt. Die Qualität der Performance ist im Keller. Da brüllt etwas in mir: „Und wann kommt der Autobus mit den Leuten, die das interessiert?“ Also bitte: entweder markige und geistreiche Slogans, die man gut skandieren kann, die Rhythmus und Elan haben, dann braucht man auch keinen Lautsprecherwagen und keine...

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Chris Scheuer im Museum im Rathaus

Kunst
Scheuer und Beuys

Der Zeit.Raum in der Bürgergasse ist nach wie vor das einzige autonome Kunstprojekt Gleisdorfs. Da wirken Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Derzeit ergibt Joseph Beuys dafür etliche Bezugspunkte. (Die Ausstellung mit Beuys-Werken im MiR läuft noch bis August 2022.) Die aktuelle Episode im Fenster II ist einer dialogischen Situation mit Graphic Novelist Chris Scheuer gewidmet, der speziell auf eines der Werke in der Beuys-Ausstellung reagiert hat. Sie finden da nun wesentliche...

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Wissenschafter Hermann Maurer
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Kulturpolitik
Funkenflug XII

Ich mag dieses Bonmot, das nicht verschwinden möchte, um möglichst ewig an uns Vätern zu rütteln: „Die beste Erziehung nützt gar nichts, die Kinder machen uns trotzdem alles nach.“ Genau so funktioniert es natürlich nicht, aber es ist ein amüsanter Denkanstoß. Es betont den Unterschied zwischen jemandem etwas predigen und jemandem etwas vorleben. Wir sind alle drei Väter. Auf ganz unterschiedliche Art. Klar, das handelt ja auch von völlig verschiedenen Lebenskonzepten und Laufbahnen....

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Von links: die Politiker Franz Majcen und Karl Bauer im Gespräch mit Architektin Petra Kickenweitz
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Kulturpolitik
Funkenflug XI

Wer würde mir in diesem Punkt widersprechen? Das Verhältnis zwischen Österreichs Politik und Zivilgesellschaft ist etwas zerrüttet. Das finde ich insofern kurios, als man doch gerade von Krisenzeiten erwarten darf, daß Irrtümer und Zerwürfnisse unvermeidbar sind. Corona. Rußlands Überfall auf die Ukraine. Europa durchgebeutelt und erschüttert. Na, was sonst, als Kontroversen und Gscher machen Karriere? Aus Gleisdorf waren einige Aktive in die Konferenz zur Debatte über eine „Kulturstrategie...

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Pöllau: Eine der Orts-Zufahrten
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Netzkultur
Hypertext: Ein Blick auf Pöllau

Wir reagieren mit unseren bevorzugten Mitteln (Text und Fotografie) auf unsere Umgebung, unseren Lebensraum. Wir sind darüber im Dialog. Es entwickelt sich etwas. Dann sitze ich oft im Cockpit von Fotograf Richard Mayr. So kommt mir sein Arbeitsplatz im Büro vor. Wie das Cockpit eines Flugzeugs. Es ist die elektronische Entsprechung dessen, was in der Fotografie ursprünglich die Dunkelkammer war. Heute kann der Raum allerdings hell bleiben, bloß der Bereich um den Hauptbildschirm wird mit...

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Die Ausgabe 4 von 10 ist online.
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Kulturarbeit
Kulturtechnik Hypertext

Die Entwicklung fast aller Lebensbereiche hat ein enormes Tempo erreicht. Wie soll man überall mithalten und auf Stand sein? Das ist nicht menschenmöglich. Ich bin jetzt über 60 Jahre auf der Welt und der Rückblick läßt mich staunen. Wie radikal hat sich allein unsere Medienwelt verändert? Als kleines Kind kannte ich bloß das Radio, Bücher und Zeitschriften. Ich war längst in der Volksschule, als das erste TV-Gerät ins Haus kam. (Vorher durfte wir mittwochs manchmal bei Nachbarn den Kasperl...

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Belebter Hauptplatz: Der Protestmarsch mischt sich gesellig mit Kundschaft des Eissalons und spazierendem Publikum.
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Corona-Pandemie
Eine Identitätsfrage

Das ändert sich nun seit Wochen nicht. Die große Sause ist in Gleisdorf offenbar vorbei. Ich nehme an, eine Reihe von Trittbrettfahrern und Goldgräberinnen habe sich geholt, was zu holen war, sind nun verduftet. Das macht womöglich den Blick frei, wer hier nun tatsächlich seine Sorgen und Wünsche auf die Straße trägt, weil sich dafür keine andere Bühne finden ließ. Ich sehe, ein Teil der Community, die man bei den Gleisdorfer Protestmärschen sehen konnte, hat mittlerweile in einem Kulturverein...

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Die kleine Investition in einen dickeren Filzstift wäre ein Gewinn

Corona-Pandemie
Reduktion auf Wesentliches

Ich gebe zu, es hat mich amüsiert, als sich während der letzten Wochen ein massiver Verfall der Gleisdorfer Protestbewegung zeigte. Es hat mich amüsiert, weil exponierte Leute davor die Klappe so unglaublich weit aufgerissen hatten. Das legte die Frage nahe: „Was habt Ihr denn tatsächlich drauf?“ Nicht viel, wie sich zeigte. Aber! Dieses Amusement verstellt den Blick auf jene Menschen, die mit Bedrohungen und Belastungen der letzten Jahre schlecht zurechtkamen. Menschen, die offenkundig keine...

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Der dritte Zwölfseiter dieser Reihe
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Kunst
Gleisdorf.Überlagerungen III

Nun ist mein drittes Booklet aus dieser Serie online. Symbolträchtig, daß ich die Reihe „Gleisdorf.Überlagerungen“ nenne und dabei sehr assoziativ vorgehe. Meine Erzählweise wurde dabei von den alten Wunderkammern angeregt. Das verzahnt sich mit dem Wesen von Hypertext. Da geht mediengeschichtlich ein großes Zeitfenster auf. Die Wunderkammern waren vormals Ausdruck einer obsessiven Sammeltätigkeit. Da wurde nicht systematisch vorgegangen, sondern emotional. Tiefgreifenden Beschreibungen?...

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Mehr Bewegung als Protest: Die Reihen lichten sich von Marsch zu Marsch. (Jetzt käme es mehr denn je auf interessante Inhalte an.)
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Corona-Pandemie
Der soziokulturelle Kameradschaftsbund

Mir scheint, das war nun am 26. Juni 2022 ein Tiefpunkt der Beteiligung. Es lichten sich jene Gleisdorfer Protestveranstaltungen, die sich über Monate rund um das Thema Corona entfaltet haben. Höre ich den Leuten zu, fällt mir auf: die sind womöglich gar nicht gerüstet, in ihren Aktionen einen Ebenenwechsel zu vollziehen. Weshalb sollten sie das? Na allein schon deshalb, weil ihre Kraft zur Mobilisierung völlig zu erlahmen scheint. Da gilt allemal: Wirkt das Doppelte oder Dreifache eines...

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Aus LFF läßt sich kein guter Schlachtruf machen. Dazu sollte das dritte Wort ein paar Silben mehr haben. (Da kann man vermutlich von Fußball-Fans was lernen.)

Corona-Pandemie
Raus aus dem Kindergarten!

Wird die Verbreitung relevanter Informationen in Österreich blockiert? Nein, soweit ich sehe, geschieht nichts dergleichen. Wir haben alle denkbaren Möglichkeiten, unsere Ansichten über eine Vielzahl von Kanälen in öffentliche Debatten einzubringen. Wir können uns nach Belieben und eigenem Geschmack informieren wo es uns paßt. Das steht bei uns ganz im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die mir garantiert, daß ich mich frei informieren und äußern darf, daß ich jedem...

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Joseph Beuys, wie ihn Heinz Payer sieht. (Ausschnitt)
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Kunst
Wir beuyseln

gelegentlich die Probe. Wenn Menschen über Gegenwartskunst reden, obwohl sie das Thema eigentlich nicht interessiert, wenn sich Bildungsbürger zu dieser Sache hervortun, auch wenn es ihnen eigentlich egal ist, werden Sie mit sehr hohem Anteil zweierlei Wortmeldungen hören. 1.: Joseph Beuys und 2.: Soziale Plastik. Weshalb tun Leute das? Es drückt den zweiten Grad der Schnösel-Laufbahn aus. Das sind die Fortgeschrittenen, nachdem sie in solchen Zusammenhängen jahrelang gesagt haben: „Ich...

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Ausschnitt einer Zeichnung von Heinz Payer

Kunst
Modern, postmodern, post-postmodern

Nein, es ist viel zu spät, um für aktuelle Werke den Begriff „Moderne Kunst“ zu verwenden. Mit dem Wort Gegenwartskunst kommen wir weiter, falls es um Klarheit geht. Die Moderne liegt weit zurück, wir haben sogar schon Postmoderne und Post-Postmoderne hinter uns. Der Begriff „Moderne“ ist komplex und wird ganz unterschiedlich verwendet. (Er scheint für die Zeit ab der Aufklärung nützlich.) Wenn wir in der Region über Kunst plaudern, reicht es völlig, daß wir die Zeit ab 1900 näher betrachten....

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Netzkultur
Gleisdorf: Überlagerungen II

Die zweite Ausgabe ist online. In Gleisdorf gab es aus den 1980er Jahren heraus drei bemerkenswerte Innovationsbereiche. Technik, Soziales und Kultur. Dafür stehen drei Namen von Initiativen, die in ihrem Genre jeweils Neuland betreten haben. Das meint die Arge Erneuerbare Energie (Technik), die Chance B (Soziales) und Kultur.at als Drehscheibe. Doch was immer da gelungen ist, es hat seine Zusammenhänge mit und Querverbindungen zu anderen Menschen in der Stadt, welche zur Zukunfstfähigkeit des...

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NID: NetInteractive Document

Netzkultur
Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft

Manche Formulierungen klingen nach einer sehr großen Geste. Die Praxis ist dann ein eher unaufgeregtes Arbeiten. Das braucht seine Zeit, entfaltet sich also prozeßhaft, aber plötzlich ist etwas sehr konkret da. Hier kommen diese drei Bereiche zusammen: Eine neues Werkzeug, um Publikationen auch ins Internet zu übertragen und zugleich nach Bedarf Querverbindungen herzustellen, auch eine Arbeitsgruppe einzurichten: Teleworking in Telepräsenz… Klingt kompliziert? Geht so! Wenn man sich erst einmal...

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Der Grazer D&U-Wagen Typ 1

Kulturarbeit
Raritätenkabinett

Kennen Sie den D&U-Wagen Typ 1 von Ditmar und Urban? Höchstwahrscheinlich nicht. Dabei wurde der in Graz produziert. Niemand weiß, wie viele Einheiten davon gebaut wurden. Manches kann man in Archiven ausgraben, vieles wurde nie dokumentiert. Aber auch das, was Menschen derzeit noch wissen, geht ganz schnell verloren, wenn sich niemand darum schert. Ich kenne zum Glück etliche Leute, die sehr viel wissen und die ich immer wieder befragen kann. Darunter sind manche stille, aber hilfsbereite...

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Netzkultur
Gleisdorf.Überlagerungen

Ein Werkzeug kann nur so gut sein, wie die vorhandenen Kompetenzen der Menschen es zulassen. Vernetzung? Neue Medien? Publikumsgewinn und Reichweite? Ich weiß schon: Marktchancen, Kriterien und Kenngrößen, das ganze Orchester von souveräner Arbeitsbewältigung bietet uns solche Töne. Aber reden wir doch auch über Qualität! Über die Qualität unseres Lebens. Über die Zukunftsfähigkeit unseres Gemeinwesens. Wie und wo machen wir das? Dazu brauche ich nicht Bühne und Podium. Dazu brauch ich vor...

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Kulturpolitik
Funkenflug X

Wenn schon, dann aber! Also lautet eines der dominanten Themen bisheriger Kulturkonferenzen in den Regionen: „Vernetzung! Vernetzung! Vernetzung!“ Und: „Vernetzung!“ Ah ja, und: „Mehr Geld!“ Gut. Was wissen wir jetzt? Daß Kunst- und Kulturschaffende mehr Vernetzung und mehr Geld begrüßen würden. Dafür hätten wir freilich keine Konferenzen gebraucht. Das hätte sich mit einem vergilbten Notizheft aus dem Jahr 1985 klären lassen. Legen wir noch ein paar Studien zur sozialen Lage der KünstlerInnen...

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