Nebelverhangen hat der Tag angefangen. Hab dann die Sonne erblickt, war immer mehr verzückt. Hab einen Schmetterling gesehn, auch der November ist schön.
Wenn der Himmel voll bunter Blätter hängt. Die Natur uns noch ihre Farben schenkt. Das Laub raschelt unter den Füssen. Jeden Tag sollen wir genießen. Denn auch der Mensch ist nicht gefeit, vor der Macht der Vergänglichkeit.
Der Herbst spricht zur mir ganz leise, auf wunderbare Weise. Legt bunte Blätter mir zu Füssen, lässt die Herbstzeitlosen sprießen. Schickt den Nebel übers Land, füllt die Speisekammer bis zum Rand.
Herr September klopft an meine Tür. Er tritt ein, öffnet die Hände: Das schenk ich dir. Legt Äpfel und Birnen auf den Tisch, wohl gereift und herrlich frisch. Holt aus der Manteltasche ein buntes Blatt hervor. Eine Herbstzeitlose steckt hinter dem Ohr. Er lächelt mich an: Ich gehe dann. Dankbar nehme ich seine Gaben. Freue mich, dass wir den September haben. (D.Schw.)
Gänzlich unentdeckt, nach heißen Tagen, will sicher der Herbst ins Freie wagen. Leise schleicht er sich heran, malt bunt die ersten Blätter an. Lockt die Herbstzeitlose ans Tageslicht, zeigt morgens sein trübes Nebelgesicht. Flüstert tröstend der Natur jetzt zu: Hab Geduld, bald bette ich dich zur Ruh. (D.Schw.)
NÖ
Amstetten
Doris Schweiger
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.