Pflanze des Jahres im ARIEG340
Deutsches Filzkraut in der Steiermark nach 54 Jahren wiedergefunden
Der vom Naturschützer Werner Preitler gemachte Fund, stellt eine weitere kleine Sensation dieses Gebietes dar. Es ist ein Wiederfund nach 54 Jahren. Denn das Deutsche Filzkraut(früher auch Gemeines Filzkraut) wurde das letzte mal 1970 in Mixnitz gefunden. Somit wurde das Deutsche Filzkraut auch erst das zweite mal in der Steiermark nachgewiesen. Die Pflanze ist in Österreich vom Austerben bedroht und in der Steiermark stark gefährdet!
Das Deutsche Filzkraut (Filago germanica) ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese Pflanze ist vor allem in Europa verbreitet und wächst häufig auf trockenen, nährstoffarmen Böden, wie sie in Ackerflächen, Wegrändern und Brachland vorkommen. Es erreicht eine Höhe von etwa 10 bis 40 Zentimetern und ist leicht an seinen filzigen, graugrünen Blättern zu erkennen, die eine charakteristische Behaarung aufweisen. Diese Behaarung schützt die Pflanze vor Verdunstung und hilft ihr, sich an trockene Standorte anzupassen. Die Blüten sind klein und unscheinbar, meist in dichten, körbchenartigen Blütenständen angeordnet, und blühen von Mai bis September. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Insekten, insbesondere für Bienen und Schmetterlinge.
In der traditionellen Volksmedizin wurde das Deutsche Filzkraut aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Es fand Anwendung bei verschiedenen Beschwerden, obwohl es in der modernen Phytotherapie weniger verbreitet ist.
In der Landwirtschaft kann das Deutsche Filzkraut sowohl als Unkraut als auch als Indikator für bestimmte Bodenbedingungen betrachtet werden. Es spielt eine Rolle im Ökosystem, indem es Lebensraum für verschiedene Insektenarten bietet und zur Biodiversität beiträgt. Insgesamt ist das Deutsche Filzkraut eine vom Aussterben bedrohte Pflanze, die sowohl ökologisch als auch kulturell von Bedeutung ist.
Projekt und Vision eines neuen Europaschutzgebietes in Riegersburg
Bei dem Projekt-Gebiet „ARIEG340 - Artenreiches Riegersburg 340ha“ handelt es sich um ein ca. 340ha großes von Werner Preitler so benanntes, definiertes und untersuchtes Projektgebiet, in dem es ein außergewöhnliches Vorkommen geschützter und seltener Tier- und Pflanzenarten gibt. Es liegt in Riegersburg und umfasst u.a. Flächen rund um das Seebad, den Hangwald entlang der Hatzendorferstrasse, den Grazbach und die Breitriegelteiche. Dieser Bereich stellt einen großen Biotopverbund dar, und in ihm befinden sich zahlreiche kleinere Biotopverbunde, unzählige Biotope und Lebensraumtypen, und es leben weit über 100 international, europäisch, national und regional unter Naturschutz stehende Pflanzen- und Tierarten darin (siehe Fotos)! Dies konnte er mit Hilfe von unzähligen hochkarätigen Experten nachweisen. Darum wird seit 4 Jahren versucht die Landesregierung zu bewegen hier ein Europaschutzgebiet auszuweisen, oder wichtige Teile unter Schutz zu stellen. Andere Kräfte versuchen allerdings zur gleichen Zeit einen ökologisch wichtigen Teil dieses Gebietes kommerziell zu verwerten, zu verbauen, und damit aus Naturschützersicht den ökologischen Wert möglicherweise für immer zu zerstören.
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