Sensation im Raabtal
Die Wildkatze feiert ihr großes Comeback

- In jüngster Vergangenheit gab es immer wieder Sichtungen der Wildkatze.
- Foto: Robert Hofrichter
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
25 Aktive trafen sich kürzlich auf Initiative des Naturschutzbundes zum Pflanzen einer Hecke im steirischen Raabtal, um sich aktiv am Schutz der Wildkatze, die sich jüngst wieder in diesem Gebiet aufhält, zu beteiligen.
STEIERMARK/SÜDOSTSTEIERMARK. Lange Zeit galt die Wildkatze in Österreich als ausgestorben, doch in jüngster Vergangenheit gab es immer wieder Sichtungen. Die Südoststeiermark und das Burgenland gehören zu den österreichischen Hotspots für die Wildkatze. Vor allem vergangenes Jahr konnten Wildbiologen und Jäger mehrere Wildkatzen mit Wildkameras fotografieren.

- Unter anderem Schülerinnen und Schüler wirkten bei der Aktion mit.
- Foto: Katharina Neugebauer
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Oskar Tiefenbach, Regionalstellenleiter des Naturschutzbunds Feldbach, erklärt, dass der Weg der Wildkatze etwa über den ungarischen Raum und vor allem Waldflächen zu uns führen würde. Sichtungen hätte es etwa im südburgenländischen Windisch-Minihof und Neumarkt an der Raab gegeben. Im Vorjahr haben Wildkameras im August im Raum Fehring eine Wildkatze aufgezeichnet, wobei ein Aufsichtsjäger schon von einer Beobachtung im März berichtet hätte. Heuer gab es laut Tiefenbach auch Sichtungen im Raum Laafeld bzw. Sicheldorf. Aktiv sei die Wildkatze laut Tiefenbach vor allem in der Dämmerung bzw. ernähre sie sich zu 90 Prozent von Mäusen.
Hecke mit wichtiger Funktion
Kennzeichen würden die streng geschützte Art etwa vier Streifen im Nacken, zwei Schulterstreifen und ein markanter Aalstrich am Rücken. Die Grundfarbe sei bräunlich bis ockergelb.
Um die Wildkatze dabei zu unterstützen, bei uns quasi Pfote zu fassen, wurden im Zuge des vom Bundesministerium geförderten Naturschutzbund-Projekts „Netzwerk Wildkatze“ rund 850 Sträucher in Form einer Hecke im steirischen Raabtal gepflanzt. Neben Vertretern des Naturschutzbunds, der Berg- und Naturwacht Unterlamm und der Jägerschaft waren auch zehn Schüler der Mittelschule Fehring mit dabei.

- Im Raabtal schuf man ideale Bedingungen für die Wildkatze.
- Foto: Katharina Neugebauer
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Katharina Neugebauer, Wildkatzenexpertin und Projektleiterin des Naturschutzbunds, erklärt, welch wichtige Rolle die Hecke für die Wildkatze spielt: „Ihre Lieblingsbeute, die Mäuse, findet sie vor allem auf Waldlichtungen, entlang von Gewässern, an Waldrändern oder entlang von Hecken. Auf offene Landschaften ohne Strukturen, die ihr Deckung bieten, und auf Siedlungsflächen setzt sie nur ungern ihre Pfoten.“

- Oskar Tiefenbach, Regionalstellenleiter vom Naturschutzbund Feldbach
- Foto: Schleich
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Korridor, Jagdgebiet und Versteck
Die Heckenstreifen sollen für die Wildkatzen einerseits einen Korridor darstellen, der ihnen dabei hilft, landwirtschaftlich genutzte Flächen zu überqueren. Andererseits dienen sie als Jagdgebiet und Versteckmöglichkeit.
Der Naturschutzbund bittet übrigens um Meldungen von Wildkatzen-Sichtungen via Foto auf seiner Website.
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