Aus Überzeugung ganz ohne Rauch

- <f>Für eine Essenskultur</f> ohne Rauch stehen LAbg. Anton Gangl, Manfred Seidl und Jugendmanagerin Katharina Kortschak ein (v.l.).
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Gesetz hin oder her – für viele regionale Gastronomen hat Rauchfreiheit Vorrang.
Die Koalition kippte das geplante absolute Rauchverbot in der Gastronomie. Gegen die Maßnahme sind u.a. die Ärztekammer Wien und die Krebshilfe. Für die Einleitung vom "Don't smoke Volksbegehren" (www.dontsmoke.at) gab's bei Redaktionsschluss über 567.000 Unterstützer. Die Frist für die Abgabe der Unterstützungserklärungen wurde mit 4. April, 10 Uhr festgelegt.
Die nötige Stimmenanzahl (ab 100.000), damit das Volksbegehren im Parlament behandelt werden muss, wurde bereits weit überschritten. Am 4. April wird laut Ärztekammer das Volksbegehren eingeleitet. Danach hat das Innenministerium drei Wochen Zeit, bekanntzugeben, wann das Volksbegehren stattfindet. Dies ist frühestens acht Wochen nach Bekanntgabe, spätestens sechs Monate danach. Beim Volksbegehren hat man eine Woche Zeit für die Unterschrift. Die Stimmen bis 4. April werden übrigens miteinberechnet. Wer das Volksbegehren schon unterstützt hat, muss also nicht nochmals ran.
Esskultur ohne Rauch
Im Bezirk sind laut Schätzung von Thomas Heuberger, Regionalleiter der Wirtschaftskammer, ein Viertel der Gastronomiebetriebe reine Raucherbetriebe, vom Rest ist eine Hälfte rauchfrei, die andere mit Raucher- und Nichtraucherbereich versehen. Nur ein Beispiel für jahrelange Rauchfreiheit ist der Betrieb von Manfred Seidl (Buschenschank/Weinhof Seidl) in Frutten-Gießelsdorf. Er ist Initiator der Aktion "rauchfreier Genuss" in Buschenschenken. Allein im Raum St. Anna haben sich über zehn Buschenschank-Betriebe Seidls Idee angeschlossen. "Wir pflegen in der Region eine besondere Essenskultur. Da kann es nicht sein, dass Räume verraucht sind", so Seidl. Weiteren interessierten Betrieben möchte Seidl eine Angst nehmen: "Dass man durch Rauchfreiheit weniger Umsatz macht, ist ein Irrglaube!"
Unterstützer der Aktion sind das Regionalmanagement und das regionale Jugendmanagement. Von Vorbildwirkung für Jugendliche spricht die regionale Jugendmanagerin Katharina Kortschak. Als weitere Positionierung der Region als Gesundheitsdestination stuft LAbg. Anton Gangl die Aktion ein. Um die Betriebe der Initiative sichtbar zu machen, wurde ein eigenes Logo kreiert. In Bälde werden die rauchfreien Buschenschenken auch auf der Vulkanland-Web-site gelistet.
Der Gesundheit zuliebe
Auf Rauchfreiheit setzen auch Wirte – beispielsweise Fabian Palz, Inhaber vom "GenussHirsch" in Donnersdorf. Er hat sich bei der Übernahme bzw. dem Umbau der ehemaligen "Hendlstube Palz" bewusst für Rauchfreiheit entschieden. "Ich hab's nicht bereut. Das Gäste-Feedback ist sehr positiv", so Palz. "Auch vonseiten des Teams, großteils Raucher, heißt es, dass man froh ist, nicht in einem Raucherabteil arbeiten zu müssen", so der Gastronom. Auch in "Pfeiler's Bürgerstüberl" in Feldbach – nur ein weiteres Beispiel – gibt's keinen Rauch. "Wir haben so entschieden, weil wir gesund bleiben wollen", so Hausherr Franz Niederl.
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