Bunter Kopf Stephan Jenewein
Matreier Künstler sprüht vor Kreativität
- Eine Visitenkarte an prominenter Stelle: Stephan Jenewein gestaltete den neuesten Blickfang im Herzen von Matrei. Im Zentrum des Projekts zum Thema Gemeindefusion steht das neue Wappen.
- Foto: privat
- hochgeladen von Tamara Kainz
CFTW steht für "Colour for the World" – das Credo von Airbrush- und Graffiti-Künstler Stephan Jenewein aus Matrei. Er kreiert Unikate für Individualisten.
MATREI. Die große Mauer beim Wohnhaus der Lebenshilfe mitten im Marktl ziert neuerdings ein farbenfrohes Kunstwerk zum Thema Gemeindefusion. Ausgeführt wurde der Auftrag vom ortsansässigen Airbrush- und Grafitti-Künstler Stephan Jenewein: "Mein Entwurf hat auf Anhieb gefallen. Auch bei der Bevölkerung kommt das Projekt super an. Das freut mich natürlich."
Das liebste Werkzeug
Zwei Tage hat der 33-Jährige gesprayt. Mit Farbdosen, Airbrush-Pistole und kräftig wirkenden Kompositionen kennt er sich aus. Als Straßensprayer hat er sich aber nie verstanden. Jenewein beweist vielmehr ein gutes Händchen für erfrischende Kunst an und auf privaten und betrieblichen Wänden. Dafür hat er intensiv trainiert: "Um ein Gefühl für die richtige Technik zu kriegen, braucht es gerade beim minimalistischeren Airbrushen viel Geduld. Am schwierigsten sind die feinen Linien. Da muss man Luft und Farbe ganz genau einstellen. Bis heute male ich jeden Tag – inzwischen allerdings mehr am ipad."
Gefragte Kunst
Die vielen Stunden des Übens lohnen sich. Der gelernte Augenoptiker konnte sein Hobby 2014 zum Nebenberuf machen. Jenewein stellt rundum Bilder aus – so wie im September auf Schloss Trautson – verschönert alles vom Gartenhäuschen bis zum Hühnerstall oder sprüht fetzige Firmenlogos auf. Er betreibt außerdem einen kleinen Online-Shop für Mode. "Fast alles ist machbar", sagt er. Seine Experimentierfreude kennt sowieso kaum Grenzen: "Es ist mir wichtig, mich ständig neu zu erfinden. Deshalb schlage ich alle möglichen Stilrichtungen ein."
"Bin einfach ein bunter Vogel"
Beispiele für das vielseitige Schaffen des Matreiers finden sich in seinem Zuhause. Mal in Form eines überdimensionalen Dschungelbuchs, mal als Akt, mal als moderne Interpretation eines Portraits von Andreas Hofer. "Früher waren eher Pop-Art-Geschichten meins, derzeit gefallen mir der Neo-Kubismus und die digitale Kunst besonders", erzählt Jenewein und liefert die Erklärung gleich mit: "Ich bin einfach ein bunter Vogel und ich möchte auch die Welt ein Stück bunter machen." Der Name CFTW kommt also nicht von ungefähr!
www.cftw.at
www.meinbezirk.at
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