Fulpmes
Hubert Krösbacher: "Meine Idee ist aktueller denn je!"

- "Die neue Verbindung wäre schneller, weniger gefährlich, umweltfreundlich und leistbar", fasst der 87-Jährige den Inhalt der Trassenstudie zusammen.
- Foto: Kainz
- hochgeladen von Tamara Kainz
Der 87-Jährige schlägt vor, eine neue Bahnlinie bis nach Fulpmes zu ziehen. "Das wäre gar nicht so aufwendig und für Tourismus und Wirtschaft gewinnbringend", sagt Hubert Krösbacher.
FULPMES. In Zeiten des Klimawandels wird auch im Verkehrsbereich nach Alternativen gesucht. Aktuell läuft zB ein großes Leader-Projekt, im Rahmen dessen eine umfassende Mobilitätsstudie für das ganze Stubaital erstellt wird (wir berichteten). Die Studie wird den gesamten Ist-Stand erheben – vom öffentlichen Nahverkehr bis zum Reiseverhalten der Gäste. Darauf aufbauend sollen in einem zweiten Teil zukunftsweisende Projekte entwickelt werden, die aufzeigen, wie die Stubaier Mobilität in einigen Jahrzehnten ausschauen könnte.
Konkret ausgearbeitet
Hier kommt die bereits ältere Idee von Hubert Krösbacher neuerlich ins Spiel. Schon 2010 schlug der pensionierte Arzt vor, eine neue Bahnlinie ins Tal zu ziehen. Mit seiner Vision wurde er damals u.a. auf der Uni Innsbruck vorstellig. Am dortigen "Institut für Infrastruktur – Arbeitsbereich für intelligente Verkehrssysteme" griff man Krösbachers Überlegungen im Rahmen einer Masterarbeit fachmännisch auf. Mit dem Ergebnis, dass seither eine rund 70-seitige Trassenstudie für den Anschluss von Fulpmes an die Brennerbahn vorliegt.
"13 km Gleise sind fertig"
Aber warum eine zweite Bahnlinie zur bestehenden Schmalspurbahn Stubaitalbahn? "Die alte Stubaitalbahn hat heute eine schlechte Funktion für das Tal. Ab Kreith verkehrt sie so gut wie leer. Trotzdem sollen die Stationen in Telfes und Fulpmes für viele Millionen erneuert werden. Da könnte man gleich etwas Ordentliches für Tourismus und Industrie machen", meint Krösbacher, dessen Engagement in der Sache aus seiner Tätigkeit im vormaligen Verkehrsverein rührt. Er stellt sich eine reguläre, elektrisch betriebene Bahn mit normalen Gleisen vor. "13 Kilometer bis Patsch sind schon vorhanden! Wenn der Brenner Basistunnel kommt, steht diese Schiene zum Großteil frei. Nutzen wir sie!"
Streckenführung im Detail
Die Planungen für den Fortlauf sind gemacht. Es bräuchte nach Patsch eine rund 180 m lange Brücke Richtung Schönberg. Wegen des Höhenunterschieds könnte die Gemeinde allerdings nicht angebunden werden. Weiter ginge die Fahrt in einem unterirdischen, 1,2 km langen Tunnel, der auf Ruetzbachhöhe in Unterberg einmündet. Von dort würde die Trasse gut zwei weitere Kilometer taleinwärts bis zur Auffahrt Telfes führen. "Das soll der Zentralpunkt mit einer Park&Ride-Anlage sein. Natürlich gibt es den Gedanken, die Strecke bis nach Neustift fortzusetzen. Weiter aber nicht – der Aufwand wäre dann zu groß", so Krösbacher.
Zehn Minuten Fahrtzeit
Die Vorteile liegen für ihn auf der Hand: Weniger Gesundheitsschäden durch Straßenabrieb, weniger CO2-Ausstoss und kein Zeitverlust. Konkret würde die Fahrtzeit von Fulpmes bis zum Innsbrucker Hauptbahnhof gefahrlose zehn Minuten betragen. Laut Krösbacher würde heute alles zusammen etwa 60 Millionen Euro kosten: "Europa und das Land Tirol würden mitzahlen. Andererseits gäbe es auch Einnahmen. Immerhin fahren täglich an die 8000 Menschen nach Innsbruck!" Nicht nur der Fulpmer, auch der Autor der Trassenstudie kommt zum Schluss, dass "die neu geplante Bahnverbindung eine sehr interessante Alternative für die Bewohner der Gemeinden im Stubaital wäre". Talmanager Roland Zankl hat daher kürzlich den Kontakt zu Verkehrslandesrat René Zumtobel hergestellt. Krösbacher hat ihm die Unterlagen ebenfalls überreicht, damit sie eventuell in die neue Stubaier Mobilitätsstudie einfließen.
www.meinbezirk.at



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