Stubai/Wipptal
Getreideernte für heuer im Kasten

"Es ist wichtig, dass der Boden von Zeit zu Zeit umgebaut wird", so Bio-Bauer Martin Strickner aus Nösslach. Im Bild ist er inmitten seiner "aufgestiefelten" Sechszeiligen Pumpergerste zu sehen, die er vor kurzem eingebracht hat. | Foto: Fam. Strickner
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  • "Es ist wichtig, dass der Boden von Zeit zu Zeit umgebaut wird", so Bio-Bauer Martin Strickner aus Nösslach. Im Bild ist er inmitten seiner "aufgestiefelten" Sechszeiligen Pumpergerste zu sehen, die er vor kurzem eingebracht hat.
  • Foto: Fam. Strickner
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STUBAI/WIPPTAL. Es ist ein langsamer Prozess, aber im Stubai- und Wipptal ist in den letzten Jahren wieder eine stetige Steigerung im Getreideanbau zu beobachten.

Bio-Betriebe aus dem Wipptal begannen im Jahr 2008 damit, dem beinahe vergessenen Obernberger Schwarzhafer neues Leben einzuhauchen (wir berichteten). Saatgut aus der Genbank des Landes Tirol bildete das Startkapital für die weitere Vermehrung. Mittlerweile bringen wieder einige Bauern die Ernte dieses Hafers und noch weiterer Tiroler Getreidesorten wie dem Chrysanth Hanserroggen, Steiners Roter Kolbendinkel, Tiroler Sommerroggen, Sechszeilige Pumpergerste oder Rinner Winterweizen ein.

Wertvolles Stück Tradition

Heuer sieben, generell aber bis zu zehn der Bio-Getreidebauern im Stubai- und Wipptal nehmen am Projekt "Alte Tiroler Getreidesorten" der Landesumweltanwaltschaft teil. Das heißt, sie werden bei der Bewirtschaftung ihrer insgesamt zehn Schläge – so werden die Äcker auch genannt – aktiv unterstützt. Mit Rat und Tat sowie finanziell in Form von Ausgleichszahlungen.

Denn Landsorten sind zwar besonders robust und wachsen eben gerade auch an weniger intensiven Standorten, der Ertrag ist im Vergleich zu moderneren Sorten allerdings oft deutlich geringer. Viele Jahrzehnte lang war daher ein schleichender Verlust dieses Kulturguts zu beobachten. Dem wirkt die Landesumweltanwaltschaft mit ihrer Initiative entgegen.

Für Verkauf & Eigengebrauch

"Es gibt viele gute Gründe für den Getreideanbau", erläutert Projektleiterin Stefanie Suchy, eine Wahl-Miedererin. "Das fängt damit an, dass der Anbau alter Landsorten einen Beitrag zum Erhalt der genetischen Vielfalt und gleichzeitig auch des Erfahrungsschatzes bzw. der Tradition im Land leistet und reicht hin bis zu etlichen Argumenten, den Naturschutz betreffend. Nicht zuletzt ist die Nachfrage nach regionalen biologischen Lebensmitteln ständig im Steigen begriffen."
Die Erzeugung hochwertiger Produkte macht den Getreideanbau für Bio-Betriebe wirtschaftlich interessanter. Im Stubai- und Wipptal vermarktet trotzdem nur gut die Hälfte der Getreidebauern ihre Ernte, etwa über Ab-Hof-Verkauf und die Marke "Bio vom Berg". Die andere Hälfte nützt den Ertrag selbst oder aber auch als Stroh- und Futtergetreide.

Zur Sache

Tirol importiert seinen Getreidebedarf aktuell fast zur Gänze, der Selbstversorgungsgrad liegt nur bei ein bis zwei Prozent. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das ganz anders. Damals waren Getreidefelder in Tirol allgegenwärtig. In Zahlen ausgedrückt wurde im Jahr 1950 hierzulande noch auf rund 14.000 ha Getreide angebaut, 2018 umfassten diese Flächen nur mehr 679 ha. Innsbruck-Land gehört mit Imst und Lienz/Osttirol zu jenen Bezirken mit den größten Getreide-Anbauflächen.
www.meinbezirk.at

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