Navis
Anatolischer Hirtenhund versetzt Weiler St. Kathrein in Sorge

Mit den Unterschriftenlisten: Initiator Meinrad Spörr (Mitte) und seine Frau Beatrix, Ehrenreich und Gaby Spörr (l.) und Werner Spörr (r.) | Foto: Kainz
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Das Tier hat bereits zugebissen und wird demnächst vom Amtstierarzt begutachtet. Eventuelle daraus resultierende Maßnahmen muss die Gemeinde kontrollieren.

NAVIS. "Wir haben ganz sicher nichts gegen Hunde, aber vor diesem Tier haben wir Angst", sagt Meinrad Spörr stellvertretend für die über 30 Bewohner des Naviser Ortsteils St. Kathrein, die auf seiner Unterschriftenliste aufscheinen. "Wir sorgen uns um unsere Sicherheit", ist darauf zu lesen. Und weiter: "In unserer Nachbarschaft lebt ein riesiger Hund, der uns in Angst versetzt, besonders nach einer Attacke auf eine Spaziergängerin. Wir wollen uns auf Gemeindewegen sicher und ohne Angst bewegen können."

Spaziergängerin attackiert

Vor gut einem Jahr hat der Besitzer den anatolischen Hirtenhund als Welpen angeschafft. "Mittlerweile ist der Hund riesig. Viele trauen sich gar nicht mehr am Haus vorbeizugehen, wo er öfters im Garten tobt. Wir haben den Besitzer mehrmals darauf hingewiesen, dass er das Tier bitte sicher verwahren soll", berichten die Anwohner. Bei unserem Lokalaugenschein ist der Hund nicht zu sehen. Zwar ist das Grundstück von einem Zaun umgeben, dem Hund gelang es Mitte März aber trotzdem, auszubüxen. Es kam zu einer Attacke auf eine Spaziergängerin, die dabei gebissen und verletzt wurde. Seitens der PI Steinach-Wipptal wird die Aufnahme dieser "fahrlässigen Körperverletzung" bestätigt. Sowohl die Betroffene, als auch der Hundehalter wollten gegenüber MeinBezirk dazu keine Stellungnahme abgeben. Ein anderes Mal hätte das Tier eine andere Nachbarin "verfolgt", "sie konnte sich aber noch auf die Terrasse retten", so die Anwohner weiters.

Knackpunkt Verwahrung

Wegen des Vorfalls muss das Tier demnächst dem Amtstierarzt vorgeführt werden. Josef Öttl wird es gemeinsam mit einer Hundetrainerin begutachten: "Da geht es um mögliches Hundetraining, eine eventuelle Maulkorb- und/oder Leinenpflicht, eine sichere Verwahrung und ähnliche Dinge. Euthanasie ist auch möglich – je nachdem, wie sich der Hund verhält. Wir schreiben dann eine Empfehlung und basierend darauf macht der Bürgermeister die Auflagen. Die Gemeinde muss deren Einhaltung als zuständige Behörde auch überprüfen." Der Hundebesitzer hat den Zaun um sein Haus inzwischen verstärken lassen. Den Anwohnern ist das aber nicht genug: "Es gibt immer noch mehrere Stellen, wo er entwischen kann. Wenn das Tier aber wirklich sicher verwahrt würde, wäre das für uns ok."

Gemeinde nicht untätig

Bgm. Lukas Peer steht im Austausch mit allen Betroffenen: "Eine undankbare Aufgabe für die Gemeinde, dass wir überall zuständig sind! Aber ich verstehe die Sorgen der Nachbarn. Der Besitzer möchte keine Unannehmlichkeiten verursachen, aber er hängt sehr an seinem Tier. Wir werden sehen, was der Amtstierarzt empfiehlt. Nach dem Bescheid für die Vorführung haben wir nun auch für den Zaun einen Bescheid erlassen, demnach dieser ordnungsgemäß herzustellen ist – so, dass der Hund nicht mehr freikommt."

Zur Sache

Unter dem Namen Anatolischer Hirtenhund sind verschiedene Hirtenhunde zusammengefasst. Bei einer Risthöhe (Schulter) der Rüden von bis zu 85 cm und einem Gewicht von 44 bis 64 kg ist er ein kraftvoller, wehrhafter, imposanter Hund. Teilweise fällt er auch erheblich größer aus. Der Anatolische Hirtenhund ist ausgeglichen, mutig, misstrauisch gegenüber Fremden und sehr wachsam. Er ist im Normalfall ruhig, kann aber auch sehr wendig und schnell agieren. Er zeigt sich gegenüber unbekannten Personen eher distanziert und reserviert und ist darum sehr an seine Familie gebunden. Als Herdenschutzhund agiert er meist sehr selbständig, entwickelt einen gewissen Eigensinn und ist oft dominant. Aufgrund dieser Eigenschaften ist es umso wichtiger, ihn konsequent und vor allem früh zu erziehen. Die Hunde zeigen ein territoriales Gebaren mit einem Anspruch auf Individualdistanz. (Quelle: Wikipedia)

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