Vom Lehrling zur Chefin
"Wer sich etwas zutraut, kann viel erreichen"

- Frauenpower beim XXXLutz Steyr: Daniela Neundlinger, Verwaltungsleiterin Eveline Schedlberger und Verkaufsleiterin Claudia Dangl (v. re.).
- Foto: kai
- hochgeladen von Sandra Kaiser
Daniela Neundlinger hat es geschafft. Vom Lehrling zur Hausleiterin bei XXXLutz in Steyr.
STEYR, WALDING. „Irgendwann sitze ich dort, wo Sie sitzen“, sagte Daniela Neundlinger als Lehrling, schon nach drei Wochen zu ihrem damaligen Chef. Heute, Jahre später, leitet die 35-Jährige den XXXLutz in Steyr. Ihr Weg dorthin begann 2007 mit einer Lehre als Einrichtungsberaterin in Linz. „Ich war stolz darauf, eine Lehre beim XXXLutz zu machen“, erinnert sie sich. Nach Stationen im Verkauf und in verschiedenen Abteilungen, übernahm sie die Verkaufsleitung in Linz.
Vor vier Jahren wechselte sie als Möbel-Verkaufsleiterin nach Steyr. Seit über einem Jahr leitet sie nun das XXXL Einrichtungshaus in Steyr. "Ich bin gekommen, um zu bleiben. Wer einmal mit dem Möbel-Virus infiziert ist, bleibt meist dabei", sagt sie lachend. Schon früh wusste Neundlinger, dass sie Karriere machen wollte. Ihr Ehrgeiz und ihre Zielstrebigkeit waren stets ihre treibenden Kräfte.
"Es gibt keine speziellen Hürden – man muss einfach strebsamer sein als andere."
Neundlingers Ausbildung umfasste drei Lehrabschlüsse – Einzelhandel, Bürokauffrau und Betriebsdienstleistung. "Was man hat, hat man. In der landwirtschaftlichen Fachschule haben wir gelernt, dass man mit Fleiß alles erreichen kann." Sie sieht Herausforderungen als Teil des Erfolgs. "Es gibt keine speziellen Hürden – man muss einfach strebsamer sein als andere." Besonders als Frau in einer Führungsposition sei Standfestigkeit wichtig. "Mit Charme kann man vieles erreichen, aber man muss wissen, was man will. Bei uns im Unternehmen zählt Leistung – es gibt keine typischen Frauen- oder Männerberufe."
Flexible Arbeitszeiten
Ein großes Anliegen ist Neundlinger die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. So gibt es beim XXXLutz in Steyr besondere flexible Arbeitszeitmodelle, die gerade für Frauen nach der Karenz den Wiedereinstieg erleichtern. "Wir haben eine Küchenabteilungsleiterin, die ihre Arbeitszeiten so gestaltet, dass sie sich um ihre Kinder kümmern kann."
Auch im Fachsortiment gibt es individuelle Lösungen: "Eine Mitarbeiterin arbeitet nur dienstags und samstags – das passt perfekt zu ihrer familiären Situation." Durch solche Modelle gewinnt das Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte zurück, die sonst nicht in den Handel zurückkehren würden. Auch die Kunden würden diese flexiblen Zeiten mittlerweile akzeptieren.
Neun Frauen sind in der Filiale in Führungspositionen tätig. „Wir Frauen analysieren Probleme anders. Männer haben oft einen anderen Zugang.“ Grundsätzlich sei eine gesunde Mischung wichtig.
Lehre als Sprungbrett
Neundlinger ist überzeugt: "Es ist ein Irrglaube, dass man mit einer Lehre nichts erreichen kann." Ihr Rat an junge Frauen: "Einfach trauen, ehrgeizig sein und sich nicht unterkriegen lassen. Rückschläge gehören dazu. Wer sich selbst etwas zutraut, kann viel erreichen."
Für Neundlinger zählen vor allem zwei Dinge als Führungskraft: Empathie und Leidenschaft. "Man muss verstehen, was Mitarbeiter brauchen, damit sie für das Unternehmen erfolgreich sein können. Und man braucht die Liebe zum Beruf – die 'rote DNA', wie wir es beim XXXLutz nennen."
„Lasst euch nicht einreden, ihr könnt etwas nicht.“
An einen guten Rat, den die 35-Jährige von ihrer Lehrerin bekommen hat, erinnert sich Neundlinger gern. „Lasst euch nicht einreden, ihr könnt etwas nicht.“
Die gebürtige Waldingerin fährt jeden Tag 62 Kilometer von ihrem Heimatort nach Steyr – eine Strecke, die sie als wertvolle Arbeitszeit mit Telefonaten nutzt. Neundlingers Tipp für junge Frauen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, lautet: "Einfach trauen und machen."
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