Funktionsbekleidung aus Wolfern
„Scroc“, oder: Riegers Faden zum Glück

Kratzig, pickig, juckt – alles Schnee von gestern: Scroc-Gründer Christian Rieger baut auf Naturfaser auf der Haut. Seinen Shop in Wolfern steuern Kunden von überall her an. | Foto: Auer
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  • Kratzig, pickig, juckt – alles Schnee von gestern: Scroc-Gründer Christian Rieger baut auf Naturfaser auf der Haut. Seinen Shop in Wolfern steuern Kunden von überall her an.
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Die Funktionsbekleidung „Scroc“ direkt aus Wolfern setzt auf Qualität, Transparenz und Tierwohl.

WOLFERN. Produkte aus Merinowolle haben gerade im Winter Hochsaison. Bei der Herstellung gibt es große Unterschiede. Der Konsumenten­schutz der Arbeiterkammer OÖ und die Tierschutz­organisation „Vier Pfoten“ haben 14 österreichische Firmen, darunter große, namhafte Unternehmen, nach dem Ursprung ihrer Merinowolle befragt. Nur drei Marken erhielten ein gutes Zeugnis und die Bewertung „Gold-Champion“.

„Gold-Champion“ Scroc

Darunter ist Christian Riegers „Scroc“, das nicht nur mit transparenten Bezugsquellen und Lieferketten überzeugt, sondern auch „Mulesing“ nachweislich ausschließen konnte: Dieses Verfahren kommt in Australien zum Einsatz, dem Kontinent, von dem mindestens 75 Prozent der weltweit hergestellten Merinowolle bezogen wird. Mulesing ist ein Verfahren, bei dem den Schafen Haut- und Fleischstücke vom Hinterteil entfernt werden, um einen Befall mit Fliegenmaden ausschließen zu können. „Ich will wissen, woher meine Ware kommt“, so der gelernte Tischler und Ex-Pilot, der bis zu einem schweren Unfall als Profi-Mountainbiker seine Brötchen verdiente. Der Sport war es auch, der den Wolferner 2013 dazu brachte, sich mit Funktionskleidung und Wolle auseinanderzusetzen: „Ich hab viel Kunst-Wandergewand bekommen, aber alles hat gejuckt, gepickt oder schnell gerochen. Das war überhaupt nicht meins.“ Rieger wollte selbst T-Shirts herstellen. Viele Stolpersteine sollten sich ihm in den Weg stellen, bis er 2018 in der Puls-4-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ zu sehen war und das Geschäft zu laufen begann.

Recycling trifft Merinokraft

Der Nachhaltigkeitsgedanke spinnt sich Querbeet durch alle Scroc-Bereiche: Rieger kauft direkt bei fünf Merinobauern und hat sich im Vorfeld auch mit ihnen getroffen, um sich kennenzulernen. Hinzu kommt eine spezielle Garn-Innovation namens „Econyl“, die aus recycelten Fischernetzen oder Teppichen besteht und verarbeitet 100 Prozent regeneriertes Nylon-Garn ergibt. „Wir haben zig Tonnen Wolle quasi 'verhaut' bis wir da waren, wo wir heute stehen.“ Riegers Eltern kann man nicht verübeln, dass sie skeptisch waren: „Ich habe in ihren Augen jeden 'sicheren' Job aufgehört. Und dann macht er auf einmal was mit Wolle ...“, schmunzelt der 36-Jährige.

Der gelernte Tischler hat die Einrichtung im Geschäft in Wolfern selbst gebaut. | Foto: Auer
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T-Shirts rückverfolgen

Sämtliche Scroc-Produkte werden in Österreich entwickelt und in Mitteleuropa produziert. Noch heuer sollen Scroc-Produkte via App auf ihren Ursprung zurückverfolgt werden können. Damit wird die gesamte Entstehung, angefangen auf der Merinofarm bis zum fertigen Shirt, transparent. Rieger weiß: „Es ist gefährlich, diesen Schritt zu gehen.“ In Hinblick auf Nachahmer sei man aber für die nächsten Jahre abgesichert. „Ich möchte mich am Ende des Tages in den Spiegel schauen können“, sagt Rieger, sein Erfolg gibt ihm Recht.

Mehr zum Thema

Scroc, mit Sitz in der Marktgemeinde Wolfern, wurde 2013 von Christian Rieger gegründet und steht für funktionelle Sportbekleidung aus Merinowolle und Naturfaser. Scroc verspricht mehrmaliges Tragen ohne Schweißgeruch. Alle weiteren Infos & Onlineshop auf scroc.eu
Merinowolle ohne Tierleid? – Die Ergebnisse der Befragung des AK Konsumentenschutzes OÖ in Zusammenarbeit mit Vier Pfoten gibt's direkt hier.

Kratzig, pickig, juckt – alles Schnee von gestern: Scroc-Gründer Christian Rieger baut auf Naturfaser auf der Haut. Seinen Shop in Wolfern steuern Kunden von überall her an. | Foto: Auer
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