Leserbrief
Drohender Kahlschlag der Baumallee

- Foto: BRS
- hochgeladen von Patricia Gruber
Drohender Kahlschlag der Baumallee in der Werndl-Straße durch die Landesstraßenverwaltung!
STEYR. Wir schreiben das Jahr 2022, bald 2023. Österreich und somit auch Oberösterreich und Steyr haben sich bereits im Jahr 2015 verpflichtet die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten. Diese lauten in der Kurzfassung: Um die für uns Menschen tödliche Überhitzung der Atmosphäre unserer Erde zu bremsen, müssen wir bis 2030 den CO²-Ausstoß um mindestens 55 % reduzieren! Bis jetzt ist Österreich und damit OÖ und Steyr auch, absolut säumig. Der CO²-Ausstoß ist seit 2015 unverändert hoch bei 80 Millionen Tonnen pro Jahr. Aufgrund der aber bereits massiv erkennbaren, menschengemachten Erderhitzung (Klimawandel) sind gerade in der Stadt große Bäume für den Klimaschutz unersetzbar. Wir sollten sie hüten wie einen Schatz! Baumschutz ist gleichzusetzen mit Klimaschutz. Gehen sie an einem heißen Sommertag mit 35° eine Runde am Stadtplatz spazieren. Wenn sie diese heil überstanden haben und noch nicht kollabiert sind, gehen sie hinauf in den Schlosspark und spazieren sie durch die von den Bäumen beschatteten Wege. Sie werden sofort erkennen, was diese Bäume für uns leisten und wie wichtig Bäume für unser Wohlbefinden, ja unsere Gesundheit in der Stadt sind. Die Landesstraßenverwaltung wollte Anfang Jänner 2023 beginnen, entlang der Leopold-Werndl-Straße Richtung Garsten sämtliche Bäume, zu fällen, also einen brutalen Kahlschlag durchführen. Der bizarre Grund: Ersatzbäume in Säulenform, die wenig bis gar keinen Schatten spenden, erfordern weniger Pflege. Bürgermeister Markus Vogl hat vor kurzem gesagt, dass er für jedes neugeborene Kind in Steyr einen Baum pflanzen wird. Das Land will offensichtlich für jedes Neugeborene einen Baum in der Stadt fällen! Ist das der sogenannte „Klimaschutz mit Hausverstand“, den Landeshauptmann Stelzer propagiert? Meiner Meinung nach ist eine solche Vorgehensweise absolut aus der Zeit gefallen und einfach nicht mehr zulässig in Zeiten des Klimawandels. Steyrs Umweltschutz-Stadträtin Katrin Auer konnte kurzfristig erreichen, dass der Beginn dieses Kahlschlags vorerst ausgesetzt wird und es im Jänner eine gemeinsame Begehung von Vertretern der Stadt mit Landesbeamten gibt. Danke für diesen Einsatz! Aber abgesagt ist dieser Kahlschlag deshalb noch lange nicht, derzeit ist er nur aufgeschoben. Ich denke es ist an der Zeit, Klimaschutz nicht nur als Worthülse zu benutzen, sondern Taten zu setzen, auch bei der OÖ. Landesregierung. Und da ja gerade Weihnachten war, wünsche ich mir von Stadträtin Katrin Auer folgendes. Hauen sie endlich mal auf den Tisch und sagen Sie Landeshauptmann Stelzer: „In meiner/unserer Heimatstadt werden keine gesunden Bäume mehr gefällt, ganz im Gegenteil, wir nehmen Klimaschutz ernst und pflanzen Bäume. So schaut‘s aus!“
Dipl.-Ing. Roland Mayr, Steyr
„Forum Schlosspark“
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