Anstieg der Armut
Steirische VinziMärkte als Rettungsanker für viele
Die steigenden Wohn- und Energiekosten sowie teure Lebensmittel belasten den Alltag vieler Menschen. Die VinziMärkte in der Region, die täglich etwa 430 Kundinnen und Kunden verzeichnen, bieten hier eine wichtige Unterstützung. Doch mit der wachsenden Nachfrage steigen auch die Herausforderungen.
STEIERMARK. In Österreich sind 17,7 Prozent der Bevölkerung, das entspricht rund 1,3 Millionen Menschen, von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. In der Steiermark sind es ca. 14 Prozent. Die Gründe dafür sind vielfältig: hohe Wohnkosten, steigende Energiepreise und teure Lebensmittel. Bei letzterem können die steirischen VinziMärkte Abhilfe schaffen. "Die VinziMärkte in der Steiermark verzeichnen täglich rund 430 Kundinnen und Kunden – ein Anstieg von etwa 10 Prozent in den vergangenen vier Jahren", berichtet Svjetlana Wisiak von der Vinzenzgemeinschaft.
Spenden erwünscht
Neben der wachsenden Nachfrage gibt es auch positive Entwicklungen. Die Solidarität der Bevölkerung bleibt hoch, und viele Menschen möchten sich ehrenamtlich engagieren. "Trotzdem sind helfende Hände immer willkommen, und auch Sachspenden sind nach wie vor gefragt", betont Wisiak. Besonders Obst, Gemüse, Frischfleisch sowie haltbare Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker und Speiseöl werden dringend benötigt. Hin und wieder freuen sich die Märkte auch über besondere Spenden wie Parfums und Hygieneartikel, die sonst nicht zum Standard gehören.
"Kaum ein Markt sperrt am Ende eines Öffnungstages mit vollen Regalen zu, dennoch kommen wir noch aus – noch. Deshalb richten wir weiterhin das Appell an alle Menschen und Unternehmen, nicht auf Menschen in Not zu vergessen und weiterhin so großzügig zu spenden, zu sammeln, zu unterstützen – etwa durch Ehrenamt oder eben Spenden, die in allen Märkten zu den Öffnungszeiten vorbeigebracht werden können."
Svjetlana Wisiak, Leitung Kommunikation
Armut kann jeden Treffen
Besonders auffällig ist, dass zunehmend Menschen, die in Österreich geboren und aufgewachsen sind, wieder auf die VinziMärkte angewiesen sind. "Wir wollen mit dem Mythos aufzuräumen, dass nur Vertriebene bzw. Migranten, Migrantinnen oder Asylwerbende im VinziMarkt einkaufen. Wir beobachten seit Ausbruch der Corona-Pandemie und den weiteren Krisen, dass sich das Gesicht der Armut verändert und immer mehr Menschen, die nie auf die Unterstützung einer Sozialeinrichtung angewiesen waren, unsere Hilfe suchen", erklärt Wisiak. "Viele, die nicht mehr bei uns einkaufen mussten, kommen nun wieder zurück, weil sie ihren Alltag finanziell nicht bewältigen können." Die Rede ist hier von gestiegenen Mieten, Heizkostennachzahlungen, verlorenem Job und niedrigem Einkommen. Auch Pensionistinnen und Pensionisten trifft es derzeit.
Steirischen Vinzimärkte:
- Bad Aussee: Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 10 bis 13 Uhr
- Deutschlandsberg: Öffnungszeiten: Mo., Di., Fr. 9 bis 12 Uhr; Do. 14 bis 17 Uhr
- Judenburg: Öffnungszeiten: Mo., Mi., Fr., 9 bis 17 Uhr; Di. & Do. 9 bis 12 Uhr
- Leibnitz: Öffnungszeiten: Di., Do. 14 bis 18 Uhr; Sa. 9 bis 12 Uhr
- Voitsberg: Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 14 bis 17 Uhr; Fr. 9 bis 13 Uhr
- Wartberg: Öffnungszeiten: Mo., Di., Fr. 9.30 bis 12 Uhr; Do. 14 bis 17 Uhr
- Graz, Karl-Morre-Straße: Mo., Di., Mi. und Fr.: 8 bis 12.30 Uhr; Do. 13 bis 16 Uhr und Sa. 8.30 bis 12 Uhr
- Graz, Herrgottwiesgasse: Di. und Mi.: 13.30 bis 15.30 Uhr; Do. 9 bis 12 Uhr
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