Aktuelle Steuerkraft-Kopfquote
In diesen Bezirken ist das Geld "zu Hause"
Die aktuelle Bilanz der Steuerkraft-Kopfquote zeigt, wie gut die steirischen Gemeinden aufgestellt sind, wo Einnahmen spürbar fehlen und wo der Finanzhaushalt besonders gut verläuft.
STEIERMARK. Der Bericht der Landesstatistik Steiermark zeigt, dass es 2023 im Vergleich zu 2022 – anders als in den zwei Jahren davor – einen leichten Rückgang bei den Steuereinnahmen gab. Nämlich 0,1 Prozent. Gleichzeitig ist die Bevölkerung in der Steiermark etwas gewachsen. Dadurch ist die Steuerkraft-Kopfquote im ganzen Bundesland um 0,4 Prozent gesunken.
Steuerkraft-Kopfquote erklärt
Ein Indiz dafür, wie finanzstark Gemeinden sind, ist die sogenannte Steuerkraft-Kopfquote. Sie ist das Ergebnis aus den Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohnerin bzw. Einwohner. Und sie wird berechnet, indem man die gesamten Steuer- und Abgabeneinnahmen einer Gemeinde durch die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner teilt. Das bedeutet: je größer die Gemeinde, desto wirtschaftlicher die Kommune. Zumindest sollte das so sein. Ist die Steuerkraft-Kopfquote nämlich niedrig, ist das ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde weniger Einnahmen gemacht hat – etwa, weil die Wirtschaftskraft vor Ort schwächelt.
So viel zur Erklärung. Was sagt uns das nun für die aktuelle Bilanz? Im Bundesländervergleich (ohne Wien) weist die Steiermark auch 2023 eine relativ niedrige Steuerkraft-Kopfquote auf. Das Bundesland liegt mit einem Wert von 1.735 Euro unter dem Bundesschnitt von 1.815 Euro. "Auf Gemeindeebene kam es 2023 in nur wenigen – 74 von 286 – steirischen Gemeinden zu einem Anstieg der Steuereinnahmen pro Einwohner, am meisten in Wundschuh, Bezirk Graz-Umgebung, mit plus 12,0 Prozent", verrät Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation.
Blick auf die Gemeinden
Im Bezirksvergleich zeigt sich, dass einwohnerstarke Gemeinden mit zahlreichen Arbeitsplätzen im Produktions- und Dienstleistungssektor, geringem Agraranteil und starkem Tourismus zumeist eine höhere Quote aufweisen. Demnach führen bei der Steuerkraft-Kopfquote städtische Industriebezirke der Obersteiermark sowie Graz-Umgebung. Allen voran ist aber die Landeshauptstadt Graz (Bundesschnitt liegt, wie erwähnt, bei 1.815, Graz bei 2.393 Euro). Auf den hinteren Plätzen befinden sich fast ausschließlich Agrarbezirke wie Murau, Südoststeiermark, Leibnitz und Hartberg-Fürstenfeld. Voitsberg belegt mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 1.307 Euro erneut den letzten Platz.
Geht man noch weiter hinein, also in die Gemeinden, dann darf sich Raaba-Grambach, Graz-Umgebung, zur Kopfquote-Nummer-1 zählen. Diese beträgt 3.696 Euro. Das heißt, dass es hier die höchsten Steuereinnahmen gibt. Wie kommt das zustande? Die Gemeinde beherbergt aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Landeshauptstadt bedeutende Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.
Auf den zweiten und dritten Plätzen folgen Lannach mit 3.066 Euro und Altenmarkt bei St. Gallen mit 2.661 Euro. Die geringsten Quoten finden sich in agrarisch geprägten Kleingemeinden oder reinen Wohngemeinden ohne hochwertige Arbeitsplätze, insbesondere in den Bezirken Voitsberg, Weiz und Graz-Umgebung. Die niedrigste Steuerkraft-Kopfquote verzeichnet Stiwoll mit 1.029 Euro – hierbei kann allerdings erwähnt werden, dass die Gemeinde knapp 700 Einwohnerinnen und Einwohner hat.
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