WorldSkills in Lyon
Blut, Schweiß und der ganz große Traum

Schweißer Alexander Pfleger trotz der Hitze und arbeitet mit größter Präzision.  | Foto: MeinBezirk
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Am Freitag neigten sich die Bewerbe der World Skills in Lyon langsam aber sicher ihrem spannenden Finale zu. Die steirischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind im Kampf um die Medaillen mittendrin und blenden dafür das Getümmel rund um das Wettbewerbsgelände komplett aus. Als moralische Unterstützung gab es am Freitag Besuch aus der Heimat. 

STEIERMARK/LYON. Rund 80.000 Personen besuchten am Freitag den vorletzten Wettkampftag der WorldSkills in Lyon, so auch Freunde und Familien der steirischen Teilnehmenden. Mitten in Massen und Lärm befinden sich deren Wettkampfstationen; der Tummel rundherum ist den steirischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aber nicht anzumerken. "Es ist zwar sehr laut, aber uns fällt das gar nicht auf, wir sind komplett im Fokus", erzählt Fabian Weber aus Kaindorf bei Hartberg, der gemeinsam mit Nico Paul Reif aus Unterpremstätten im Bewerb "Robot Systems Integration" antritt. Die beiden sind eines der ersten überfirmlichen Teams, der eine ist bei Magna, der andere bei Knapp beschäftigt.

Fabian Weber und Nico Paul Reif arbeiten im Tandem an einer Medaille.  | Foto: MeinBezirk
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Kennengelernt haben sie sich erst durch das Wettkampftraining, das von den beiden Ausbildungsleitern dieser Bereiche, Jürgen Ofenluger (Magna) und Christoph Haidic (Knapp), in die Wege geleitet wurde. Diese beiden wiederum kennen sich schon länger, wie Haidic erzählt: "Ich war damals sein Lehrabschlussprüfer." Aber auch privat verbringen die beiden immer wieder Zeit miteinander. So entstand die Idee für das gemeinsame WorldSkills-Team bei Arbeiten in Heidics-Weingarten: "Danach haben wir die Jungs gefragt und die waren sofort davon begeistert", so Haidic. 

Simon Stoißer und Jan Trummer nutzten die Mittagspause für einen kurzen Plausch mit Knapp-Ausbildungsleiter Christoph Haidic.  | Foto: MeinBezirk
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Teamarbeit seit Kindertagen

Etwas anders die Voraussetzungen beim zweiten steirischen Duo, Simon Stoißer und Jan Trummer. Die beiden Wildoner, die im September in ihr viertes Lehrjahr gestartet sind, kennen sich bereits seit dem Kindergarten. Eine lange Freundschaft, die sich auch in den Bewerben positiv auf das Duo auswirkt. Stoißer und Trummer starten im Bewerb "Mobile Robotics", dabei geht es darum, Roboter zu planen, zu bauen, zu programmieren und dann für vorgegebene Szenarios einsatzbereit zu machen. Am Donnerstag drehte sich die Aufgabenstellung rund um die Apfelernte. Der Roboter sollte die gewünschten Äpfel selbstständig einsammeln. Mit den Ergebnissen der ersten Tage zeigten sich die beiden sehr zufrieden, vor allem die Konkurrenz aus Asien sei aber groß. Überwältigt zeigten sich die beiden vom Umfeld: "Es ist mega, sich mit so vielen Menschen aus so vielen Ländern austauschen zu können. Mit unseren Nachbarn aus Japan haben wir uns schon angefreundet, auch schon ein paar Worte Japanisch gelernt."

Anja, Andreas und Lena Trummer sind zur Unterstützung von Jan in Paris und drücken die Daumen.  | Foto: MeinBezirk
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Mentale Unterstützung gab es dabei von der Familie Trummer, Papa Andreas, Mama Anja und Schwester Lena waren mit stolzem Blick Zaungäste des Bewerbs. Andreas erinnert sich an die Anfänge: "Mit zwölf Jahren hat er einen Mod für das Spiel Landwirtschaftssimulator entwickelt." Diese Modifikation des Videospiels war durchaus beliebt, habe der Sohnemann damals rund 800 Euro damit verdient. 

Koch Silvius Pink ließ sich bei der Zubereitung des Teiges von den zahlreichen Zaungästen nicht ablenken.  | Foto: MeinBezirk
  • Koch Silvius Pink ließ sich bei der Zubereitung des Teiges von den zahlreichen Zaungästen nicht ablenken.
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Höchstleistung im Hexenkessel

Ganz heiß her ging es bei Schweißer Alexander Pfleger aus St. Jakob am Walde, bei knapp 30 Grad schweißte er am Freitag an seinem Werkstück in einer kleinen, dafür eingerichteten Kammer, auch seine Eltern waren zur Unterstützung nach Lyon gereist. Weniger Glück hatte Möbeltischler Thomas Leitner, er hatte sich vier Wochen vor den Berufsweltmeisterschaften eine Sehnenverletzung in der linken Hand zugezogen. Am Donnerstag machte sich diese Verletzung wieder bemerkbar. Nach Absprache mit dem Teamarzt ging er am Freitag nicht mehr an den Start, das Risiko eines erneuten Risses war zu groß. 

Stolz auf die steirischen Schützlinge: (v.l.) WKO-Vertreter Karl-Heinz Dernoscheg, Josef Herk und WIFI-Kurator Markus Kohlmeier mit den Vertretern von Magna und Knapp.  | Foto: MeinBezirk
  • Stolz auf die steirischen Schützlinge: (v.l.) WKO-Vertreter Karl-Heinz Dernoscheg, Josef Herk und WIFI-Kurator Markus Kohlmeier mit den Vertretern von Magna und Knapp.
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Der Samstag stellt den letzten Wettkampftag der Berufsweltmeisterschaften dar, damit geht auch der Kampf um die Medaillen in die heiße Phase. WKO-Präsident Josef Herk ist bereits zum 17. Mal dabei, "immer noch mit viel Herzblut", wie er selbst sagt. Herzblut, das alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sichtlich ebenfalls an den Tag legen. 

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