SPÖ Steiermark
Vom Partei-Rebellen zum kantigen Oppositionsführer
Max Lercher soll noch diese Woche als geschäftsführender Obmann der SPÖ Steiermark präsentiert werden, die Partei neu aufstellen und in die Opposition zur FPÖ-ÖVP-Koalition führen.
STEIERMARK. Es ist die logische Wahl - obwohl bei der SPÖ nicht immer alles logisch erscheint. Der Obersteirer Max Lercher soll Anton Lang beerben und die steirischen Sozialdemokraten als neuer starker Mann in die Opposition führen. Bereits nach dem Wahldebakel wurden vermehrt Stimmen mit dieser Forderung laut. Nachdem klar war, dass die FPÖ mit der ÖVP über eine Koalition verhandelt und die SPÖ außen vor bleibt, führte (fast) kein Weg mehr daran vorbei.
Bewegte Karriere
Lercher hat trotz seiner jungen 38 Jahre bereits eine bewegte Polit-Karriere hinter sich und Erfahrungen gesammelt, die mancher Pensionist nicht vorweisen kann. Seine Laufbahn begann der Murauer bereits in jungen Jahren in der sozialistischen Jugend. Von dort aus machte er mit teils gewagten Aktionen schnell Karriere, wurde jüngster Abgeordneter im Landtag und zum Koordinator der Parteireform.
Unsanft abgesägt
Lercher wurde die Sozialdemokratie in die Wiege gelegt, trotzdem scheute er sich nicht, teils auch gegen die Parteilinie zu arbeiten - der Ruf als "Partei-Rebell" war ihm gar nicht so unrecht. Den Aufstieg zum Landes- und Bundesgeschäftsführer konnte das auch nicht verhindern. Als Letzterer wurde er 2019 von Pamela Rendi-Wagner unsanft abgesägt, blieb aber als Nationalrat und Vorsitzender der Region Obersteiermark West erhalten.
Schuss nach hinten
Die Unterstützung für Hans-Peter Doskozil ging bekanntlich nach hinten los, der Sitz im Nationalrat war futsch und wurde mit einem Versorgungsposten im Burgenland getauscht. Für die Landtagswahl kandidierte Lercher in der Obersteiermark als Letzter auf der Liste. Das könnte jetzt zur Herausforderung werden. Für einen Sitz im Landtag müssen viele Verzichtserklärungen von Parteifreunden gesammelt werden.
"Genau das kann er"
Max Lercher soll die SPÖ Steiermark jedenfalls als geschäftsführender Obmann in eine kantige Oppositionsrolle führen. Das ist ihm am ehesten zuzutrauen: "Neuaufstellung und Opposition - genau das kann Max Lercher", streut Knittelfelds Bürgermeister Harald Bergmann Vorschusslorbeeren. Lercher selbst hat sich noch nicht zum möglichen neuen Posten geäußert.
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