Petition der Gemeinden
Sorge um Aus für Erfolgsprojekt "Community Nurse"
Droht den Community Nurses das Ende? Das zumindest befürchten gleich mehrere Gemeinden in der Steiermark, weshalb sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister per Petition an den Landeshauptmann, Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitslandesrat wenden.
STEIERMARK. Community Nurses haben sich in den vergangenen Jahren zu einer zentralen Säule der häuslichen Versorgung entwickelt. Diese diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekräfte arbeiten präventiv, bedarfsorientiert und in unmittelbarer Nähe zu den Wohnorten der Menschen in den Gemeinden. In der Steiermark sind derzeit 49 Community Nurses in 36 Gemeinden im Einsatz. Obwohl die bisherige Finanzierung Ende 2024 ausläuft, wurde durch den Finanzausgleich eine Fortführung der Finanzierung durch die Länder aus Mitteln des Pflegefonds gesichert.
Gemeinden in Aufruhr
Aber was heißt das konkret? Die Kommunen scheinen verunsichert zu sein, immerhin haben sich die Ortschefinnen und Ortschefs aus 15 Gemeinden und der Landeshauptstadt – Bad Gleichenberg, Deutsch-Goritz, Feldbach, Gamlitz, Gratwein-Straßengel, Graz, Hart bei Graz, Kaindorf, Kapfenberg, Kumberg, Lang, Leoben, Lieboch, Neumarkt, Pölstal und Stattegg – zusammengetan, um eine Petition an Landeshauptmann Christopher Drexler, seinen Vize Anton Lang und Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl zu richten. "Geeint mit der dringenden Bitte", heißt es unter anderem:
"Ein Verlust dieser wertvollen Fachkräfte wäre katastrophal und muss unbedingt verhindert werden. Denn erstmalig haben wir als Gemeinden das Gefühl, mit Unterstützung unserer Community Nurses genau das zu erreichen, was unser Gesundheitssystem dringend benötigt: spürbare Entlastung. Es ist allgemein bekannt, dass präventive Maßnahmen sich vielfach auszahlen. Die Arbeit unserer Community Nurses stellt dabei eine der effektivsten Formen der Gesundheitsprävention dar, die wir uns vorstellen können."
aus der Petition
Die "Gemeindekrankenschwestern" sind Bindeglied zwischen den Gesundheitseinrichtungen und den zu pflegenden und betreuenden Angehörigen und Familien, Ansprechpersonen auf regionaler Ebene und springen dort ein, wo es Informations-, Beratungs-, Pflege- und Unterstützungsbedarf gibt beziehungsweise, wo dies auch absehbar ist. Das Angebot richtet sich vor allem an Menschen ab dem 75. Lebensjahr. Denn viele Familien kommen irgendwann zu dem Punkt, wo Hilfe für Angehörige notwendig ist. Durch deren Arbeit werden gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt, was langfristig Kosten im Gesundheitswesen reduziert.
Unterstützung auf Landesebene
Den Gemeinden springen auf Landesebene die Grünen zur Seite. Nachdem sie sich bereits für School Nurses einsetzen (siehe unten), fordert man klare Informationen und einen Handlungsbedarf bei den Community Nurses. Sie nehmen das Schreiben der Bürgermeisterinnen und -meister zum Anlass, um Gesundheitslandesrat Kornhäusl in der kommenden Landtagssitzung zur Zukunft der Community Nurses in der Steiermark zu befragen: "Es kann nicht sein, dass knapp vor Auslaufen des Programms immer noch unklar ist, ob und wie Community Nursing in der Steiermark weitergeführt wird. Immerhin handelt es sich um ein Modell, das unser Pflege- und Gesundheitssystem nachhaltig entlastet und genau die Unterstützung bietet, die die Steirerinnen und Steirer so dringend brauchen", sagt Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
"Dem Vernehmen nach schauen sich bereits viele Community Nurses um neue Jobs um. Sie und die Gemeinden brauchen endlich Verlässlichkeit. Alles andere als ein klares Bekenntnis der Landesregierung zur Fortführung wäre ein fatales Signal", ergänzt sie.
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