Abgeordneten-Konferenz der ÖVP in Bad Radkersburg: "Chef" Schützenhöfer soll möglichst lange bleiben

Die Stars der Konferenz: Hermann Schützenhöfer und Sebastian Kurz | Foto: Fischer/STVP
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Nationalräte, Landtagsabgeordnete, Landesregierer, Bürgermeister und Co.: Die Elite der steirischen Schwarzen hatte sich im südoststeirischen Bad Radkersburg getroffen, um sich auf die kommenden Herausforderungen einzuschwören. Raum also für Gastauftritte (Andreas Khol, Sebastian Kurz), Raum für Grundsatzreden (Hermann Schützenhöfer) – und viel Material für eine Bestandsaufnahme und eine kurze Analyse der steirischen ÖVP:
Da wäre erstens einmal der "Chef": Hermann Schützenhöfer ist es unbestritten gelungen, vom "Troubleshooter" des Jahres 2006 zur Lichtgestalt der weiß-grünen ÖVP im Jahr 2016 zu werden. Das Umfeld reagiert höchst ehrfürchtig auf jedes Wort der grauen Eminenz, seit Krainer, so der Eindruck, hatte das Wort "Chef" in der steirischen ÖVP nicht mehr so viel Gewicht wie jetzt bei Schützenhöfer. Dem scheint die Rolle auch durchaus Spaß zu machen, die ihm oft abgesprochene "Leichtigkeit des Seins" blitzt immer öfter auf, jedenfalls dann, wenn Mikrofone und Kameras aus sind. Kein Wunder, dass sich ÖVP-intern die Stimmen mehren, die "den Hermann" noch möglichst lange an der Spitze sehen wollen – eine Wiederkandidatur 2020 ist der Wunsch vieler. Nicht auszuschließen, weil es unter anderem auch die Chance wäre, dann als Erster Erster zu werden ...
Der Machtanspruch ist jedenfalls da, bei vielen Schwarzen spürt man, dass das Weltbild wieder stimmig, die Steiermark ins rechtmäßige Eigentum zurückgekehrt ist – auch wenn Schützenhöfer den Koalitionspartner brav einpackt, alles gemeinsam mit "dem Michael" (Schickhofer) angehen will. Dafür spricht auch eine starke zweite Reihe, deren Anführer spürbar Spitalslandesrat Christopher Drexler ist.
Eine weitere schwarze Zukunftshoffnung, diesmal auf Bundesebene: Gastredner Sebastian Kurz, der wieder einmal überzeugend, eloquent und authentisch drüberkommt. Bei ihm klingen Begriffe wie Obergrenze, Abschiebung und Co. viel weniger grauslich als bei seinen Parteikolleg(inn)en. Ihm ist aus Sicht der ÖVP nur zu wünschen, dass er möglichst lange von Obmanndiskussionen ferngehalten wird, damit er nicht frühzeitig parteiinternen Intrigen zum Opfer fällt.
Last und auch least: Bundespräsidentschaftskandidat Andreas Khol war in Bad Radkersburg auch zu Gast, das kollektive Abrücken vom "Notkandidaten" war mehr als spürbar, einzig Politik-Diplomat Schützenhöfer sorgte dafür, dass der Besuch des doch etwas schrulligen Tirolers (fast) ohne Peinlichkeiten über die Bühne ging.

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