AK-Stichprobe
Viele beworbene Sonderangebote nicht in Filialen verfügbar
Aufgrund von Beschwerden von Mitgliedern ging die Arbeiterkammer Steiermark beworbenen Produkten in Prospekten nach – und musste bei der stichprobenartigen Überprüfung feststellen, dass diese in den Filialen eigentlich gar nicht erhältlich sind.
STEIERMARK. Wer den "Bitte keine Werbung"-Sticker auf das Postkasterl geklebt hat, bekommt sie zwar nicht, trotzdem sind Flugblätter und Prospekte mit Sonderangeboten längst auch schon online oder in Apps zu sehen. Ob Nudeln, Kaffee und Duschgel zum Mengenrabatt oder supergünstige Haushaltsartikel: Die Schnäppchen sollen die Kaufkraft steigern. Ärgerlich wird es, wenn die günstigen Angebote in den Regalen der Filialen dann gar nicht aufliegen.
Die Voraussetzungen
Die Arbeiterkammer-Marktforschung ging in Graz der Sache stichprobenartig auf den Grund, weil es bereits Beschwerden gab. Und die AK hält fest: Die Beschwerden der Mitglieder sind gerechtfertigt. Knapp 40 Prozent der in Flugblätter beworbenen Produkte sind in den Filialen nicht verfügbar. Dazu war das Team in den Lebensmittelmärkten und Diskontern BillaPlus, Lidl, Hofer und Interspar sowie in den Drogeriemärkten DM und BIPA und auch im Tierbedarfsmarkt Fressnapf unterwegs.
- Vorab hat man sich jeweils sechs Artikel aus den Werbebroschüren ausgesucht.
- Ausgewählt wurden Produkte sowohl aus dem Non-Food- als auch aus dem Sonderartikel-Bereich.
- Dafür haben sich die Mitglieder der AK-Marktforschung drei Monate Zeit gelassen und bei genannten Filialen in Graz vorbeigeschaut.
Die Einkaufswägen bleiben leer
Bei Aktionen im Sonderartikelbereich inklusive Drogerie- und Tierbedarfsmärkte wurden ganze 204 Produkte erhoben, davon waren 81 nicht verfügbar. "Das heißt, dass rund 40 Prozent der beworbenen und von uns ausgewählten Sonderartikel für Konsumentinnen und Konsumenten, wenn sie eine Filiale aufsuchen, nicht verfügbar waren", sagt AK-Marktforscher Josef Kaufmann.
Im 108 Proben umfassenden Lebensmittelbereich waren 40 (37 Prozent) nicht erhältlich. "Insgesamt wurden 312 Produkte auf ihr Vorhandensein überprüft. 121 beziehungsweise rund 39 Prozent waren am Tag der jeweiligen Stichprobe nicht erhältlich", fasst Kaufmann die Untersuchungsergebnisse zusammen. Zudem stellten die Marktforscherinnen und -forscher fest, dass die beworbenen Produkte oft nur in einer sehr geringen Anzahl verfügbar waren. Das durchwegs hilfsbereite Personal bot aber mitunter an, die Kundschaft zu kontaktieren, wenn das Produkt doch noch geliefert werden sollte und gewährte dabei den Aktionspreis. Die Forderung der AK ist deutlich: "Wir ersuchen den Handel, dafür Sorge zu tragen, dass nur Produkte beworben werden, die auch tatsächlich verfügbar sind."
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