Über 150 km/h im Bezirk Leoben
Sturm sorgt für Straßensperren und Stromausfälle
Stürmische Ostern erlebten Teile der Obersteiermark und auch der Großraum Graz bis in die Südweststeiermark seit den Abendstunden des Ostermontag. Gebietsweise waren die Windböen so stark, dass sie Bäume fällten und die Stromversorgung kappten. Die Folge: gesperrte Straßen und Bahnverbindungen, Waldbrände und natürlich Stromausfälle. Besonders betroffen sind die Bezirke Deutschlandsberg, Leoben, Mürztal, Murtal und Liezen.
STEIERMARK. Orkanartige Sturmböen fegten in der Nacht auf Ostermontag über weite Teile der Steiermark hinweg - besonders betroffen war die westliche Obersteiermark im Raum Liezen, im Ausseerland sowie die Bezirke Deutschlandsberg, Murtal, Bruck-Mürzzuschlag und Leoben. Hier wurden am Großen Schober sogar Windspitzen über 150 km/h gemessen, damit ist der Bezirk österreichweit unter den Top 3 der Sturmspitzen.
Der Sturm führte auch dazu, dass es zu zahlreichen Windbrüchen kam, auch Straßen wurden durch umgestürzte Bäume in Mitleidenschaft gezogen. Am Ende des Beitrags gibt es einen Überblick über die derzeit gesperrten Straßenzüge.
Ebenso von den heftigen Sturmböen betroffen ist der Bahnverkehr. So war etwa zwischen Judenburg und Thalheim-Pöls ein Baum auf die Oberleitung gestürzt. Der Zugverkehr war in den Morgenstunden teilweise unterbrochen. Auch zwischen Gaishorn und Wald am Schoberpass sind Zugfahrten derzeit nur eingeschränkt möglich.
Zug musste evakuiert werden
Massiv beeinträchtigt ist der Bahnverkehr zwischen Schladming Bahnhof und Haus im Ennstal. Hier musste ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden, da keine Fahrten möglich waren.
Auf Höhe Haus war ein Baum auf eine Oberleitung der Bahnstrecke gefallen, daraufhin musste ein Personenzeug mit 90 Personen evakuiert werden.
Zwischen Bad Aussee und Bad Mitterndorf wurde der Zugverkehr ebenfalls wegen Unwetterschäden unterbrochen. Auch hier gibt es einen Schienenersatzverkehr. Die Streckenunterbrechung zwischen Bad Aussee und Bad Mitterndorf werde voraussichtlich bis Dienstagmittag andauern, heißt es seitens der ÖBB.
+++UPDATE+++
— ÖBB (@unsereOEBB) April 1, 2024
Ein Schienenersatzverkehr ist für den Nahverkehr zwischen Schladming und Haus eingerichtet! 🚌💨#ÖBBStreckeninfopic.twitter.com/TdWBDzP5vN
Strom blieb aus, Brände wüten
Neben Behinderungen auf den Straßen und bei den Bahnverbindungen wurde streckenweise auch die Stromversorgung unterbrochen. So waren laut Energie Steiermark am Montagmorgen mehr als 170 Trafostationen ausgefallen, mehrere tausend Haushalte waren von Stromausfällen betroffen - ohne Strom war man am Ostermontag in Teilen des Mürztals, im Liesingtal und im Raum Admont/St. Gallen.
Seitens der Energie Steiermark heißt es, man arbeite auf Hochtouren an der Behebung der Schäden. Mit Stand 21 Uhr waren 28 Stationen noch immer gestört. Die aktuelle Lage der Stromversorgung lässt sich auf dieser Karte nachlesen.
Aufgrund der gekappten Stromleitungen haben sich mancherorts auch Wald- und Wiesenbrände entfacht. So berichtete der Bereichsfeuerwehrverband Liezen von einem großflächigen Waldbrand bei Großreifling, auch der Waldbrandstützpunkt Aigen war hier im Einsatz.
Auch in Neuberg an der Mürz tobte Montagvormittag ein großflächiger Waldbrand. 171 Feuerwehrleute waren hier mit 29 Fahrzeugen im Einsatz. Steiermarkweit hat es am Montag sieben Waldbrände gegeben. Aufgrund des starken Windes waren Löscheinsätze aus der Luft nicht durchführbar.
Sturm lässt langsam nach
Nach dem turbulenten Ostermontag dürfte sich das Wetter über Nacht jedoch etwas entspannen. Von Norden nähert sich ein Tief mit kräftigen Regenschauern, dieses sollte laut Meteorologe Paul Rainer dem Wind die Kraft nehmen. Eine deutliche Entspannung sei angesagt, "wenn die Kaltfront durch ist", so der Geosphere-Experte.
Der Start in den Dienstag bringt wechselhaftes Wetter, die Temperaturen steigen auch langsa wieder aufgrund eines schwächeren Nordföhns. So sind im Süden bis zu 18 Grad, im Enns- und im Murtal um die 13 Grad zu erwarten.
Aufgrund des Sturmschäden aktuell gesperrt sind:
Aktuell (Stand 2. April 2024, 12 Uhr) betrifft dies im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag die B 23 im Bereich Totes Weib sowie die L 113 auf Passhöhe Niederalpl, im Bezirk Murtal die B77, Gaberl-Bundesstraße auf Murtaler Seite sowie im Bezirk Liezen die B 75 im Bereich Donnersbachwald, sowie die B 701 über den Koppenpass. Eine aktuelle Übersicht über momentane Straßensperren gibt es unter anderem über den ÖAMTC-Verkehrsservice.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.