Nach zehn Jahren
Semmering-Basistunnel ist komplett fertig gegraben

Das Durchkommen im Bereich Grassberg gestaltet sich schwieriger als erwartet. | Foto: ÖBB/Ebner
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Meilenstein in der Geschichte des Semmering-Basistunnels: Nach zehn Jahren ist Gloggnitz und Mürzzuschlag durchgängig durch zwei Tunnel unterirdisch miteinander verbunden – alle Vortriebe sind abgeschlossen. Freitagvormittag konnte der letzte Meter fertig gegraben werden.

STEIERMARK/NIEDERÖSTERREICH. Seit Freitagvormittag ist der Semmering-Basistunnel fertig gegraben, beide 27,3 Kilometer langen Röhren sind somit von Gloggnitz bis Mürzzuschlag verbunden. Nach rund zehn Jahren nach dem Baubeginn im Fröschnitzgraben in Spital am Semmering wurde der letzte Meter des Tunnels im Bereich Grassberg in Niederösterreich gegraben – der Vortrieb damit komplett abgeschlossen. In den nächsten Monaten wird die Betoninnenschale fertiggestellt und damit kann mit der technischen Tunnelausrüstung gestartet werden. 

2015 im Fröschnitzgraben: Tunnelpatin Elisabeth Schöggl löste im Beisein von Verkehrslandesrat Karl Wilfing, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG Christian Kern, Bundesminister für Verkehr, Innovation & Technologie Alois Stöger, LH-Stv. Michael Schickhofer (v.li.) symbolisch eine Sprengung in einem der Schächte aus. | Foto: Koidl
  • 2015 im Fröschnitzgraben: Tunnelpatin Elisabeth Schöggl löste im Beisein von Verkehrslandesrat Karl Wilfing, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG Christian Kern, Bundesminister für Verkehr, Innovation & Technologie Alois Stöger, LH-Stv. Michael Schickhofer (v.li.) symbolisch eine Sprengung in einem der Schächte aus.
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"Liegt noch viel Arbeit vor uns"

"Ich möchte an diesem historischen Tag allen am Bau Beteiligten herzlich gratulieren, besonders den Mineuren. Es liegt aber auch noch viel Arbeit vor uns, bis unsere Fahrgäste 2030 komfortabel in weniger als zwei Stunden von Wien nach Graz fahren können. Für die Zukunft des Bahnverkehrs ist der Semmering-Basistunnel eine nachhaltige Investition. Als Teil der neuen Südstrecke stärkt er den Baltisch-Adriatischen Korridor und die heimische Wirtschaft", so Andreas Matthä, Vorstands-Vorsitzender der ÖBB Holding AG.

Ein Bild von den letzten Durchschlagsarbeiten beim Tunnelportal in Mürzzuschlag.  | Foto: ÖBB/Ebner
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"Massiver Fahrzeitgewinn"

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: "Mit dem Semmering-Basistunnel werden wir auf dem Weg in und durch die Steiermark einen massiven Fahrzeitgewinn auf der Schiene erleben. Der Zug wird damit auch auf dieser Strecke zu einer noch schnelleren, leistbaren und dabei nachhaltigen Alternative zum Pkw. Mit dem Abschluss der Grabungsarbeiten kommen wir der Fertigstellung eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte Österreichs immer näher." 

Ministerin Leonore Gewessler, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG Andreas Matthä und Projektleiter Semmering-Basistunnel Gerhard Grobiet bei einem Lokalaugenschein im Tunnelbaulos im Fröschnitzgraben. | Foto: Hofbauer
  • Ministerin Leonore Gewessler, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG Andreas Matthä und Projektleiter Semmering-Basistunnel Gerhard Grobiet bei einem Lokalaugenschein im Tunnelbaulos im Fröschnitzgraben.
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So geht es weiter

Mit der Fertigstellung der Grabungen sind alle 14 Vortriebe abgeschlossen. Der Innenausbau der beiden Tunnelröhren hat bereits 2020 begonnen. Dabei werden die Tunnel mit einer Betoninnenschale ausgekleidet – fast 45 Kilometer von insgesamt 55 Kilometer in zwei Röhren sind schon fertiggestellt.

Als letzter Schritt folgt dann noch die bahntechnische Tunnelausrüstung mit Gleisen, Leitungen und technischen Anlagen, bevor letztlich die Züge durch den Tunnel fahren können. Der Baubeginn für die Tunnelausrüstung ist im Sommer 2025. 2030 sollen dann die ersten Züge durch den Tunnel fahren. 

Der Innenausbau der beiden Tunnelröhren hat bereits 2020 begonnen.  | Foto: ÖBB/Ebner
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Die Südstrecke

Die ÖBB arbeiten an mehr als 100 Projekten entlang der Südstrecke, einem Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors. Es werden 200 Kilometer Bahnlinien modernisiert, 170 Kilometer neu errichtet. 80 Kilometer neue Tunnel und 150 neue Brücken werden gebaut. Über 5.000 Menschen arbeiten an diesen Projekten. Nach Fertigstellung all der Projekte fahren die Züge in zwei Stunden 40 Minuten von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten.

Auf insgesamt 470 Kilometern passieren sie neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge – den Semmering und die Koralpe. Das Projekt Südstrecke umfasst: den Nordbahn-Ausbau, den Ausbau Wien-Bratislava, den neuen Wiener Hauptbahnhof, das Güterzentrum Wien Süd, den Ausbau der Pottendorfer Linie, den Bau des Semmering-Basistunnels, acht modernisierte Bahnhöfe auf dem Weg von Bruck nach Graz, den modernisierten Grazer Hauptbahnhof und 130 Kilometer neue Koralmbahn.

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