Polizeiliche Kriminalstatistik 2022
Neue Höchstwerte bei Internet- und Trickbetrug

Im Bereich der Internetkriminalität gibt es heuer einen Höchstwert. | Foto: pixabay
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  • Im Bereich der Internetkriminalität gibt es heuer einen Höchstwert.
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In den zwei pandemiegeprägten Jahren ging die Gesamtkriminalität zurück - im Jahr 2022 stieg sie aber im Vergleich zum Vorjahr wieder an. Bei der Internetkriminalität und Trickbetrug war die Zahl der Anzeigen vergleichsweise besonders hoch.

STEIERMARK. Die Corona-Pandemie ist größtenteils überstanden - grundsätzlich ja eine positive Nachricht, aber damit geht auch ein Anstieg der Kriminalität einher. Im vergangenen Jahr 2022 gab es in der Steiermark insgesamt 54.988 angezeigte Straftaten. Das ist eine erhebliche Steigerung im Gegensatz zum Vorjahr (46.022). Auch 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, wurden weniger Anzeigen erstattet - nämlich 53.143. Mehr als die Hälfte aller Delikte konnte voriges Jahr aufgeklärt werden.

Auch bei den ausgeforschten Tatverdächtigen gab es eine Steigerung: Waren es im Jahr 2021 31.695 Tatverdächtige, so waren es 2022 bereits 37.395 ausgeforschte Tatverdächtige. Im Zehnjahresvergleich ist die Anzahl fremder Tatverdächtiger insgesamt gestiegen.

"Nach zwei etwas ruhigeren Jahren, war 2022 das alte Leben wieder vollständig zurück und mit diesem auch alle Arten der Kriminalität.“
Oberst Rene Kornberger, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamtes Steiermark

Höchstwert bei der Internetkriminalität

Im Vorjahr ist auch die Internetkriminalität wieder gestiegen. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich die Anzahl der Anzeigen mehr als versechsfacht. Im Bereich der Internetkriminalität gibt es einen neuen Höchstwert: 7.093 Delikte wurden 2022 angezeigt. Davon entfielen 1.932 Anzeigen auf den Bereich Cybercrime, darunter fallen zum Beispiel Delikte wie Datenbeschädigung oder Hacking. Anzeigen wegen "klassischen" Internetbetrugs gab es heuer 3.616 - im Jahr 2021 waren es hingegen "nur" 2.829.

Gewalt und Einbrüche 

Auch im Bereich der Gewaltkriminalität gab es 2022 eine Steigerung. Heuer wurden 9.311 Gewaltdelikte angezeigt, im Jahr 2021 waren es 7.601. Im Bereich Gewalt in der Privatsphäre gab es jedoch eine geringe Abnahme. Von den 9.311 Gewalttaten gab es bei 6.069 Taten eine Täter-Opfer-Beziehung. Die am häufigsten verwendeten Waffen bei Gewaltdelikten, waren wie in den Jahren zuvor auch schon Stichwaffen

Im Jahr 2022 gab es acht Morde - fünf weibliche und vier männliche Opfer, das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Heuer wurden insgesamt 133 Vergewaltigungen angezeigt - das sind 13 mehr als im Vorjahr. 

In den pandemiegeprägten Jahren gab es wegen den bekannten Maßnahmen einen Rückgang bei den angezeigten Einbrüchen. Mit der Rückkehr zum normalen Leben sind auch diese Anzeigen wieder gestiegen. 2022 gab es 13.563 erstattete Anzeigen. Im Jahr 2021 lag die Zahl bei 10.673 Fällen und 2020 bei 11.544. Trotz des Anstiegs wurde das Niveau von 2019 mit 14.888 Delikten jedoch nicht erreicht. Auch die Anzeigen wegen Taschen- und Trickdiebstahls erreichten die Anzahl der Delikte vor der Pandemie noch nicht.

Mit der Rückkehr zum normalen Leben sind auch die Anzeigen wegen Einbrüchen gestiegen. | Foto: pixabay
  • Mit der Rückkehr zum normalen Leben sind auch die Anzeigen wegen Einbrüchen gestiegen.
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Höchststand im Trickbetrug

Die steirische Polizei verzeichnete 2022 auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität eine Steigerung der Anzeigen von 8.529 im Jahr 2021 auf 11.093 im Jahr 2022. Der Großteil davon betraf Betrugsdelikte, das waren 7.285 im Vorjahr. Ein leichter Rückgang war bei den Anzeigen wegen Sozialleistungsbetrug zu verzeichnen.

Einen neuen Höchststand verzeichnete die Polizei in der Steiermark bei Delikten wegen Trickbetruges. Lag die Anzahl 2021 noch bei 636 Fällen, stieg im Vorjahr die Zahl auf 966 angezeigte Fälle. Die „echten Wirtschaftsdelikte“ sind von 119 im Jahr 2021 auf 133 Anzeigen im Jahr 2022 gestiegen und bleiben knapp unter dem Niveau von 2019 (145 Anzeigen) - darunter fallen unter anderem Vorenthalten von Dienstnehmerbeiträgen zur Sozialversicherung, organisierte Schwarzarbeit oder etwa Geld- und Sachwucher.

„Die in etwa gleichbleibende Aufklärungsquote zeigt das Engagement der steirischen Polizistinnen und Polizisten. Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die gute Arbeit und ihren Einsatz im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung."
Oberst Rene Kornberger

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