Hier wehen bunte Fahnen

Kommende Pride-Events in der Steiermark

Die Pride-Saison steht wieder vor der Tür: Wir haben uns umgehört, welche CSD-Events dich heuer in der Steiermark erwarten. Während die Stadt Graz weiterhin das Zentrum für Veranstaltungen dieser Art ist, tut sich langsam auch am Land was: In Deutschlandsberg findet heuer zum Beispiel das dritte Regenbogenfest statt.

STEIERMARK. Rund um den Monat Juni wird es auf der ganzen Welt besonders bunt. Bei CSD-Veranstaltungen werden Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierungen (z.B. schwul, lesbisch, bi usw.) oder ihrer Geschlechtsidentitäten (z.B. trans usw.) gefeiert. Den historischen Hintergrund dafür bietet der "Christopher Street Day" - der erste bekanntgewordene Aufstand von queeren Menschen gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street.

Diese Events erwarten dich in der Steiermark

Den Pride-Höhepunkt in der Steiermark bildet wohl der "CSD Graz" am 29. Juni. Die große Parade startet um 12 Uhr in der Erzherzog-Johann-Allee im Grazer Stadtpark und führt bis zum Volksgarten, wo kühle Drinks und ein BBQ auf die Gäste warten.

Doch nicht nur in der Landeshauptstadt der Steiermark darf man sich heuer über ein Pride-Event freuen. In Deutschlandsberg steigt am 25. Mai ab 17 Uhr das Regenbogenfest im Rathauspark, in Großklein im Bezirk Leibnitz finden vom 21. bis zum 23. Juni die Pride-Tage statt.

Deutschlandsberg als Vorreiter-Gemeinde

Das Regenbogenfest in Deutschlandsberg steigt heuer bereits zum dritten Mal, die Hauptorganisation liegt in den Händen der "SoHo Steiermark". Den Grundstein für das Fest legten aber Jugendliche in der Gemeinde. "Der Deutschlandsberger Jugendgemeinderat hat sich vor zwei Jahren stark für das Thema LGBTQIA+ eingesetzt und einen Antrag für den Regenbogen-Zebrastreifen und die Regenbogenfahne in der Gemeinde verfasst", erklärt die Organisatorin Elisabeth Koch, Landesgeschäftsführerin von SoHo Steiermark und Gemeinderätin in Deutschlandsberg.

Laut Koch war Deutschlandsberg die erste Gemeinde in der Steiermark außerhalb von Graz, wo es gelungen ist, so ein Pride-Fest zu veranstalten. "In Deutschlandsberg gibt es eine große Community, es gibt auch den LGBTQIA+-Stammtisch 'Queer & Proud', bei dem sich regelmäßig 15 bis 20 Leute treffen", ist die Regenbogenfest-Organisatorin erfreut. 

"Wir haben gesagt, wir wollen einmal außerhalb von Graz etwas machen. Wir wollten uns hinaus in die Regionen wagen."
Elisabeth Koch, Deutschlandsberger Gemeinderätin und Landesgeschäftsführerin von SoHo Steiermark

"SoHo Steiermark" hängt in der ganzen Steiermark Regenbogen-Fahnen auf und setzt sich dafür ein, die Pride in den steirischen Regionen sichtbarer zu machen. In Judenburg werden laut Koch zum Beispiel auch Gespräche für ein Regenbogenfest geführt. "Unser Ziel ist, die Sichtbarkeit von Pride in den nächsten Jahren in der Steiermark ausweiten zu können", hofft Koch.

Ein Fest der Gemeinschaft

"Das Regenbogenfest in Deutschlandsberg ist ein Fest der Gemeinschaft. Man darf stolz darauf sein, wer man ist. Die Gemeinde liebt dich so wie du bist und unabhängig davon, wen du liebst", weiß die Organisatorin. Mit dabei sind die Organisationen Sozialistische Jugend Deutschlandsberg, SPÖ Frauen, ÖGB Frauen, Kinderfreunde Deutschlandsberg, SoHo Steiermark, Streetwork mit dem LGBTQIA+-Stammtisch "Queer & Proud" sowie das Gasthaus Lambauer.

Heuer werden ein DJ und eine Drag-Queen für Stimmung sorgen, außerdem ist für Essen und Trinken gesorgt, es gibt ein Gewinnspiel, Kinderschminken und Co. - das alles bei freiem Eintritt. Außerdem wird die Regenbogenfahne in Deutschlandsberg heuer zum ersten Mal im Zuge des Festes gehisst.

"Das Interesse am Fest steigt. Im letzten Jahr waren schon viele neue Leute da, also wir bemerken eine positive Entwicklung."
Elisabeth Koch

Nadja Klavzer ist die Bereichsleiterin bei Streetwork, das den Deutschlandsberger LGBTQIA+-Stammtisch ins Leben gerufen hat. Sie weiß, wie gut die Regenbogenfeste in den vergangenen Jahren bei der Community angekommen sind: "Die Community war total stolz, dass Deutschlandsberg einer der wenigen kleineren Orte ist, wo so etwas stattfindet. Sie haben sich sichtbar gefühlt."

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