Kältebus und Notschlafstelle
"Kältepaket" für soziale Wärme beschlossen

Die Freiwilligen des Caritas-Kältetelefons rücken mit dem Kältebus aus und versorgen Obdachlose.  | Foto: Caritas
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  • Die Freiwilligen des Caritas-Kältetelefons rücken mit dem Kältebus aus und versorgen Obdachlose.
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Ein Leben auf der Straße ist hart – völlig egal, ob es freiwillig oder unfreiwillig gewählt wurde. Dazu kommt: Kein Mensch soll im Winter draußen übernachten müssen. Mit diesem Ziel stellen Caritas, VinziWerke, die Stadt Graz und das Land Steiermark am Dienstag das neue Kältepaket vor.

STEIERMARK/GRAZ. Es ist wichtig, dass Obdachlose im Winter nicht auf der Straße schlafen müssen, weil sie ernsthaften Gefahren durch Kälte und Unterkühlung ausgesetzt sind, die lebensbedrohlich sein können. Außerdem bieten Winterunterkünfte nicht nur Schutz vor dem Wetter, sondern auch soziale Unterstützung, warme Mahlzeiten und grundlegende Hilfen, die den Betroffenen Stabilität geben und ermöglichen, der Isolation zu entkommen. Solche Angebote fördern die Gesundheit und Sicherheit und sind ein Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität.

Der Kältebus, zur Verfügung gestellt von der Firma Gady, bringt Hilfe und Versorgung. | Foto: Caritas/Neuhold
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"Unser Ziel ist es, niemanden in der Kälte allein zu lassen", sagt Erich Hohl, Vizedirektor der Caritas Steiermark. "Das Kältepaket wirkt wie ein Vitaminpaket – gegen soziale Einsamkeit und gegen das Frieren im öffentlichen Raum. Mit Angeboten wie der Winternotschlafstelle, dem Kältetelefon und dem Kältebus sorgen wir dafür, dass Menschen die Hilfe bekommen, die sie in der kalten Jahreszeit dringend benötigen."

500 Anfragen über das Kältetelefon

In der letzten Wintersaison erhielt die Caritas fast 500 Anfragen über das Kältetelefon und verzeichnete rund 800 Kontakte während der täglichen Fahrten mit dem Kältebus. Insgesamt wurden 700 Verpflegungspakete und 130 Materialpakete, vor allem wetterfeste Schlafsäcke, ausgegeben. In 42 Fällen konnten die Freiwilligen zudem Plätze in Notunterkünften vermitteln. Die Winternotschlafstelle verzeichnete über 4.300 Übernachtungen, was eine Steigerung von 1.300 Nächtigungen im Vergleich zur vorherigen Saison bedeutet.

Gemeinsames Kältepaket: VinziWerke-Geschäftsführerin Nicola Baloch, Sozialsprecher LAbg Klaus Zenz, Bürgermeisterin Elke Kahr, Caritas-Vizedirektor Erich Hohl und Jakob Url (Leiter Caritas Winternotschlafstelle) | Foto: Caritas/Neuhold
  • Gemeinsames Kältepaket: VinziWerke-Geschäftsführerin Nicola Baloch, Sozialsprecher LAbg Klaus Zenz, Bürgermeisterin Elke Kahr, Caritas-Vizedirektor Erich Hohl und Jakob Url (Leiter Caritas Winternotschlafstelle)
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Die VinziWerke stellen in verschiedenen Einrichtungen in Graz bis zu 240 Schlafplätze mit einer warmen Mahlzeit zur Verfügung und bieten Menschen in Notlagen zudem die wichtigsten Güter des täglichen Lebens und unterschiedliche sozialarbeiterische Angebote. "Jeder, der oder die Hilfe braucht, soll sie bekommen", betont die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und fügt hinzu: "Das ist in der schwierigen Lage, in der wir uns derzeit befinden, eine ganz besonders wichtige Aufgabe." Mit einer erhöhten Förderung der Stadt Graz können die Winternotschlafstelle und das Kältetelefon heuer bereits am 4. November ihren Betrieb aufnehmen und auch bis Ende März geöffnet bleiben. Sozialsprecher und Landtagsabgeordneter Klaus Zenz betont diesbezüglich: "Um Obdachlosigkeit zu verhindern und um auch dieses Paket gegen die Kälte zu schnüren, stellt das Sozialressort heuer insgesamt rund fünf Millionen Euro zur Verfügung."

Winternotschlafstelle öffnet

Nicola Baloch, Geschäftsführerin der VinziWerke Österreich, fügt hinzu: "Die Not der Menschen wächst und verändert sich ständig. Der anhaltende Krisenzustand führt zunehmend dazu, dass viele ihren täglichen Bedarf mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr decken können. Nur gemeinsam können wir diesen Menschen Stabilität und Schutz bieten", sagt Nicola Baloch, Geschäftsführerin der VinziWerke Österreich. 

Ab 4. November öffnet in Graz wieder die Winternotschlafstelle der Caritas. | Foto: Caritas/Neuhold
  • Ab 4. November öffnet in Graz wieder die Winternotschlafstelle der Caritas.
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Ab 4. November öffnet in Graz wieder die Winternotschlafstelle der Caritas und das damit verbundene Kältetelefon nimmt seinen Dienst auf: Menschen, die in den Abendstunden (18 bis 24 Uhr) jemanden im Freien liegend wahrnehmen, können unter der Nummer 0676/88015 8111 das Caritas-Kältetelefon erreichen. Ein Team aus Freiwilligen fährt dann zu dem gemeldeten Ort, nimmt Kontakt mit dem obdachlosen Menschen auf und bietet einen Platz in der Winternotschlafstelle oder andere Versorgung wie Tee und winterfeste Schlafsäcke an.

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