Brutales Verbrechen
Hund von steirischer Landtagsabgeordneten erschossen
Am gestrigen Dienstag wurde der bereits vermisste Hund der Fischbacher Bürgermeisterin und steirischen Landtagsabgeordneten Silvia Karelly tot aufgefunden. Die Verletzungen deuten darauf hin, dass der Hund erschossen wurde.
STEIERMARK/FISCHBACH. Um Dienstag um halb neun Uhr morgens verständigte ein Nachbar die 44-Jährige Bürgermeisterin und steirische Landtagsabgeordnete Silvia Karelly, dass er ihren Hund unweit vom Anwesen der Frau tot in einem Bachbett gefunden habe. Bei der Nachschau konnte sie ihren eineinhalb-jährigen Hund mit einer massiven Kopfverletzung vorfinden. Die Verletzung lässt darauf schließen, dass der Hund durch eine Schusswaffe getötet wurde. Ein Amtsarzt wird genauere Untersuchungen vornehmen, um die definitive Todesursache zu ermitteln. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Brutale Kaltschnäuzigkeit
"Meine Kinder und mein Mann haben mich erst letzten Muttertag mit dem Emil als Welpen überrascht. Er war ein Familienhund. Die Kinder haben ihn geliebt", erzählt Karelly einen Tag nach dem Verbrechen. "Wir haben nun die zweite schlaflose Nacht hinter uns, zuerst wegen der Ungewissheit, wo unser Emil ist, danach aufgrund der Gewissheit", so die Bürgermeisterin und Landtagsabgeordnete weiter.
Verstörend für sie und ihre Familie ist vor allem die Brutalität mit der hier vorgegangen wurde. "Es zeugt schon von einer extremen Kaltschnäuzigkeit, dass jemand den Hund einpackt, ihn in den Wald bringt, erschießt, ihm das Halsband abnimmt und ihn ins Bachbett wirft", schildert Karelly die Ereignisse.
Erklärungen für die Tat, die mit nichts zu rechtfertigen ist, lassen sich nur schwer finden. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemanden so gekränkt habe. Natürlich kann man es als Bürgermeisterin nicht jedem oder jeder recht machen, aber ich denke mir, wir können doch über alles reden", zeigt sich Karelly aufgrund der kriminellen Energie sichtlich erschüttert.
Scheinbar nicht der erste Anschlag
Der Mord an ihrem Hund am gestrigen Dienstag war aber nicht der erste Schicksalsschlag für die Familie Karelly. Im vergangenen Jahr gab es einen großen Brand, dem das gesamte Wirtschaftsgebäude inklusive vier Schafe und ein Schwein zum Opfer fiel. "Es ging dabei um unsere komplette Existenz", so die Bürgermeisterin. Als Grund für den Brand wurde ein technischer Defekt festgestellt, aber "natürlich denke ich jetzt auch darüber anders nach", so Karelly. Auch Hund Emil hat im letzten August bereits einen Giftköderanschlag überlebt.
Ob sie daran denkt als Bürgermeisterin aufzuhören? "Selbstverständlich macht man sich nach solchen Ereignissen Gedanken darüber, aber ich habe auch mit meiner Familie gesprochen und meine Kinder meinten, dass ich mich keinesfalls erpressen lassen soll. Meine Aufgabe als Bürgermeisterin macht mir große Freude und ich lasse mich eigentlich nicht leicht einschüchtern. Es lässt mich sicher nicht kalt, aber es ist nicht in meiner Absicht aufzuhören."
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