Gesundheitslandesräte
Forderung nach besserer Gesundheitsversorgung
Zusammen mit dem in Niederösterreich für die Landes- und Universitätskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko hat Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl über den Ausbau der Gesundheitszentren und notwendige Maßnahmen im Gesundheitswesen auf Bundesebene gesprochen.
STEIERMARK. Spitäler entlasten, das Gesundheitswesen stärken, Gesundheitszentren ausbauen: Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl hat sich mit seinem niederösterreichischen Amtskollegen Ludwig Schleritzko in Graz zum Austausch getroffen. Im Zentrum des Besuchs standen die Initiativen der beiden Länder zum Ausbau der Gesundheitszentren (Primärversorgungseinheiten genannt, kurz PVE), auch um weitere Disziplinen, insbesondere für die Frauen- und Zahngesundheit.
Niedergelassenen Bereich stärken
Um die Spitalsambulanzen zu entlasten, wollen die beiden Landesräte eine Stärkung des niedergelassenen Bereichs. Potenzial dafür bietet der Ausbau der Gesundheitszentren, die das Angebot der Haus- und Fachärzte ergänzen. Sie bieten speziell für junge Ärztinnen und Ärzte, die gerne in Teams arbeiten, eine Alternative zur Einzelordination. In der Steiermark werden bis zum Jahresbeginn bereits rund 20 Gesundheitszentren, darunter ein Kinder-Gesundheitszentrum, in Betrieb sein. Weitere zehn sind bereits beschlossen.
Gemeinsam besuchten Schleritzko und Kornhäusl das Gesundheitszentrum Graz-Reininghaus. Dort bietet ein Team ein breites Spektrum an medizinischen Leistungen an. Durch die Bündelung verschiedener Gesundheits- und Sozialbereiche unter einem Dach wird für kurze Wege, unkomplizierte Lösungen und flexible Behandlungsmöglichkeiten gesorgt. Ergänzend dazu braucht es mehr Kassenstellen und attraktivere Verträge, wie Kornhäusl ausführt: "Ich will, dass alle Steirerinnen und Steirer rascher zu Terminen und schneller zu Behandlungen kommen. Das geht nur mit einem starken und attraktiven niedergelassenen Bereich. Es braucht dringend einen bundeseinheitlichen Kassenvertrag, damit es für die Ärztinnen und Ärzte wieder attraktiv wird, als Kassen- statt als Wahlarzt zu arbeiten", so Kornhäusl.
Mehr Studienplätze für Medizin
Der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten wird aufgrund der demografischen Entwicklungen in Zukunft noch weiter steigen. Daher soll die Zahl der Studienplätze österreichweit moderat und unter Berücksichtigung der Kapazitäten der Universitäten aufgestockt werden. "Es kann und darf nicht sein, dass wir händeringend nach Ärztinnen und Ärzten suchen und jedes Jahr tausende junge Menschen keinen Studienplatz bekommen. Es braucht mehr Studienplätze und ein fixes Kontingent für jedes Bundesland", so der steirische Gesundheitslandesrat.
Das in diesem Jahr eingeführte System der gewidmeten Studienplätze habe sich nicht bewährt, weshalb Niederösterreich und die Steiermark fixe Studienplatz-Kontingente fordern, die von den Ländern für die öffentliche Gesundheitsversorgung an jene Studienanfänger vergeben kann, die sich im Gegenzug verpflichten, nach dem Studium eine gewisse Zeit im jeweiligen Bundesland zu arbeiten.
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