Erste Bilanz
Die Steiermark ist Vorreiter bei der Blackoutvorsorge

Was die Blackoutvorsorge betrifft übernimmt die Steiermark eine Vorreiterrolle. | Foto: Land Steiermark
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In der Steiermark geht die Erstellung des gesamtsteirischen Blackout-Maßnahmenplans in die finale Phase. Im Sommer wird dann der erste Entwurf der Landesregierung präsentiert, aber bereits jetzt zieht man eine erste positive Bilanz.

STEIERMARK. Bereits früh wurde in der Steiermark mit der Sensibilisierung rund um das Thema „Blackout″ begonnen und seit 2023 wird außerdem an einem gesamtsteirischen Blackout-Maßnahmenplan gearbeitet. Ziel des Maßnahmenplans ist es, den derzeitigen Stand aller blackout-relevanten Bereiche zu erheben um dann entsprechende Empfehlungen zu formulieren.

„Wenn es zu einer Notsituation kommt, dann müssen wir sicherstellen, dass alle Zahnräder ineinandergreifen. Dabei darf keines das andere blockieren. Dieses Ziel verfolgt unser gesamtsteirischer Blackout-Maßnahmenplan. Denn wenn es jemals zu einem Blackout kommt, gilt es, in dieser Ausnahmesituation den möglichst reibungslosen Ablauf zwischen den verschiedenen Bereichen zu gewährleisten.″
Christopher Drexler, Landeshauptmann

Der Maßnahmenplan

Alle Erhebungen fließen in den gesamtsteirischen Blackout-Maßnahmenplan, der damit wesentliche Einrichtungen im gesamten Land miteinander verknüpft. Mit diesem ganzheitlichen Blackout-Ansatz nimmt die Steiermark somit eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern aber auch im gesamten deutschsprachigen Raum ein.

Das Land Steiermark arbeitet an einem gesamtsteirischen Maßnahmenplan. | Foto: Bayrischer Rundfunk
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Für den Blackout-Maßnahmenplan wurden, unter der Führung der Fachabteilung Katastrophenschutz, Gespräche mit Vertreterinnen und Vertreten blackout-relevanter Bereiche vertieft und Erhebungen in verschiedenen Branchen durchgeführt. Dafür wurden vor allem besonders blackout-relevante Institutionen wie Feuerwehren, Energie Steiermark, die Ärztekammer oder die Gemeinden eingebunden.

In den kommenden Wochen und Monaten werden diese Erhebungen der Fachableitung Katastrophenschutz in den gesamtsteirischen Blackout-Maßnahmenplan fertig zusammengeführt. Viele Bereiche sind außerdem bereits für den Ernstfall gerüstet, in anderen gilt es noch nachzuschärfen und Lösungen für die beste Vorsorge zu finden.

Vorbereitungen der Feuerwehren

Die Feuerwehren sind auf ein Blackout-Szenario bestens vorbereitet, das zeigen die Erhebungen der Notstromversorgung, die im Rahmen der Erstellung des steirischen Blackout-Maßnahmenplan durchgeführt wurden. So sind mehr als die Hälfte der steirischen Rüsthäuser bereits notstromversorgt und weitere 18 Prozent sollen noch heuer eine Notstromversorgung erhalten.

Insgesamt gibt es damit ab 2025 in rund 85 Prozent der steirischen Gemeinden mindestens ein Rüsthaus der Feuerwehren, das im Fall eines Blackouts notstromversorgt ist. Getestet wurden außerdem die sogenannten Florian-Stationen, die im Falle eines Stromausfalles eine Funkverbindung zwischen dem Bereichsfeuerwehrverband, den Behörden und Einsatzorganisationen herstellen. Mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren haben rund 87 Prozent der Gemeinden den Funk erfolgreich getestet.

Die Feuerwehren und Krankenhäuser sind bereits mit Notstromaggregaten gerüstet. | Foto: Stadt St. Veit
  • Die Feuerwehren und Krankenhäuser sind bereits mit Notstromaggregaten gerüstet.
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Insgesamt stehen den 690 Freiwilligen Feuerwehren zusätzlich zu den Generatoren in den Rüsthäusern 1.300 mobile Geräte zur Verfügung. Diese mobilen Stromerzeuger stellen sicher, dass die Feuerwehren auch während eines Stromausfalls ihre Gerätschaften verwenden können und sorgen damit für die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der steirischen Feuerwehren.

„Um anderen im Falle eines Blackouts zu helfen, muss die Feuerwehr zunächst selbst einsatzbereit und funktionstüchtig sein. Mit den uns zur Verfügung stehenden Stromerzeugern, über die wir derzeit und künftig in unserem Wirkungsbereich verfügen, werden wir in der Lage sein, diese Aufgaben wahrzunehmen. Die Bereitstellung von Energie an Externe ist uns aber nicht möglich."
Reinhard Leichtfried, Landesfeuerwehrkommandant 

Blackout-Vorbereitungen in der KAGes

Auch für die Krankenhäuser der KAGes gibt es umfangreiche Vorsorgepläne für Stromausfälle und Blackout-Szenarien. Während der Stromausfälle vom 2. auf 3. Dezember waren Teile des LKH Murtal, insbesondere der Standort Judenburg, betroffen. Planmäßig haben dort Notstromaggregate die Versorgung übernommen. Insgesamt entspricht die Leistung aller KAGes-Notstromaggregate dem durchschnittlichen Anschlusswert von ca. 1.300 Einfamilien-Wohnhäusern. Auch die Sicherstellung der Wärmeversorgung zählt zu den Hauptaufgaben. Bricht die Versorgung mit Fernwärme zum Beispiel infolge eines Stromausfalls ab, wird hier auf Heizöl beziehungsweise Gas zurückgegriffen.

Doch sind Strom- und Wärmeausfälle nicht die einzigen Herausforderungen in einem Blackout, auf die sich die KAGes intensiv vorbereitet. Mobilfunknetze sind nur bis zu einer halben Stunde nach dem Stromausfall verfügbar, auch da braucht es Ersatz. Die Krankenhäuser haben sowohl intern als auch untereinander eine gesicherte Kommunikationsverbindung für Telefonie und Datenaustausch. Jede Intensivstation der KAGes ist über Funk direkt mit der Landeswarnzentrale verbunden. Die IT-Systeme sind in der KAGes mit einem Sicherheitsplan und Vorkehrungen hinterlegt.

Blackout-Vorbereitung im Land Steiermark

Für die Bereiche der steirischen Landesverwaltung wurde bereits im Juni 2023 ein Blackout-Maßnahmenplan in Kraft gesetzt. Auf dessen Grundlage wurden die Abteilungen und Fachabteilungen des Landes Steiermark beauftragt, interne Maßnahmenpläne zu erstellen. Dies galt auch für die Bezirkshauptmannschaften, die zusätzlich für die Erstellung von Blackout-Maßnahmenplänen für den jeweiligen Bezirk verantwortlich waren.

Auch im Privatbereich sollte man auf ein Blackout vorbereitet sein. | Foto: pixabay.com
  • Auch im Privatbereich sollte man auf ein Blackout vorbereitet sein.
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Auf den Ernstfall vorbereitet sein

Um für ein mögliches Blackout-Szenario bestmöglich vorbereitet zu sein, sind Übungen, in deren Mittelpunkt die Bewältigung des Krisenfalles stehen, von enormer Bedeutung. Gerade während der Stromausfälle vom 2. auf 3. Dezember hat sich gezeigt, wie wichtig Prävention, Vorbereitung und Übung ist. Aus der Bewältigung des Schadensfalles wurden wichtige Erkenntnisse gewonnen und es hat sich gezeigt, dass es von unterschiedlichsten Seiten auch noch Handlungsbedarf gibt. 

Auch die Erkenntnisse nach dem großen Stromausfall im Bezirk Murtal wurden berücksichtigt: 

Das Land rät nachdrücklich zur Blackout-Vorsorge

Neben den bereits durchgeführten Kommunikationsübungen mit den Bezirkshauptmannschaften Murtal und Liezen, setzt man auch weiterhin auf das Üben unterschiedlicher Krisenszenarien. So wird etwa im April eine Kommunikationsübung mit blackoutbezogenen Übungseinlagen mit der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg in sechs Gemeinden durchgeführt. Weitere Katastrophenschutzübungen folgen im Bereichsfeuerwehrverband Leibnitz, Mürzzuschlag und Liezen.

Blackout-Leitfaden - Was tun, wenn der Strom weg ist?

Worauf es im Fall eines Blackouts ankommt, informiert der Zivilschutzverband Steiermark. Zentrales Element der Information ist der sogenannte „Blackout-Leitfaden", der kostenlos zur Verfügung steht. Zudem begleitet der Zivilschutzverband alle Gemeinden kostenlos bei der Erstellung von Blackout-Maßnahmenplänen.

Der Blackout-Plan wird auch von weiteren umfassenden Kommunikationsmaßnahmen begleitet werden. Dabei geht es um Bewusstseinsbildung und insbesondere um die unverzichtbare Eigenvorsorge.

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