Vornamensstatistik
Die beliebtesten Vornamen im Laufe der Zeit

- Der Vorname ist fremdbestimmt und doch so identitätsstiftend. Was sind die beliebtesten Vornamen für Buben und Mädchen in der Steiermark im Laufe der Geschichte?
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Jede und jeder hat einen, er wird häufig schon vor der Geburt fremdbestimmt, er ist identitätsstiftend und drückt Individualität aus: Die Rede ist vom Vornamen. Alljährlich gibt es ein Ranking der beliebtesten Buben- und Mädchennamen – und das seit 40 Jahren. MeinBezirk hat sich zum Jubiläum der Namensstatistik angeschaut, wie sich diese im Laufe der Zeit in der Steiermark verändert haben.
STEIERMARK. Die Bedeutung, die Vornamen heutzutage haben, war nicht immer dieselbe. Lang, lang ist es her, dass eigentlich der Nachname eine Rolle spielte, weil dieser kein Nachname, wie wir es heute verstehen, ist, sondern anzeigte, zu welcher Familie, welchem Stamm man angehörte. Dann galt es, dass es einen Namen – der eben nicht in Vor- und Nachname zerteilt werden konnte – mit einem Beinamen gab, etwa Ludwig, der Sonnenkönig oder Johanna I. von Kastilien. Dies zeigte, woher man kam oder was einen ausmachte.

- Ob Siegfried, Gottlieb, Wolfgang, Helga, Freya oder Hildegard: All diese Namen sind von germanischen Gottheit inspiriert worden.
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Die Germanen drückten ihre Verehrung zu den Göttern durch die Vornamen aus, im Mittelalter orientierte man sich an Herrscher oder Heilige, die Habsburger wiederum verzichteten auf einen Nachnamen, da war man einfach eine oder ein "von Österreich" und nahm Namen, die die eigenen Vorfahren hatten, und in der Zwischenkriegszeit wurden Namenskopplungen beliebt. Man sieht, der Name, vor allem der Vorname, hat Geschichte und Bedeutung.
Die Jakobs und Valentinas des Landes
Und die Entscheidung, dem eigenen Nachkommen den passenden Namen zu geben, fällt schwer. Laut Landesstatistik musste diese 2023 10.357 Mal in der Steiermark getroffen werden – für 5.407 Buben und 4.968 Mädchen. Seit der ersten Erfassung 1984 ist viel geschehen. Etwa, dass bis 2014 nur Namensgebungen von Kindern mit österreichischer Staatsbürgerschaft, ab 2015 und rückwirkend bis 2010 alle neugeborenen Kinder in die Statistik aufgenommen wurden. Die Statistiken geben den Beliebtheitstrend und regionale Unterschiede wieder, wobei etymologisch verwandte Namen zusammengefasst werden.

- 2023 kamen in der Steiermark 10.357 Babys zur Welt, für sie alle musste ein Name gefunden werden.
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Der beliebteste Vorname für Buben 2023 in der Steiermark war Jakob, für Mädchen war es Valentina. Beide Namen führen auch das Ranking der häufigsten Nennung von 2010 bis 2023 an. So wurden in dem genannten Zeitraum 115 Steirer auf den Namen Jakob und 91 Steirerin auf den Namen Valentina getauft. Seit 2013 ist Jakob im Ranking der Top-Ten. Und: Diese beiden Vornamen waren auch 2021 gefragt – dem Nachfolgejahr des Pandemiejahres 2020, und das hatte die Geburtenrate in die Höhe schießen lassen.
Jakob hat Paul verdrängt – so wurden Buben 2010 bis 2023 insgesamt 103 Mal genannt – Valentina die Johanna – 90 Mal in 13 Jahren. Auf Platz drei im Laufe der Zeit pendeln sich Jona und Mia ein. Die weitere Top-Ten-Platzierung:
- 4. Noah und Emilia/Marie
- 5. Leo und Emilia/Marie
- 6. Lukas/Maximilian und Anna
- 7. Lukas/Maximilian und Lea
- 8. Felix und Sophia
- 9. Alexander und Emma
- 10. Elias/Leon und Hannah.
Die Johanns und Marias des Landes
Vor zehn Jahren, also im Jahr 2014, hat die Vornamensstatistik die Namen der Verstorbenen aufgelistet, die in den 1920er- und 1930er-Jahre in der Steiermark geboren wurden. Das zeigt, dass die Vornamen Johann, Franz und Josef sowie Karl bei den Buben und Maria, Anna, Theresia, Rosa und Johanna die gefragtesten Vornamen dieser Zeitspanne waren. Dabei fällt auf, dass die weiblichen Namen heute noch teilweise gefragt sind. Mit den Daten aus den 1920er- und 1930er-Jahren und den Namensstatistiken bis 2023 ergibt sich, dass die drei Mädchennamen Lena, Anna und Laura in der Steiermark äußerst beliebt sind und sich auch unter den Top-Ten der Mehrjahreswertung 1984 bis 2014 befinden.

- Johann, Franz, Maria und Anna waren bis in die 1970er-Jahre die beliebtesten Vornamen.
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Übrigens: Franz nahm in sechs von zwölf Jahrzehnten von den 1910er-Jahren bis den 2020er-Jahren den ersten Platz ein – von den 1910ern bis zu den 1960ern. Bei Maria ist es dasselbe.
Ab den 1970er-Jahren kam Bewegung ins Namensspiel: Martin führte; in den 1980ern war es dann Stefan, in den 1990ern Michael, in den 2000ern Lukas, in den 2010ern Maximilian und in den 2020ern, insgesamt betrachtet, Paul. Bei den Mädchen: In den 1970ern führte Sabine, in den 80ern Daniela, in den 90ern Julia, Lena in den 2000ern, Anna in den 2010ern und Marie, insgesamt betrachtet, in den 2020ern.
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