Videointerview
Das solltest du über die Gebärdensprache wissen

Philipp Höfer ist angehender Dolmetscher für Österreichische Gebärdensprache. | Foto: Philipp Höfer, privat
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  • Philipp Höfer ist angehender Dolmetscher für Österreichische Gebärdensprache.
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Die Österreichische Gebärdensprache ist eine eigenständige, linguistisch vollwertige und natürliche Sprache. Zum heutigen Tag der Gebärdensprache haben wir ein Interview der etwas anderen Art geführt - die Fragen und Antworten findest du unten zum Nachlesen. 

STEIERMARK. Gebärdensprachen sind – anders als die auditiv-verbalen Lautsprachen – ein Kommunikationssystem, das Hände und Augen als Kanäle für den Informationsaustausch beansprucht. Aus diesem Grund wurde das nachfolgende Interview vor neutralem Hintergrund aufgenommen. Dieser erleichtert es gehörlosen Menschen, dem Dialog zu folgen.

Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) hat eine eigene Grammatik und Syntax, die sich von der Grammatik der Deutschen Lautsprache unterscheidet. Kinder, die mit der Gebärdensprache aufwachsen, durchlaufen im Spracherwerb jedoch die gleichen Entwicklungsstadien wie Kinder, die mit einer gesprochenen Sprache aufwachsen.


Interview in Gebärdensprache mit Untertiteln

MeinBezirk.at hat den 24-jährigen, angehenden Gebärdensprach-Dolmetscher Philipp Höfer zum Kurzinterview in Gebärdensprache getroffen. Er ist einer von wenigen Männern in einer frauendominierten Branche.

Untertitel können durch Klick auf CC eingeblendet werden.

Hast du dem Interview in Gebärdensprache folgen können?

Die fünf Fragen und Antworten zum Nachlesen

  • Du bist selbst hörend. Wie bist du zum Gebärdensprach-Dolmetschen gekommen?

Ich studiere an der Universität Graz am ITAT. Das ist das Institut für theoretische und angewandte Translationswissenschaf. Nebenbei arbeite ich als Studienassistent von Christian Stalzer. Dort habe ich bereits meinen Bachelor in Transkulturelle Kommunikation abgeschlossen und derzeit befinde ich mit im zweiten Jahr des Masterstudiengangs Übersetzen und Dialogdolmetschen mit Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS).

  • Wann hast du die Österreichische Gebärdensprache gelernt?

Ich habe die Österreichische Gebärdensprache erst vor fünf Jahren gelernt. Angefangen habe ich schon vor meinem Bachelorstudium und zwar habe ich dafür ein Jahr lang einen Sprachkurs bei der Organisation 'Treffpunkt Sprachen' besucht. Erst danach habe ich mit dem Studium begonnen und die Sprache seitdem gelernt, geübt und perfektioniert.

  • Was sollte man über die Gebärdensprache wissen?

Viele hörende Personen - wie auch ich selbst vor meinem Studium - glauben, dass die Gebärdensprache weltweit gleich ist. Aber das stimmt nicht. Die Gebärdensprache unterscheidet sich nicht nur weltweit voneinander, auch innerhalb von Österreich gibt es regionale Dialekte. Die ÖGS ist eine vollwertige und natürliche Sprache. Sie besitzt eine eigene Grammatik, eine eigene Struktur und Syntax und wurde im Jahr 2005 als eigenständige und vollwertige Sprache in Österreich anerkannt.

Die Universität Graz bietet Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und Dolmetscher aus. | Foto: Lisa Ganglbaur
  • Die Universität Graz bietet Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und Dolmetscher aus.
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  • Wie viele gehörlose bzw. schwerhörige Menschen gibt es in der Steiermark?

In der Steiermark gibt es ungefähr 800 bis 1.000 Personen, die gehörlos, schwerhörig bzw. hörbeeinträchtigt sind.

  • Wo werden Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und -Dolmetscher gebraucht?

Die Einsatzbereiche von Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und -Dolmetschern sind sehr vielseitig. Da gibt es das Dolmetschen im kommunalen Bereich und im Bildungsbereich oder auch das Dolmetschen bei Gericht und Konferenzen oder in den Medien. Aber auch im Bereich der Kultur und Freizeit, wie zum Beispiel bei Museumsführungen oder Stadtführungen oder auch bei Sportveranstaltungen - überall hier können Gebärdensprach-Dolmetscherinnen und Dolmetscher eingesetzt werden.

Nützliche Links zum Thema Gebärdensprache

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