Bahnstreik
580 ausgefallene Züge, kaum Auswirkungen in der Steiermark
Über 580 Zugverbindungen sind am Montag in der Steiermark ausgefallen. Dennoch entstand durch den Bahnstreik kein Verkehrschaos. Auch die Wiederaufnahme des Zugverkehrs verlief bei den steirischen Eisenbahnunternehmen reibungslos.
STEIERMARK. Am Tag nach dem größten Eisenbahnstreik in Österreich seit fast 20 Jahren läuft wieder alles wie gewohnt, auch auf Schiene: Die Züge im Nahverkehr fahren seit Dienstagfrüh wieder. „Das Hochfahren des Betries war relativ unproblematisch, weil wir ja keine Nachtzugverbindungen haben, die lange unterwegs sind“, erklärt Ernst Suppan, Sprecher der Graz-Köflacher Bahn (GKB), die in der Weststeiermark und im Grazer Raum unterwegs ist.
Ähnlich läuft es bei der Steiermarkbahn – deren Linien Weiz-Gleisdorf und Peggau-Übelbach waren ja komplett ausgefallen, die Murtalbahn war am Montag für Schülerinnen und Schüler unterwegs. „Seit Betriebsstart am Dienstag in der Früh gibt es keine Ausfälle zu verzeichnen“, verrät Kommunikationsleiter Markus Griesangerl.
Ruhige Bahnhöfe
Am Montag sind in der Steiermark aufgrund des Streiks mehr als 580 Zugverbindungen (nur Nahverkehr) ausgefallen, etwa zwei Drittel davon bei den ÖBB. Auch bei den Bundesbahnen und an den Bahnhöfen verlief der Montag ruhig. Trotz Nachtzügen gab es von Sonntag auf Montag keine gestrandeten Reisenden.
118 Personenzugverbindungen sind bei der GKB ausgefallen, 89 bei der Steiermarkbahn. Das Verkehrschaos hielt sich dennoch in Grenzen, auch der Busverkehr der beiden Unternehmen. „Es waren schon mehr Fahrgäste, aber die Busse waren nicht überfüllt“, so Suppan. Die Busse der Steiermarkbahn waren laut Griesangerl normal ausgelastet, ebenso der vereinzelte Schulverkehr auf der Murtalbahn: „Natürlich mit weniger Frequenz, aber die Züge sind nicht leer gefahren.“
Viel Verständnis bei Fahrgästen
Selbst die Reaktionen der Fahrgäste waren verständnisvoll. „Wir hatten schon ein, zwei Unmutsäußerungen, aber eigentlich sehr im Rahmen“, erzählt Suppan. „Das Verständnis, auch bei denen, die Unmut geäußert haben, ist relativ groß.“ Die Unternehmen hatten vor dem Streik über die genauen Auswirkungen informiert. „Die Fahrgäste hatten für beide Seiten Verständnis, sowohl für die Streikenden, als auch dafür, dass wir die Schülerinnen und Schüler trotzdem transportieren“, so Griesangerl.
Wie es nun bei den Kollektivvertrags-Verhandlungen weitergeht, ist offen – erst einmal müssen beide Seiten einen neuen Verhandlungstermin finden. Die österreichischen Bahnunternehmen stimmten sich heute dazu ab.
Über 3.000 Beschäftigte in der Steiermark
Die ÖBB beschäftigen alleine in der Steiermark rund 2.500 Personen. Bei der GKB sind gut 400 Beschäftigte von den KV-Verhandlungen betroffen, bei der Steiermarkbahn etwas weniger. Die Stimmung sei in beiden Betrieben weiterhin gut, der Streik wurde überall mitgetragen.
Unternehmen selbst haben auf Streikentscheidungen, die von der Gewerkschaft gefällt werden, ohnehin keinen Einfluss, wie Suppan verdeutlicht: „Das hab ich auch schon ein paar Kunden zurückgeschrieben: Wenn die Belegschaft sich zum Streik entschließt, dann nehmen wir das zur Kenntnis und informieren die Kunden. Das ist das, was wir tun können.“ Überhaupt sind die GKB als auch die Steiermarkbahn als relativ kleine Eisenbahnunternehmen gar nicht direkt in die Verhandlungen eingebunden. Ein weiterer Bahnstreik ist vorerst aber nicht in Sicht.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.