Beispielhaftes Engagement
Steirischer Zivildiener des Jahres ist gekürt

Der Leobner Raphael Reifensteiner ist der steirische "Zivildiener des Jahres". | Foto: Bundeskanzleramt
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Zivildiener leisten mit einem freiwilligen sozialen Einsatz einen gesellschaftlichen Mehrwert. Einige von ihnen zeigen ein besonderes Engagement und gehen damit beispielgebend voran. Genau diese werden als "Zivildiener des Jahres" geehrt. Die Auszeichnung fand nun bereits zum 17. Mal statt. Der "Zivildiener des Jahres" aus der Steiermark heißt Raphael Reifensteiner.

STEIERMARK/LEOBEN. Der Zivildienst erinnert daran, dass jeder Einzelne eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft hat und zum Gemeinwohl beitragen kann. Zivildienstleistende arbeiten oft in sozialen Einrichtungen, wie Krankenhäusern, Pflegeheimen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder in Rettungsdiensten. Dadurch wird ein direkter und messbarer Mehrwert für die Gesellschaft geschaffen.

Raphael Reifensteiner hat bei der Caritas im Bereich Altenpflege seinen Zivildienst absolviert.  | Foto: Bundeskanzleramt
  • Raphael Reifensteiner hat bei der Caritas im Bereich Altenpflege seinen Zivildienst absolviert.
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Aus 160 Einrichtungen wählt eine Jury im Rahmen der Verleihung "Zivildiener des Jahres" jene aus, die hervorstechen, wenn es um ein Miteinander von Jung und Alt und Zivilcourage geht. Pro Bundesland gibt es einen Sieger, der steirische heißt Raphael Reifensteiner.

Neun von 14.000

"Unsere Zivildiener des Jahres sind neun aus 14.000, die sich ganz besonders ins Zeug gelegt haben. Da sind von Gänsehautgeschichten bis hin zu echten Schmunzlern alles dabei. Mir taugen unsere Zivildiener des Jahres sehr, weil sie nicht nur zeigen, wie unterschiedlich die Möglichkeiten für einen Zivildienst sind, sondern auch, was für eine wertvolle Zeit man aus dem Pflichtdienst machen kann", lobt Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst, die jungen Männer. 

Im März 1974 hat das österreichische Parlament beschlossen, den Zivildienst als Wehrersatzdienst einzuführen – somit feiert der Zivildienst heuer das 50.-Bestandsjubiläum. Aktuell (Stand 2. September) befinden sich so viele junge Männer im Einsatzgebiet:

  • Rettungswesen 481
  • Sozial- und Behindertenhilfe 347
  • Krankenanstalten 127
  • Altenbetreuung 121
  • Sozialhilfe in der Landwirtschaft 20
  • Katastrophenhilfe und Zivilschutz 64
  • Flüchtlingsbetreuung und Integration 36
  • Kinderbetreuung 9
  • Öffentliche Sicherheit und Schulwegsicherung 4
  • Jugendarbeit 3
  • Justizanstalten 2
  • Betreuung von Drogenabhängigen 2
Die meisten Zivildiener sind im Rettungswesen im Einsatz.  | Foto: Rotes Kreuz Schwechat
  • Die meisten Zivildiener sind im Rettungswesen im Einsatz.
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Bereicherung fürs Haus

Und einer davon ist eben Raphael Reifensteiner. Die "ihm übertragenen Aufgaben" und "seine außergewöhnliche künstlerische Begabung war ein absoluter Gewinn für alle Bewohner im Haus", heißt es. Reifensteiner bildete sich selbst zum Thema Demenz weiter und brachte sein Wissen bei der Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner ein. Zur "Langen Nacht der Demenz" hat er die Märchenstunden ins Leben gerufen, die "MärchenDEMENZionen". Diese finden seither regelmäßig statt. Ziel war es, durch das Wecken alter Erinnerungen den Geist wachzuhalten und eine Zeit der Geborgenheit und Gemeinschaft zu schaffen.

Auf die Menschen und ihre Bedürfnisse im Alter eingehen, auf das hat Raphael Reifensteiner Wert gelegt. | Foto: Caritas Steiermark
  • Auf die Menschen und ihre Bedürfnisse im Alter eingehen, auf das hat Raphael Reifensteiner Wert gelegt.
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"Seine große Empathie, ruhige Art und seine Fähigkeit, auf alle Menschen gut einzugehen, machten ihn schnell zum Liebling des Hauses." Der junge Mann hat in Eigeninitiative unterschiedliche Aktivitäten angeboten, etwa Tanzen im Sitzen, darüber hinaus half er bei der Gestaltung von Festen und Feiern zu besonderen Anlässen. Und was sagt er selbst?

"Ich habe aus meiner Zeit im Zivildienst sehr viel mitnehmen dürfen, weil man mit Menschen spricht, die man im normalen Alltag meistens nicht um sich hat. Ich komme auch nach dem Zivildienst oft noch zurück ins Pflegeheim, weil der Abschied schwerer war als gedacht und man sich freut, die Menschen dort wiederzusehen."
Raphael Reifensteiner

"Es war eine wunderschöne Zeit hier im Haus mit Raphael und wir freuen uns jetzt schon auf seine Besuche", so das Team des Caritas-Pflegewohnhauses in Leoben.

Mehr zu Reifensteiner und seinem Zivildienst:

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