Stadtsportanlage
Grenzen dicht: Roma in St. Pölten 'gestrandet'
Vom Ratzersdorfer See ging es in den Süden der Landeshauptstadt.
ST. PÖLTEN (pw). Aufgrund der Corona-Krise ist das "fahrende Volk" derzeit in der Landeshauptstadt "gestrandet". Nachdem ihr Campieren beim Ratzersdorfer See auf Unmut, etwa bei der FPÖ, stieß, haben sie mittlerweile im Süden bei der Stadtsportanlage einen neuen Zufluchtsort gefunden. Hier gibt es Infrastruktur wie Wasser und Strom. Eine Weiterreise gestaltet sich aufgrund vieler geschlossener Grenzen schwierig. "Illegales Camping von Roma/Sinti in St. Pölten bedeutet gerade jetzt in der Corona-Krise ein Gesundheitsrisiko für die St. Pöltner Bevölkerung. Unsere Telefone laufen heiß, denn verunsicherte Bürger verstehen nicht, warum hier Ausnahmen gemacht werden", zeigt sich FP-Stadtrat Klaus Otzelberger empört.
Rechte und Pflichten
"Das fahrende Volk ist eine Volksgruppe, die in Österreich und in Europa schon seit Jahrzehnten anerkannt ist. Auch aus einer gewissen historischen Verantwortung heraus haben wir in St. Pölten immer eine gute Lösung gefunden, um den Menschen eine Rastmöglichkeit zu geben und die Anrainer nicht über Gebühr zu belasten", erklärt Michael Koppensteiner vom Magistrat St. Pölten.
"Auch die Polizei unterstützt uns bei dieser Maßnahme. Sie wurden auch nochmals über Rechte und Pflichten informiert, sowie auch für die aktuelle Situation sensibilisiert", so der Sprecher der Stadt weiter. Sollte der Verdacht bestehen, dass Fälle von Viruserkrankungen oder Ansteckungen aufgetreten sind, sei die Bezirksverwaltungsbehörde aufgerufen, einzuschreiten und notwendige Maßnahmen (Evakuierung, Quarantäne) anzuordnen. Bisher gebe es keinerlei Verdachtsmomente.
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