Von der Rezeption in die Geschäftsführung am Weissenseerhof
Stefanie Pfeifer leitet seit 1. Juni die Geschicke des vegetarischen Hotels Weissenseerhof.
WEISSENSEE (ven). Das vegetarische Hotel Weissenseerhof in Neusach ist nun in den Händen junger Kräfte: Die 25-jährige Stefanie Pfeifer übernahm die Geschäftsführung des Vier-Sterne-Hauses am Weissensee.
Aus Tourismusbetrieb
"Die Hotellerie hab ich quasi schon mit der Muttermilch aufgesogen", so Pfeifer, deren Mutter in Velden am Wörthersee eine gut gehende Frühstückspension betreibt. An der CHS in Villach belegte Pfeifer Medieninformatik und Wirtschaft. "Ich hatte zwar eine Zusage von den Kärntner Tourismusschulen, aber ich habe es bewusst abgelehnt, da ich etwas anderes sehen und erleben wollte", sagt sie.
Zurück an den Wörthersee
Sie habe bereits immer gerne Dinge gestaltet. "In der CHS hatte ich das volle Paket von Design, Kochen und auch Service. Auf der FH studierte ich dann Wirtschaft und Hotelmanagement, absolvierte verschiedene Praktika, wie auch bei der Kelag. Sonst bekommt man Scheuklappen", sagt sie. Nach einem Krankheitsfall in der Familie hat sie den elterlichen Betrieb mit 18 Jahren "quasi übernommen", aber nur vorübergehend. In zehn bis 15 Jahren will sie die Frühstückspension ganz übernehmen. Doch einstweilen schaukelt sie den Weissenseerhof.
Klinger zog sich zurück
"Nach dem Studium hab ich hier 2014 die Zusage bekommen, war an der Rezeption und mit Marketing und Sales eingeteilt. 2016 übernahm sie die Leitung der Rezeption, 2017 ist sie dem Haubenkoch Florian Klinger nachgerückt. "Ich war ja schon seit eineinhalb Jahren seine Stellvertretung. Er hat mir dann den Posten angeboten, da er sich selbst auf sein Unternehmen mit Nahrungsergänzungsmittel konzentrieren wollte. Er ist immer noch externer Berater", erklärt sie. Sieben Jahre war Klinger im Weissenseerhof, im Oktober 2017 wurde die Küche dort rein vegetarisch nach dem Tian-Konzept. Auch auf sämtliche Intoleranzen wird individuell eingegangen.
Familiär geführt
Ob sie als so junge Chefin akzeptiert wurde? "Das Team steht hinter mir, da ich ja schon vorher viele Dinge übernommen habe. Nun muss ich eben vermehrt Entscheidungen treffen, habe freie Hand im Marketing und kann mich mehr direkt mit dem Gast beschäftigen. Außerdem sind wir wie eine große Familie, der Betrieb ist schon sehr familiär geführt." Im Sommer behält Pfeifer den Überblick über 35 Mitarbeiter, in der Zwischensaison sind des 20 bis 25. "Manchmal bin ich irgendwie die Mutti für alle, aber das braucht man auch", lacht sie.
Küche für jeden
Das vegetarische Konzept laufe gut. "Im Team hat es eine Weile gebraucht, wir haben mit der Umstellung der Mittagskarte langsam begonnen. Aber nun klappt es gut. Bei uns kann auch jeder Nicht-Hotelgast zum Frühstücken, Mittag- oder Abendessen kommen", ergänzt die junge Hotelierin. Hotelgäste können flexibel umbuchen und auswärts essen, sollte es doch einmal ein Schnitzel oder ein Fisch aus dem Weissensee sein. "Die Wahlfreiheit ist sehr wichtig."
Guter Mix
Der Weissenseerhof hat 65 Betten, insgesamt 150 mit dem Ferienhaus und den Appartmentanlagen. Das Spa hat ganzjährig geöffnet, auch für Tagesgäste. Die Chefin selbst entspannt gerne mit "Netflix oder einem guten Buch." Welcher See ihr nun besser gefällt? "Es sind zwei paar Schuhe. Ich könnte nicht ständig am Weissensee, aber auch nicht ständig nur am Wörthersee sein. So ist es ein guter Mix, wenn ich nach Hause nach Velden fahre."
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