14 im Bezirk Spittal
Erste Peers der Bergrettung Kärnten stehen bereit

- Die frischgebackenen Peers mit ihren Ausbildnern Dr. Hans Kirschner (Bergrettung Salzburg) und DDr. Ulley Rolles (Landesreferentin Peers in Kärnten) sowie Landesarzt Dr. Roland Rauter (links) und Landesleiter Ing. Hannes Gütler (4. von links)
- Foto: Bergrettung Kärnten
- hochgeladen von Eva Presslauer
Mit dem erfolgreichen Abschluss einer über 60-stündigen Ausbildung stehen nun erstmals Peers für die psychische Einsatznachsorge innerhalb der Kärntner Bergrettung zur Verfügung. 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in einem Pilotprojekt umfassend geschult, um künftig Kameradinnen und Kameraden nach belastenden Einsätzen zu unterstützen.
BEZIRK SPITTAL. Die Ausbildung fand in zwei Wochenendseminaren und mehreren Tagesseminaren statt und deckte eine breite Palette relevanter Themen ab: „Sie umfasste unter anderem Stress und Stressverarbeitung, Kommunikation, Einzel- und Gruppengespräche sowie psychologische Erste Hilfe – sowohl im Umgang mit Unfallopfern als auch mit Angehörigen und Kameraden in der Bergrettung“, erklärt DDr. Ulley Rolles, Landesreferentin für Peers in Kärnten. Sie hat das Ausbildungsprogramm selbst konzipiert und dafür auch externe Fachleute eingeladen: „So auch Dr. Hans Kirschner von der Bergrettung Salzburg, wo es das Peersystem schon seit 20 Jahren gibt.“
Peers als erste Anlaufstelle
Das Konzept der Peers beruht auf Unterstützung durch speziell geschulte Kolleginnen und Kollegen nach emotional belastenden Einsätzen. Dabei können Einsatzkräfte selbstständig Kontakt mit einem Peer aufnehmen – vertraulich und auf Wunsch anonym. „Nach psychisch fordernden Einsätzen können Bergretter entweder selbstständig mit einem Peer Kontakt aufnehmen oder der Einsatzleiter bittet die Peers zu einer Gruppennachbesprechung“, so Rolles. Für besonders große und komplexe Einsätze wird es künftig auch möglich sein, Peers direkt zum Einsatz zu holen: „Dazu wird es Listen mit Namen und Telefonnummern geben.“
14 Peers im Bezirk Spittal
Insgesamt stehen im Bezirk Spittal nun 14 ausgebildete Peers zur Verfügung, verteilt auf die Ortsstellen Spittal, Kolbnitz, Mallnitz, Fragant, Winklern und Heiligenblut. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan, um die psychische Gesundheit innerhalb der Organisation gezielt zu stärken.
Weitere Ausbildung im Herbst
Das Pilotprojekt soll weiter ausgebaut werden. „Ja, weitere Ausbildungszyklen sind geplant. Ab Herbst können sich Interessierte dazu melden“, kündigt Rolles an.


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