RELIGION
Der Gottesname – öfter zu finden, als man glaubt

- Kartause Gaming
- Foto: Alexandra Binder
- hochgeladen von Alexandra Binder
BEZIRK SCHEIBBS. Wenn man Österreich entdecken und erkunden will, denkt man an die wunderschöne Natur, aber auch an die vielen historischen Gebäude und prunkvollen sakralen Bauten.
Zu diesen Bauten gehört sicherlich die Kartause Gaming. Es ist das größte Kartäuserkloster Mitteleuropas und in seiner Blütezeit (14. Jhdt.) war es eines der reichsten Klöster des Landes mit immensem Grundbesitz, von der Steiermark bis nach Wien und Baden. Der Einfluss auf die gesamte Region war enorm.
Heutzutage kann man Teile des Areals frei zugänglich besuchen oder auch an einer Führung teilnehmen. Zweiteres haben mein Mann und ich gemacht, zugegeben das erste Mal, obwohl ich in der Region aufgewachsen bin. An der Rezeption des Hotels wurden wir freundlich begrüßt und wir hatten eine kompetente Dame als Guide.
Die Fresken der Kirche
Unsere besondere Aufmerksamkeit hat die Kirche erregt. Besonders zwei Bereiche der Fresken beherbergen ein wertvolles Geheimnis. Warum geheim?
Die Fresken zeigen den Gottesnamen in hebräischer Schrift - viele halten es daher nur für eine Art Ornamentik. Tatsächlich sind es vier Buchstaben, die man mit „J H W H“ übersetzt. Die älteste deutsche Aussprache lautet „Jehova“, eine andere „Jahwe“.
Gleich beim Eintreten in die Kirche, links oberhalb des hohen Fensters stehen diese vier hebräischen Buchstaben in der Wolke, oberhalb des Engels mit der Sonnenblume. Die zweite Stelle befindet sich in der Laterne der Kuppel - leider sehr dunkel, da es dort keine Beleuchtung gibt.
Manche glauben, dieser Name sei die Erfindung von Jehovas Zeugen, die man kennt, weil sie regelmäßig an fremden Haustüren läuten und diesen Namen gebrauchen.
Aber warum findet man dann diesen Namen Gottes, Jehova, in vielen katholischen Kirchen?
Der Gottesname und sakrale Kunst
Für Gott ist sein Eigenname offensichtlich sehr wichtig. Schließlich findet man im hebräischen Urtext des Alten Testaments den Gottesnamen, das Tetragramm, fast 7 000 Mal. Das wussten offensichtlich auch die Künstler der alten Zeit und fügten den Namen in ihre Kunstwerke ein, natürlich oft in sakralen Bauten.
Weitere Beispiele dafür sind relativ oft auch in unserer Gegend zu finden: in Mariazell, Scheibbs, Maria Taferl, Artstetten, Dürnstein, u.v.m ... (Wikipedia hat eine ganze Liste erstellt: Liste_Tetragramm)
Also – ein genauerer Blick lohnt sich allemal, um wertvolle Geheimnisse zu lüften.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.