Urlaub 2020
Berg ruft: Scheibbser planen um

- Urlaube werden (um)gebucht, doch das Reisebüro Kerschner in Scheibbs ist leer. Homeoffice ist angesagt.
- Foto: Kerschner Reisen
- hochgeladen von Sara Handl
Der diesjährige Sommer wird heiß, eine Abkühlung am Meer ist fraglich. Zumindest in manchen Fällen.
SCHEIBBS. Die Temperaturen liegen jenseits der 30 Grad-Grenze und die Sonne strahlt vom Himmel. Auf einem Liegestuhl an einem schattigen Plätzchen, den Blick aufs Meer gerichtet, mit einem kalten Cocktail in der Hand, sind alle Sorgen vergessen. Für manche. Andere ziehen sich lieber Wanderschuhe an und erkunden die hohen Berge der Heimat.
Reisepläne fürs Jahr 2020
"Es werden viele Urlaube in Österreich gebucht. Vor allem die Steiermark, Kärnten und Salzburg sind sehr gefragte Destinationen", sagt Ingrid Göckler, Reiseberaterin bei Kerschner Reisen in Scheibbs. Sie erzählt weiter: "Viele Auslandsreisen werden sogar auf einen Österreich-Urlaub umgebucht. Wir haben hier so schöne Seen und Berge. Man merkt jedoch auch, dass es die Leute durchaus ans Meer hinauszieht. Nur bei Italien sind sie extrem verunsichert." Zum Vergleich: Anfang letzten Jahres wurden 2,8 Mio. Urlaube im Inland und nur 1,3 Mio. im Ausland getätigt. Dieser Trend dürfte dieses Jahr nicht anders verlaufen.
Herbst statt Sommer
Die Scheibbser sind jedoch nicht nur in Bezug auf eine Woche in Italien unsicher, sondern auch auf die generelle Urlaubsplanung. So kommt es, dass diese oft über Bord geworfen werden, wie Göckler weiß: "Statt dem geplanten Sommerurlaub buchen viele um auf die Ferien im Herbst. Der Städteurlaub steht dabei ganz oben auf der Liste." Und das, obwohl nur acht Prozent der Österreicher im Jahr 2018 Wert auf Städteurlaub gelegt haben. Auch die Beliebtheit des Aktiv-Urlaubs steigt immer mehr an.
"Leute entdecken sich neu, überlegen sich noch einmal, welche Art von Urlaub sie wollen. Viele haben daher bereits statt einem Urlaub in Spanien, auf einen Wanderurlaub in den Kärntner Bergen gewechselt", so Göckler.
Ein Hoch auf den Busfahrer
Wer sich nicht selbst ins Auto oder den Flieger setzten will, greift gerne zu den Busreisen zurück. Da hier viele Leute zusammenkommen, werden diese alle ein wenig nach hinten verschoben. "Dieselben Reisen finden zu späteren Terminen statt. Im Moment bewegen wir uns jedoch auch hier eher auf Österreichs Straßen. Die Organisation ins Ausland ist schwierig, da man noch nicht genau weiß, wo man hindarf und unter welchen Bedingungen", sagt die Reiseberaterin.
Zur Sache
Im Jahr 2018 wurden rund 21,1 Mio. Urlaubsreisen ins In- und Ausland getätigt. Die Hälfte davon führte ins Inland. In 25 % der Fälle waren es Aktiv-Urlaube. 18 % setzten auf Erholung und nur 8 % machten einen Städteurlaub.
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