Kein "Friede, Freude (Oster)Eierkuchen"
Zukunft Ischl bringt Parkdeck auf der Kaiserinsel wieder ins Gespräch
Zur Überraschung vieler und wahrscheinlich zur großen Freude von Wirtschaft und Bevölkerung kommt nun – laut Bürgerliste Zukunft Ischl – Bewegung in das Projekt „Parkdeck auf der Kaiserinsel“. Überrascht ist aber auch Bürgermeisterin Ines Schiller.
BAD ISCHL. Parkplätze – beziehungsweise deren zu geringe Anzahl – und Bad Ischl gehören spätestens seit dem vergangenen Wahlkampf unzertrennlich zusammen. „Nach einem Grundsatzbeschluss der alten Stadtführung wenige Tage vor der Wahl 2021, die Parkplatz-Standorte ‚Rechensteg‘ und ‚Kaiserinsel‘ auf die Errichtungsmöglichkeiten für ein Parkdeck prüfen zu lassen, kommt nun weitere Bewegung in die Angelegenheit“, verkündet die Liste Zukunft Ischl via Presseaussendung. Nachdem auch das Denkmalamt keine Einwände geltend gemacht habe und auch vom Gewässerbezirk unter gewissen Auflagen keine Versagensgründe zu erwarten seien, liege der Ball nun beim Gemeinderat. „Das Projekt ist entscheidungsreif aufbereitet“, erläutert Baustadtrat Hannes Bauer von Zukunft Ischl, „wir müssen nun mit der Einleitung des Raumordnungsverfahrens einen weiteren wichtigen Schritt setzen“.
Schiller: „Weder Gespräch, noch Tagesordnungspunkt“
Bei einem Gespräch zwischen SPÖ-Bürgermeisterin Ines Schiller und Zukunft Ischl-Vizebürgermeister Hannes Mathes sei der Bürgerliste zufolge eine Annäherung gefunden worden. „Wir haben uns darauf verständigt, dieses Projekt bei nächster Gelegenheit auf Schiene zu bringen“, berichtet der Vizebürgermeister.
Blöd nur, dass es dieses Gespräch scheinbar nicht gegeben hat. Bürgermeisterin Schiller reagiert auf Nachfrage der BezirksRundSchau nämlich durchaus überrascht: „Ein solches Gespräch hat es nie gegeben.“ Ihr sei bewusst, dass die Parkplatzsituation spätestens seit dem Baustart des neuen Hotels und dem Wegfall von 100 Parkplätzen hinter dem Kongresshaus „absolut nicht zufriedenstellend ist.“ Für sie sei ein Parkdeck auf der Kaiserinsel aufgrund der „Roten Zone“ und den damit einhergehenden strengen Auflagen und Kosten in Millionenhöhe „keine Lösung, zumal auch die Parkgarage noch lange nicht voll ausgelastet ist.“ Ebenso sei sie überrascht, dass es hier bereits eine beschlussfähiges Projekt geben soll. „Aktuell wüsste ich auch nicht, dass dieses beim Gemeinderat am 11. April beschlossen werden soll und immerhin erstelle ich die Tagesordnung“, so Schiller. Tagesordnungspunkte können ihr zufolge spätestens zwei Wochen im Vorfeld beantragt werden, ansonsten nur noch als Dringlichkeitsantrag während der Sitzung selbst.
Ergänzung am 28. März, 9.41 Uhr: Hannes Mathes zufolge sei der Antrag fristgerecht eingereicht worden und "liegt auf der Gemeinde auf". Und zum Gespräch, dass es angeblich nie gegeben haben soll, meint der Vizebürgermeister: "Es liegt zwar schon länger zurück, soweit ich weiß etwa Oktober 2023. Da wurde telefonisch vereinbart, dass ich dem Sammeltaxi zustimme und sich Ines im Gegenzug nicht gegen die Fortführung der Evaluierung des Parkdecks auf der Kaiserinsel stellt."
Mathes & Bauer: „Ischl braucht 400 Parkplätze“
Dass die Kaiserstadt dringend Parkplätze benötigt, wird von den Einheimischen und Gästen mehrfach am Tag festgestellt. Besonders die Ischler Betriebe, deren Mitarbeiter und vor allem die Kunden leiden unter der Parkplatznot.
„Durch den Wegfall der Parkflächen hinter dem Kurhaus hat sich die Situation weiter verschärft – diese müssen wir ersetzen und auch neue Parkflächen schaffen“, ergänzt Bauer. Insgesamt würden sicher an die 400 Parkplätze fehlen. Seitens der Wirtschaft wird ebenfalls eine Lösung gefordert, da immer mehr Kunden ausbleiben. Hier gab es – das bestätigt auch Bürgermeisterin Schiller – einen Brief des Wirtschaftsforums, in welchem man erneut auf den dringenden Handlungsbedarf hingewiesen hat. „Es ist ein Gespräch zwischen Stadtgemeinde und dem Wirtschaftsforum vereinbart worden“, so Schiller. Dieses wird am 8. April stattfinden.
Zukunft Ischl bringt Firma Goldbeck als Errichter und Betreiber ins Gespräch
Parallel zur Beschlussfassung in den Gemeindegremien will Mathes gemeinsam mit Baustadtrat Bauer erste Errichter- und Betreibergespräche führen: „Unter anderem mit der Firma Goldbeck. Diese Firma hat die Rahmenbedingungen in Ischl umfangreich analysiert und würde als Errichter und Betreiber in Frage kommen.“
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