Satire oder makaber
Ischler Wirt entschuldigt sich für "Schweinefleisch"-Spruch
Für Aufsehen sorgte gestern ein Spruch, der auf die Tafel vor dem k.u.k. Hofbeisl zu Ischl geschrieben worden war.
BAD ISCHL. Bei einem Besuch des k.u.k. Hofbeisl zu Ischl sticht auch immer die Tafel ins Auge, die direkt vor dem Eingang platziert ist, und regelmäßig mit neuen – oftmals lustigen, teilweise polarisierenden – Sprüchen versehen wird. Mit seiner jüngsten Botschaft scheint kuk-Chef Marcus Hofbauer jedoch über das Ziel hinausgeschossen zu sein. "Menschen, die Schweinefleisch essen, neigen statistisch gesehen weniger häufig dazu, sich und andere in die Luft zu sprengen", stand dort geschrieben. Die Tafel wurde – wie so häufigt – fotografiert und über die sozialen Netzwerke geteilt, was dem Ischler Gastronom Kritik einbrachte. "Was für eine peinliche Aktion" oder "Ist das euer Ernst?" war unter anderem zu lesen.
Öffentliche Entschuldigung folgte rasch
Die Stellungnahme von Hofbauer ließ nicht lange auf sich warten: "Das ist eine öffentliche Entschuldigug", schreibt er via Facebook. "Ich, Marcus Hofbauer, Wirt im k.u.k. Hofbeisl, habe einen Spruch aus dem Internet genommen und öffentlich auf unsere Tafel vor unserem Lokal geschrieben. Es handelt sich zwar um Satire, leider kann der Spruch aber als feindlich gegenüber Religonen angesehen werden, was mir nachträglich klar geworden ist. Ich entschuldige mich hiermit öffentlich!" Es sei niemals seine Absicht gewesen, irgendjemand zu diffamieren oder zu verletzen. "Wer mich und unser Lokal kennt, weiß, dass wir für alle Hautfarben, Geschlechter, Religionen und generell für alle Menschen da sind! Wir sind stolz auf unsere Mitbürger aller Glaubensrichtungen und beschäftigen u.a. auch Menschen muslimischen Glaubens bei uns! Sie sind tolle Mitgestalter unserer Gesellschaft und ebenso tolle Mitarbeiter." Es gebe keinen Grund, Islamophobie zu leben, zu verbreiten oder auch nur zu zeigen. Und abschließend: "Gerade in so sensiblen Zeiten wie den gegenwärtigen, hat - auch nur der Anflug von Rassismus oder Ressentiments gegenüber Andersdenkenden und -gläubigen - keinerlei Berechtigung."
Der Spruch wurde mittlerweile von der Tafel entfernt.
Eiernockerl sorgten 2020 für Aufsehen
Einen Shitstorm – aber auch eine Welle der Solidarität – gab es für das Ischler Lokal bereits im Jahr 2020: Hier wurden am 20. April Eiernockerln mit grünem Salat angeboten, was viele mit dem Geburtstag von Adolf Hitler asoziierten. Für ihn war dieses Gericht eine Leibspeise. Hier geht's zum Bericht:
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