MeinMed Vortrag in St. Johann
Wenn der Alkohol-Genuss zum Problem wird

- Primar Marc Keglevic mit Moderatorin Angelika Pehab.
- Foto: Pehab
- hochgeladen von Angelika Pehab
ST. JOHANN (ap). Der Genuss von Alkohohl scheint in unserer Region allgegenwärtig. Eine "Halbe" zum Frühschoppen, den Radler zum Schweinebraten, das "Drei-Bier" am Nachmittag und ein Glas Wein zur Käsejause am Abend. Doch schon der Genuss von ein bis zwei Gläsern an vier Tagen pro Woche kann laut Primar Marc Keglevic von der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie am Kardinal Schwarzenberg Klinikum zu einer problematischen Gewöhnung führen.
(Lebens)lange Alkoholabstinenz
Etwa jeder 20. Salzburger ist alkoholabhängig, wobei Männer dreimal häufiger von der Sucht betroffen sind als Frauen. Dabei wird das Trinken zum Zwang und drängt andere Aktivitäten in den Hintergrund. Im Rahmen des MeinMed-Vortragsabends im Kultur- und Kongresshaus in St. Johann bot Primar Keglevic Einblicke in Ursachen, Folgen, Fallzahlen in der Region und Therapiemöglichkeiten bei Alkoholsucht. "Der wichtigste Faktor für eine nachhaltige Entwöhnung ist der Betroffenen selbst. Nur, wenn dieser aus vollster Überzeugung dem Alkohol absprechen möchte, kann eine Entwöhnung einen langfristigen Erfolg erzielen. Der Weg zu einem alkoholfreien Leben ist aber (lebens)lang", erzählt der Psychiater, während er die verschiedenen Stadien zur Bewältigung einer Alkoholsucht erläutert. Häufig beginnt dieser Weg durch Druck aus dem engsten Umfeld. Hier rät Keglevic den Angehörigen, dass sie Betroffene mit Feingefühl immer wieder auf die Nachteile der Sucht hinweisen sollen. Der Prozess, bis Betroffene dann selbst gegen ihre Sucht aktiv werden wollen, braucht aber seine Zeit. Deshalb: "Behutsam dran bleiben!"


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