Wohnungslosigkeit in Salzburg hat viele Gesichter

In den Caritas-Notschlafstellen, wie etwa im Haus Franziskus, finden wohnungslose Menschen einen Schlafplatz. | Foto: Caritas Salzburg/Neumayr
  • In den Caritas-Notschlafstellen, wie etwa im Haus Franziskus, finden wohnungslose Menschen einen Schlafplatz.
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SALZBURG (lg). Mit der Wohnbedarfserhebung kommt das Forum Wohnungslosenhilfe zu einem anderen Ergebnis als eine SIR-Studie im Auftrag der Stadt.

Minderjährige von Wohnungslosigkeit betroffen

In letzterer wurde vor knapp drei Wochen darauf hingewiesen, dass niemand wohnungslos sei. "Wie die aktuelle Wohnungslosenerhebung zeigt, gibt es in Salzburg nach wie vor sehr wohl ‚echte Wohnungslose’. Es gibt nach wie vor Menschen mit einer brüchigen Wohnbiographie, mit Episoden der Wohnungsnot oder sogar der akuten Obdachlosigkeit", erklärt Torsten Bichler von der Wohnungslosenhilfe der Caritas. So sind 369 Menschen odachlos, 329 Menschen wohnungslos.

Häufig gibt es auch subtilere Formen der verdeckten Wohnungslosigkeit – in Salzburg knapp 1.000 Menschen. "Dann leben beispielsweise zu viele Menschen auf zu engem Raum, Frauen dulden von Gewalt geprägte Beziehungen statt auf der Straße zu landen oder jemand kommt regelmäßig auf der Couch von Freunden oder Bekannten unter", führt Bichler aus. Unter den von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen befinden sich auch 412 Minderjährige.

Ausbau der Angebote für wohnungslose Frauen

Aus Sicht des Forums Wohnungslosenhilfe haben all diese Personen Anspruch auf Unterstützung. Ziel in den folgenden Monaten und Jahren ist die Stabilisierung und die Verbesserung der Wohnfähigkeit, etwa im Übergangswohnen bis zum finalen Wohnraum. "Da geht es um Kompetenzen wie die Haushaltsführung, wobei die Unterstützung hier individualisiert erfolgt. Auch die Wiedereinführung in den Arbeitsmarkt und die Vermittlung in eine eigene Wohnung stellt hier eine Aufgabe dar", ergänzt der Studienautor.

Um die Situation zu entschärfen, fordert das Forum den Ausbau bewährter Projekte der Wohnungslosenhilfe, ebenso die Erweiterung um fehlende Angebote für wohnungslose Frauen und Einrichtungen für psychisch kranke Menschen. "Zudem müssen die Bedarfe von wohnungs- und obdachlosen Menschen bei der Neuerarbeitung der Vergaberichtlinien des Wohnungsamtes berücksichtigt werden", so Bichler.

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